Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 28. Mai 2025
Aus dem Thal herauf hörte man das Jauchzen der Kinder, und das Herz so voll Kindesglücks und Frühlingslust drängte sich auch Heinrich an die Mutter heran, und fragte, und fragte viel über das Osterfest, und über den Herrn Christum, und über die bunten Eier, und über den Pathen im fernen Holland, und ob denn jetzt immer Frühling bleibe und nie wieder Winter werde?
Lisi begann: „Rosaurus, du sollst nicht wie die andern Katzen, arme kleine Vögel verspeisen; du sollst sie nicht aus ihren Käfigen herauskratzen mit grausamer Blutgier, worüber die Kinder, denen sie gehören, dann so bitterlich weinen; du sollst nicht die jungen Vögelchen aus den Nestern holen, daß die Alten pipen und klagen über ihre unglücklichen Kinder. Rosaurus, du sollst auch nicht die weißen Mäuschen verfolgen, welche bei Nacht lustwandeln und durch die rothen Augen und hellen Fellchen sich im Dunkeln verrathen; Rosaurus, du sollst auch die andern Mäuse ungestört knuppern lassen an Wurst und Speck, an Zucker und Bisquit. Deine Pathen versprechen, dich recht gut zu erziehen und dir immer so viel Bisquit und Braten zu geben, daß du gar nicht an lebendige Leckerbissen denken kannst. Du sollst durch die Liebe und Fürsorge deiner Pathen aus einem wilden Raubthiere, aus einem blutdürstigen Hausthiere, in eine edle, sanftmüthige Schooßkatze umgewandelt werden.“
Damit waren die Kinder einverstanden und die Taufe begann. Die Pathen stellten sich im Kreise auf, wie damals, als die Wickelpuppe getauft werden sollte. Dem Joly wurde indeß die Demüthigung erspart, seinem Feind das Mützchen zu halten und er durfte im Lehnstuhl schlummern.
Jedes Kind hat seinen Pathen; als Taufstein gilt eine thönerne Schüssel, deren Wasser erst beräuchert und dann mit dem Fuße des Geistlichen berührt wird, worauf dieses für geweiht gilt; Loblieder zu Ehren der Jungfrau Maria und das schnelle Ablesen eines Kapitels aus dem Evangelium Johannes vollenden die Vorbereitungen; dann werden die Täuflinge nach allen vier Himmelsgegenden geneigt und bis über den Kopf ins Wasser getaucht; schließlich wird dem Täuflinge eine in geweihtes Oel getauchte Schnur um den Hals gebunden und die Ceremonie ist vorüber.
Sagt der fremden Herrschaft, Schwager, ihr Kind sei bei mir gut aufgehoben. Und nun macht's euch bequem, und sprecht ein freundlich Wörtlein mit eurem Pathen Heinrich.
Lisi wickelte sich in einen schwarzen Shawl und machte sich von Papier Päffchen an den Hals. Ein kleiner Tisch wurde als Altar angeputzt. Nun putzten sich auch die Pathen. Das Prinzeßchen setzte ein Diadem ihrer Mama auf, welches diese wegen dessen Schwere auf einige Stunden bei ihr abgelegt hatte; ein goldgestickter Longshawl ward ihr als Schleppe angemacht.
»Guten Morgen, Bruder!« rief's da plötzlich, und der Jäger, den wir zu Grünberg im Riesen kennen gelernt, eilte über die Gräber weg, und schlang seinen Arm um den Schulmeister und küßte ihn. Aber erschrocken fuhr er zurück, als er die Thränen in seinen Augen gewahrte. »Was ist mit euch, Bruder«, rief er, »habt ihr Eines der Euren verloren? Doch nicht meinen Pathen Heinrich, das wolle Gott verhüten!« »Sei willkommen«, sprach freundlich der Schulmeister, »auf dem Grab meiner Jüngsten muß ich dir heute die Hand reichen. Aber es ist auch so gut; der Herr hat's gethan! Siehe, diese sind mir ja noch übrig, meine Dorothe, mein Heinrich, meine Marie und meine Anna. Bin ich da nicht reich genug?
Rosaurus fühlte sich keineswegs heimisch in dieser Umgebung, er war ja an den fürstlichen Palast gewöhnt; auch verschmähte er die Brodkrumen, welche Dorte ihm bot, und machte ein ganz philosophisches und nachdenkliches Gesicht. Vielleicht dachte er an seiner Pathen Versprechungen von Bisquit und Leckerbissen, denn er brach in ein klägliches Miau aus.
„Wir kleiden Kätzchen in das Taufzeug der Wickelpuppe“, sagte Diane und Kätzchen mußte das Schleppkleid anlegen und wurde auf das rosa-atlas Kissen festgebunden; dabei schien es sich indeß nicht so behaglich und unterhaltend zu fühlen wie bei den anderen Spielen; es war indeß gehorsam und lag ganz still, während die Pathen sich putzten. Es war ja festgebunden.
Sie ließ nun aus einem Steinchen eine zweite Kutsche entstehen, in welche sich der König nebst Gemahlin und Sohn setzten, und dann machte man sich auf den Heimweg. Schon am dritten Morgen kamen ihnen die Pathen der Masikas entgegen. Aber wer vermöchte der Eltern und der Töchter Freude zu schildern, als sie nach siebenhundertjähriger Trennung sich plötzlich wieder zusammenfanden!
Wort des Tages
Andere suchen