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Aktualisiert: 15. Juni 2025


Ein leichtes Hauskleid umwallte die von dem Erlebten noch bleiche reizende Gestalt Ottolinens, die von zartem Bau und mittlerer Größe in ihrem ganzen Wesen die holdeste Lieblichkeit offenbarte. Sie betrachten den Falken von Kniphausen, begann Ottoline. Wie doch unsere Gedanken sich begegnen!

Die Ihnen, Herr Graf, wie mir gewiß unvergeßliche verewigte Frau Erbherrin ist vergessen und alle Liebe der Demoiselle Sara Gerdes, vormals Kammerjungfer, dann Kammerfrau der hochseligen Erbherrin, dermalen zum Range einer Schloßverwalterin zu Varel erhoben, zugewendet worden, welche die Ehre genießen wird, die Stellvertreterin einer Ottoline zu werden.

Georgine fühlte, wie unendlich viel für sie in diesen Worten lag, die Ottoline so und nicht anders zu deuten vermochte, wie sie gesprochen wurden; die lebhafte Herzogin aber rief flammend aus: An mir, sollte Ihr Enkel gewiß eine wahrhaft mütterliche Freundin finden, senden Sie ihn mir, er soll mit offenen Armen empfangen werden.

Ja, sie versöhnten sich, dachte Ottoline mehr, als sie es sprach: und ich mußte so tief und bitter und schmerzlich leiden über den Zwist der Männer, daß mir fast das Herz darüber brach, und halbist’s ja ohnehin gebrochen. Ich bin noch nicht wieder gesund und noch nicht wieder froh geworden, seit ich aus dem Falken von Kniphausen trank, ach, in jenem Tranke lag gewiß ein Zauber!

Scheidend gute Nacht wünschend, sprach sie noch zu dem Gaste: Morgen beim Frühstück, hoffe ich, wollen wir uns alle frisch und heiter zusammen finden; da soll noch einmal der Falk von Kniphausen kreisen, und dann sollen Sie auch unsere kleine liebe Ottoline sehen. Träumen Sie angenehm in unserm Schlosse! Gute Nacht!

Wie jene schöne Frau mit ihren sanften Augen ihn stets an dich, meine Ottoline, erinnere, wie er sich absorge um dein Wohlsein, wie seine Gedanken fort und fort um Schloß Kniphausen flögen, gleich den Raben um die Warte von Kiphausen droben im deutschen Harzgebirge, unter der eine holdselige Prinzessin, des Kaisers Barbarossa zauberschöne Tochter, in den Banden magischen Schlummers ruhen und träumen soll.

Die Gemahlin des Erbherrn von In- und Kniphausen, Ottoline Friederike Louise, geborne Gräfin von Lynden-Reede, Tochter des holländischen Gesandten am königlichen Hofe zu Berlin, schlug die Augen auf, und hauchte nach einigen Secunden: Marie! Meine Marie! Da bin, Mama! rief das Kind. O Gott, o Gott, Dank! seufzte die Mutter, und richtete sich empor.

Daher blieb Graf Wilhelm den Rest des Abends beim Thee ruhig und kalt-höflich, und sah es nicht ungern, daß Ottoline, indem sie vom Schrecken der überstandenen Gefahr sich doch angegriffen fühlte, sich zeitig zurückzog.

Wie sollt’ ich das errathen, beste Großmutter! Die kranke Reichsgräfin winkte ihrer Kammerfrau, und diese brachte ein Lederfutteral herein. Nun öffne lieber Ludwig, und schaue das Andenken an, das ich und Ottoline, die mich in ihrer Sterbestunde bat, dir dieses Kleinod zu gönnen, dir bestimmt haben, ein Andenken an sie und mich.

Ottoline verweilte noch mit ihren Kindern in Hamburg, Georgine ging nach England zurück; William blieb aus unbekannten Gründen; er erheiterte oft in guten Stunden die alte Verwandte und wußte sich ihr angenehm zu machen durch Eingehen auf ihre Ideen und Lieblingsbeschäftigungen; denn ganz vermochte sie sich doch nicht von ihren lieben Büchern und Münzen zu trennen, wenn sie auch das sich selbst auferlegte Gelübde hielt, deren nicht mehr zu kaufen.

Wort des Tages

zähneklappernd

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