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Aktualisiert: 19. Juni 2025
Aber Klärchen war nicht recht bei der Sache und nach einer Weile kam sie zögernd zur Bank her, auf der die Patin lesend saß, legte ihr die Hände auf den Schoß und sagte leise: »Patin?« Diese sah auf die Kleine hinunter: »Was willst du, Kind?« »Patin, darf ich zu den Brüdern, oder muß ich hin?« »Du darfst, du mußt nicht.« »Patin, dann will ich lieber bei dir bleiben, darf ich?«
Sie tat es nicht anders, als dass er sie zur Kirche begleiten musste, wo er dann von den Burschen, die sich ihr naeherten und die sie zu verscheuchen gar keine Lust bezeigte, manchen eifersuechtigen Stich ins Herz empfing. Hier begegnete er auch oft seiner Patin, der Tante Anna, und haette sich ihr, da sie ihn stets mit einem stillen und freundlichen Auge gruesste, gern genaehert.
Als sie wieder ins Zimmer kam, warf die Kleine einen ängstlichen Blick auf sie, ein böses Gewissen war deutlich auf dem Gesicht geschrieben. »Klärchen,« sagte die Patin, »warum hast du mir nicht gesagt, daß du deine Puppe verloren hast? Warum hast du gesagt: ich weiß nicht? Da hast du mich angelogen, und das ist ganz abscheulich, so mag ich dich nicht, und so mag der liebe Gott dich nicht.
Gelt dann bist du auch froh, wenn ich fort bin, dann sind alle, alle froh!« rief sie in einem Ton, der glückselig klang, wie ihn die Patin noch nicht an ihr gehört hatte. Fräulein Stahlhammer erholte sich langsam und für diesen Sommer gab sie ihre Tätigkeit in den Vereinen auf, sie sollte so viel wie möglich im Freien sein.
Pate und Patin ließen der Wöchnerin die Wahl zuerst unter folgenden drei Namen: Mokia, Sossia und Chosdadat, der Märtyrer, doch sie wollte nicht: »Nein, das sind alles so Namen.« Um sie zufriedenzustellen, wurde der Kalender an einer anderen Stelle aufgeschlagen, und da kamen die Namen: Trefilius, Dula und Barachassius heraus. »Das ist ja wie eine Strafe Gottes!« rief jetzt die Mutter. »Was für schreckliche Namen!
Aber sie will jetzt gewiß wieder brav sein,« fuhr sie fort, sich zu dem Kinde wendend und voll Sorge, ob es nun einen peinlichen Auftritt geben werde. »Ich bin schon die ganze Zeit brav gewesen,« sagte Klärchen, »der Schrank hat auch gar nicht gewackelt.« »So ist’s recht,« sagte die Patin, der es ganz leicht ums Herz wurde, »dann komm, mein Kind!« Und sie faßte Klärchen und hob sie herunter.
»Ich habe es aber gehört,« sagte die Patin, »und ich weiß jetzt, daß sie mein Haus nur als einen Strafplatz ansieht; ich glaube, es war nicht recht von mir, daß ich das Kind von Ihnen fernhalten wollte. So gerne ich Klärchen gehabt hätte, wenn sie sich wohl bei mir gefühlt hätte, so möchte ich sie doch Ihnen übergeben, weil sie bei Ihnen eine glücklichere Kinderzeit haben wird.«
Sie lag noch im Bett, und rechts von ihr stand der Pate Iwan Iwanowitsch Jeroschkin, Abteilungschef im Senat und ein ganz ausgezeichneter Mann, und die Patin Arina Semenowa Bjelobruschowa, die Gattin eines Polizeileutnants und zudem mit seltenen Tugenden begabt.
Ich will mich nicht weiter einmischen, nur an das eine möchte ich dich noch mahnen: ohne Strenge wird kein Kind erzogen. Erinnere dich, wie hart wir beide erzogen wurden.« »Gewiß,« sagte die Patin, »das gebe ich ja zu, Strenge muß sein.«
An diesem Tag ging Klärchen so müßig umher, daß es der Patin auffallen mußte, denn sie war gewöhnt, die Kleine immer mit ihrer Puppe beschäftigt zu sehen. »Wo ist denn heute deine Puppe?« fragte sie. Klärchen erschrak, nach Mines Warnung wagte sie nicht die Wahrheit zu sagen. »Hole doch deine Puppe herein,« wiederholte Fräulein Stahlhammer, »wo hast du sie denn?« »Ich weiß nicht,« sagte Klärchen.
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