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Aktualisiert: 23. Juni 2025


Und es küßt ihr Rosadore Tränenlos die bleiche Wange, Grüßet scheidend Jacopone Und verläßt ihn mit der Harfe. Einsam sitzet Jacopone Auf dem stummen Sterbelager, In der Toten Demantkrone Mit des Schmerzes Blick hinstarrend. Keine Träne ihm entrollet; Seine tiefe Trauer raget Wie die Wüste öd und trocken Auf, am Horizont verschmachtend,

Und der Arzt spricht wild im Zorne: "Was soll hier ich besser machen, Wo man meiner nur will spotten? Nackt muß ich die Kranke haben! Über ihrem Herzen drohend Einen Flecken von dem Brande Sah ich schwarz. Sie ist des Todes, Wenn ich sie nicht heilend salbe!" "Nimmer," spricht nun Rosadore, "Sollst du sie berühret haben, Ihres Herzens heilge Rose Nimmer sehen, böse Schlange!"

Denn du heißest Rosadore, Jene heißet Rosablanke, Rosarosa, rote Rose, Ihr seid aus demselben Stamme! Seid geschenkt der Mutter Gottes, Als sie vor zwölfhundert Jahren Auf der sündgen Erde wohnte; Jetzt erst seid ihr aufgegangen. Doch noch seid ihr kaum entsprossen! O erscheine, Herr des Gartens, Hüte deine heilgen Rosen Und zertritt die falsche Schlange!"

Und nun sagte Rosadore: "Ja, des Himmels Tore standen Über diesem Tempel offen, Von den Seligen umscharet. Und es stand die Mutter Gottes Und der Heiland mit dem Lamme Ganz bekränzt mit süßen Rosen In des Lichtes ewgen Glanze. Und der Engel Legionen Sangen: Gnade! Gnade! Gnade! Tausend Kränze heilger Rosen Sah ich zum Altare fallen.

"Weh uns!" jammert Jacopone, "Wer mag diesen Teufel bannen!" Und es nahet Rosadore, Spricht: "Ich wags in Gottes Namen!" Und sie zieht gleich einem Dolche Jene Nadel Rosablankens Aus dem Haar, das Gold der Locken Fließt, sie rüstend, von dem Nacken. Und im heilgen Zorne Gottes Springt die Kranke von dem Lager, Und ein Kreuz von rotem Golde Dienet ihr zur frommen Waffe.

Und zum Arzt spricht er die Worte: "Herrlicher, vergiß des Kampfes, Der uns trennte oft im Zorne, Nimm die Hand zum Friedenspfande! Dienen will ich deinem Lobe; Kannst du mir mein Weib erhalten, Geb ich dir zweitausend Kronen, Geb ich mehr noch, geb ich alles!" Und zum Lager tritt Apone, Reißt die Decke von der Kranken, Doch es stürzt sich Rosadore Über sie mit ihrem Mantel.

Da ergreifet Rosadore Geistberauschet ihre Harfe, Also süße Töne lockend, Daß die Nonnen selig schwanken. Doch es tritt nun Jacopone Heftig ein mit einem Arzt: Der unheilige Apone Folgt ihm stolz und dreist zur Kammer. Und vom Zug der Tür erloschen, Starb das Licht der kleinen Lampe. "Licht her, Licht!" schreit wild Apone, "Was tun hier die alten Ammen?"

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