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Aktualisiert: 15. Juni 2025


Nach einer Pause, die der augenblicklichen Aufregung folgte, sprach sie in Gegenwart von Windt’s Schwester, die auf den Wink der Herrin bleiben mußte: Du kommst noch eben recht, um dir ein Andenken zu holen, das außerdem nicht in deine Hände gekommen wäre, es ist ein Doppelandenken und Ottoline bestimmte dir’s, rathe, Ludwig, was es ist? Ottoline mir ein Andenken?

Darum ist es sehr gut, gut für Alle, daß jenes Kleeblatt auseinanderging. Ludwig ist zu edel, um auf Verrath gegen den Freund zu sinnen, sagte Ottoline mit mühsam errungener Fassung. Gewiß, das meine ich auch, meine Beste, versetzte die Reichsgräfin: eben weil er edel ist, ringt er mit sich selbst den stillen gefährlichen Kampf.

Ottoline fühlte die ganze Schwere dieser Augenblicke und den ganzen Eindruck, den die lebende Bildgruppe, die sich ihrem Gemahl sichtlich darstellte, auf ihn machen mußtesie faßte rasch alle ihre geistige Kraft zusammen, und sprach zu dem Erbherrn: Mein Wilhelm, nur jetzt um Gottes Willen keine Ungerechtigkeit!

Zurück nach dem Schlosse! Sie kommen mit, Cousin! sprach Ottoline. Sie hatten uns wohl ohnehin und ohne Zweifel Ihren Besuch zugedacht? Ich danke, gnädige Gräfin, erwiederte Ludwig verwirrt. Ich war nicht auf dem Wege nach Schloß Kniphausen, ich wolltezur Seeküste. Ein glücklicher Zufall führte mich Ihnen zur günstigen Stunde entgegen, und ich danke diesemaber

Die Stimme versagte der Sterbendendas reine Herz hörte auf zu schlagen, ihr Auge brach. Ludwig küßte seiner Verklärten die brechenden Augen zu, hielt sie noch eine Weile in seinen Armen, dann ließ er sie sanft in die weichen Kissen niedersinken und stieß einen lauten dumpfen Schrei des Schmerzes aus, indem er besinnungslos zu Boden sank. Der Tag war der fünfundzwanzigste November. Am vierundzwanzigsten November war Ottoline gestorben. Ob sie einander droben begegneten, die beiden guten Genien des armen Grafen?

Ottoline hielt deren hagere Hand in der ihrigen, und blickte aus den tiefeingesunkenen großen blauen Augen schmerzlich zu der treuen Matrone empor. Wo ist jetzt Ludwig? fragte die Kranke mit leisem Hauche. Er hat Deutschland verlassen, antwortete die Reichsgräfin; er zog seinem Glücke nachfast fürchte ich, er findet es niemals. Ach, – der grausame Freund! seufzte Ottoline.

Mein Diamantenschmuck, ja, die Diamanten deiner theueren Verstorbenen desgleichen, der Schmuck, dessen sich Frau von Varel, deines Bruders Gemahlin, geborene Gräfin Lynden, außer ihrem eigenen bedient, desgleichen. Der Falk von Kniphausen aber ist meinich ließ ihn hier, weil er hier an würdiger Stelle stand, und weil Ottoline an ihm ihre Freude hatte.

Graf Ludwig wußte, als er in Hamburg mit seinen Schutzbefohlenen anlangte, noch Nichts vom Ableben der regierenden Reichsgräfin Ottoline; er hatte auch von der Großmutter lange keine Nachricht erhalten und leicht konnten ihn jetzt Briefe verfehlen. Indeß vermuthete er seine würdige Gönnerin in Hamburg, und hatte sich nicht getäuscht.

Nicht zu viel sprechen, meine Beste! mahnte sie die Reichsgräfin. Ach, ich ließ Sie ja bitten, würdige Großmutter, flüsterte Ottoline: weil ich sprechen wollte zu Ihnenmit Ihnenvon ihm. Jetzt, wo alle Banden abfallen von der frei werdenden Seele, jetzt sage ich es, und sage es Ihnen, und bitte Sie, es ihm wieder zu sagen, daß ich ihn unendlich geliebt habeja unendlichunendlich!

Ottoline erfaßte das Kunstgeräth, schlug leicht den Kopf des Vogels zurück und es zeigte sich, daß das Innere von glänzendem Golde war Einen Diener herbeiwinkend, füllte die Erbgräfin den goldenen Becher mit dem edelsten Wein, während Graf Ludwig die kleine Marie, die zutraulich, als die Mutter ihre kleine Hand los ließ, zu ihm hingetrippelt war, zu sich emporhob und mit eigenthümlichen Gefühlen das schöne Kind liebkosend an sich drückte.

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