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Aktualisiert: 15. Juni 2025


Wahrscheinlich nie, wenn nicht drüben! seufzte Ottoline vor sich hin: denn die Tage deiner Freundin sind gezählt, du lieber seelenguter Ludwig! »Ueber das hiesige Leben kann ich nicht viel schreiben, und darf es auch kaum.

Froh bewegt, Thränen der Rührung und Freude in den Augen, eilte Ottoline zum Tische und ergriff den kunstvollen Becher, füllte ihn auf’s Neue, hob ihn gegen den Gemahl und sprach: Ich habe den Pokal dem Retter meines Lebens, dem theuern Gaste, kredenzt.

Das war zu viel für ein zartes, noch von keinem unreinen Gedanken beflecktes Herz. O Gott! o Gott! zu viel, zu viel! rief Ottoline, stieß einen leisen Schrei aus, fuhr mit beiden Händen nach ihrem Herzen, in dem sie einen Schmerz fühlte, als wenn Dolche darin wühlten. Ihr vorhiniges Zittern ging in Zuckungen über, sie fiel in heftige Krämpfeentsetzt sprang der Graf vom Stuhl auf und bog sich über sein schönes leidendes Weib. Mit stieren Zügen, die sich verzerrten, stieß Ottoline den Gemahl von sich, und er eilte außer sich vor Schmerz und neuerregter Wuth zur Klingel, welche die Kammerfrau herbeirief. – Es war sein Werk, Alles was vorging und folgte.

Im Zimmer Sara’s weilten Ottolinens Kinder; die älteste Tochter Maria Antoinette Charlotte, und Ottoline Friederike Luise, holde Mädchen von sechs und sieben Jahren, die bisher der kranken Mutter einziges Glück gewesen, und nun dieses liebevolle, zärtliche Herz verlieren sollten. Am Lager der schwer kranken Herrin saß die alte Reichsgräfin.

Die Leute sehen, was ich für sie thue und theilen ihren letzten Bissen mit mir; so eben geht ein Bauer von mir, der gab mir sein letztes halbes Brod und fünf Eier, weil sie wissen, daß wir an Allem Mangel leiden. Solche Leute zu verlassen, wäre himmelschreiend. Ich lege mich zu FüßenDie Reichsgräfin endete und Gräfin Ottoline beurlaubte sich von den beiden Damen.

Ottoline weinte ihre letzten Thränen, der Erbherr trat herein im stummen männlichen Schmerz, der Schloßkaplan, die Kammerfrauen, Windt, die Dienerschaft, Alle still, leise schluchzend. Bereits am Morgen dieses Tages hatte Ottoline das heilige Nachtmahl empfangen. Jetzt begann der Schloßkaplan laut zu beten, während die ganze Dienerschaft auf die Kniee sank.

Wilhelm, mein Wilhelm! rief Ottoline freudig überrascht aus und flog an seinen Hals, aber mit einem finstern Blick nur erwiderte der Erbherr diese Liebkosung und sprach schneidend: Ich störe hier! – indem er zurücktreten zu wollen schien.

Es war das Bild der treuen Großmutter, der herrlichen Mutter, es war das Bild der reizenden Ottoline und jenes der lieblichen Angés, es war der Kranz von Bildern edler Menschen, die alle tiefen, wunderbaren und unvergänglichen Eindruck auf sein Herz gemacht hatten, jede einzelne Persönlichkeit auf verschiedene Weise, und alle einig in dem Bestreben, ihn zu beglücken.

Nein, auf unser Schloß Chatsworth, erwiederte die Herzogin: dort will ich selbst ihn bewirthen, und Sie mit, meine Gnädige, wenn Sie meiner Einladung nach jener meiner schönen Heimath Folge leisten wollen. Mir wäre eine solche Veränderung des Klima’s vielleicht sehr heilsam, warf Ottoline unbefangen hin.

Aus diesem allen ersehen Sie, gnädige Frau Gräfin, daß ich ganz unmöglich Ihr Schloß betreten kann und darf, das Haus eines Mannes, der mich haßt und mich, was mir noch schwerer fällt zu tragen, verachtet. Das ist ja eine schmerzlich betrübende Mär, die Sie mir da verkünden, mein Cousin! versetzte die Gräfin Ottoline. Aber das Alles hilft Ihnen nichts, Sie müssen dennoch mit mir auf unser Schloß.

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