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Aktualisiert: 21. Juni 2025


Die Liebe ist das einzige, was bei uns Frauen das Genie ersetzt." "Und waren Sie nie " "Genial?" fiel sie ihm ins Wort. "Nein, lieber Freund." Er sah sie forschend an. Sprach sie die Wahrheit? "Und wie müsste der Mann sein, um dessen Kopf Sie " "Männlich!" "Ja, wie?" "Stark, klug, klar und tapfer. Mit Willen zum Leben. Fest auf den Füssen und Herr über sich." Randers wurde rot, glühte vor Scham.

Er musste immer an das Gesicht des jungen Mannes denken, wenn er ihm ein Schiffstau zwischen die Zähne schieben würde. Er durfte ihn zuletzt gar nicht mehr ansehen. Als die Gesellschaft sich wieder ins Schloss begab, empfahl Randers sich. Die Geschwister lachten ihm zu viel. Und er mochte keine Mustermenschen leiden. Niemand bat ihn zu bleiben, auch Fides nicht. Er war also überflüssig.

Sie war ganz weiss angestrichen, hatte eine kleine Kajüte an Bord, trug am Mast einen langen, rotseidenen Wimpel. Am Spiegel stand mit goldenen Buchstaben: Seeschwalbe. "Ein hübscher Name," sagte Randers. "Es ist das schnellste Boot hier herum," erklärte Herr Krüger. "Es läuft seine zwölf bis dreizehn Meilen in der Stunde."

Randers war noch sehr elend nach den Fiebernächten, mit denen er Helga erschreckt hatte. Es war ein kraftloser Druck, mit dem er ihre Hand umschloss. Sie liess ihm diese kalte Hand; sie war so kalt, dass es ihn bis ans Herz fror. "Sie dürfen nicht gehen," sagte er. "Ich muss. Sie wissen es. Ihr Herz ist nicht frei, ist an die Vergangenheit gebunden. Ich will nicht, dass Sie einst bereuen."

Mochten sie unter sich bleiben! Als die Jacht zwei Stunden später gegen den Wind weit in die See hinauslief, lag Randers am Strand und sah ihr nach. Es war eine stramme Nordostbrise, die auf das Segel drückte. Wie ein Pfeil schoss das weisse Fahrzeug durch die Wellen. Es leuchtete auf dem tiefen Blau des Wassers.

Der Gedanke machte ihn ganz nervös. Er würde sie nie treffen, wenn er nicht heute in Wenningstedt bliebe, in ihrem Hotel übernachtete und sich ihr morgen beim Frühstückskaffee vorstellte. Fräulein Lorenzen aus Tönning. Randers war in Tönning bekannt. Da war der reiche Weinhändler Lorenzen. Aber der hatte nur verheiratete Töchter. Vielleicht eine Nichte von ihm.

Das gefleckte kugelte es mit einem Schlag seines kleinen Pfötchens in den Sand. Dem konnte Randers sonst lange zusehen. Auch jetzt amüsierten ihn die Kätzchen, trotzdem er mit seinen Gedanken nur bei der schönen Fremden war, deren Regenmantel hinter seinem Rücken rauschte. Als die Fremde ging, mit einer stummen, kaum merklichen Neigung des Kopfes, folgte er ihr nicht gleich vor die Tür.

Na, Sie werden es schon machen. Ich gehe morgen nach Sylt. Meine dortige Adresse wissen Sie noch von früher. Es braucht sonst niemand zu wissen, wo ich bin! Also Diskretion! Adieu, bester Freund! Ich halt es einfach nicht mehr aus. Ihr Randers.

Was ihm, dem Doktor Philosophiae Henning Randers, ausreichte, genügte deshalb noch lange nicht für Claus Piepenbrink. Claus musste etwas Greifbares in die Hand bekommen, ein Seil, woran er sich längs tasten konnte. Und dieses Seil war die christliche Religion, dieses Seil drehte ihm die Kirche. Und nun gar ein Weib ohne Religion! Natürlich liebte er nicht die Betschwestern.

Sein Schatten begleitete ihn, ein Gespenst, wuchs plötzlich wie aus der Erde neben ihm auf, dehnte sich auf einer Nebelwand zu grotesker Grosse hinauf, fuhr plötzlich zusammen, als erschrecke er vor etwas und wollte sich in sich selbst verkriechen. "Schatten! Gespenster!" Randers sagte es ganz laut. "Das bist du. Dein eigentliches Ich, das dich höhnt. Ein Nichts. Ein Spuk. Ein Nebel."

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