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Aktualisiert: 15. Juni 2025


O, gewiß, beste Gräfin! theuerste Großmutter! riefen Georgine und Ottoline, und die Reichsgräfin sprach wieder: Mein geliebter Enkel hat mir bisher stets auf das Treulichste von seinem Ergehen Nachricht gegeben, von dem Tage an, an welchem er in Varel von mir schied, bis zu der neuesten Zeit.

Ludwig öffnete die Hülle, und die Juwelenpracht des einzigen Kunstwerks strahlte ihm entgegen. Der Falk von Kniphausen! rief er, starr vor Staunen. Von nun an dein Eigenthum, flüsterte die Kranke. Das kann nicht sein, rief Ludwig: dies Kunstwerk ist eine Grafschaft werth, achund für michnoch unendlich mehr – o jener Tagach, Ottoline!

Ottoline schmiegte sich zärtlich an ihn an, ihre Kinder waren seine Kinder, sie küßte ihn und sein Herz wallte auf in namenloser Seligkeit. Da erneute der Traum die Scene des gestrigen Abends; der Erbherr stand ihm gegenüber mit der tödtlichen Waffe, und da stand auch wieder die Großmutter, als ob sie lebe, in der Glorie ihres starren Stolzes zwischen ihm und dem Erbherrn.

Nach ihrem Weggang sagte die Matrone zu ihrer Freundin, der Herzogin: Ach, liebstes Kind! Da steht noch eine schlimme Nachschrift, die durfte Ottoline nicht vernehmen, es hätte sie niedergeworfen. Hören Sie die Hiobsbotschaft!

Diese Worte dürften mir schwerlich vergeben werden, wenn ich mich immer noch zu denselben bekenne. Mit der tiefsten VerehrungNun, das ist stark! rief Georgine aus. Wer ist dieser kühne Mann? Es ist Deutschlands größter Dichteres ist unser Klopstock, antwortete Ottoline. So ist es, bestätigte die Reichsgräfin.

Sie entrissen mich dem Tode, erhielten mein Leben meinem Gemahl, meinem Mariechen und meiner kleinen erst acht Monate alten Ottoline. Ich kann Ihnen nichts bieten, als das Gefühl innigster Dankbarkeit und lebenslänglicher Freundschaft.

Ich sichere dessen Erfüllung zu, antwortete die alte Herrin, und ein stummer, aber leuchtender, schon halb verklärter Blick dankte ihr; dann erhob Ottoline beide Hände, und rief: Meine Kinder! Wo sind meine Kinder? Ich will sie noch einmal sehen und sie segnen! Die Reichsgräfin gebot die Mädchen zu bringen, sie nahm sie selbst in Empfang und führte sie an das Lager ihrer sterbenden Mutter.

Ottoline, sprach er dumpf: es wendet mir das Herz im Busen um, zu erleben, was ich heute und gestern erlebt, daß ich kommen muß und sehen, wie meine Gemahlin den geheiligten Pokal mit ihren Lippen einem Menschen kredenzt, der in toller knabenhafter Hitze meine Mannesehre auf das Ehrloseste beleidigt und dessen Hand und Mund jenes Geräth für immer entweiht haben.

Drink al ut!«# sprach mit dem sanften Lächeln der schuldlosesten Heiterkeit Ottoline, jenen guten und schönen Spruch, den das Jungfrauenbild am Oldenburger Horne auf einem Zettel emporhält, und begeistert von so liebevollem Wort leerte der junge Graf den Goldpokal bis zur Nagelprobe.

Ottoline hatte ihn freilich so wenig mit reichen Gaben bedenken können, wie Angés, aber sie hatte sein Herz mit hohen Empfindungen erfüllt; der erste Strahl aus einem reinen Frauengemüth war aus ihren Blicken in seine Seele gefallen, hatte ihm seine Jugend verklärt, seinen Geist erhoben, dem fortan kein unreiner Gedanke nahte.

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