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Aktualisiert: 13. Juni 2025


Da gingen wir in die Wirtsstube und setzten uns an den großen Tisch in der Ecke beim Ofen, wo wir schon manchmal gesessen waren; es war da aber noch anders zwischen uns gewesen. Die schwarzhaarige Friedel trug Wein auf, wie sie es gewöhnt war, und Olbrich machte ein paar Späße mit ihr, es war aber nicht viel damit los, und er ließ es bald wieder sein. Und ich saß stumm und geschlagen daneben, denn es war ein Blitz durch eine dunkle Landschaft gefahren und hatte sie auf einen Augenblick erhellt, und ich wußte und sah alles. Ich hätte so gerne gesagt: Gelt, es ist Maidi! Aber ich durfte nicht, und es war ja auch nicht nötig, ich wußte es ohnehin. Und der Bube war ich, der König aber Olbrich. Denn er war voll hohen Selbstgefühls und von rasendem Stolz, aber er durfte es auch sein, denn er hatte Kraft und Willen und Feuer genug in sich. Und doch hatte Maidi ihn weggeschickt, und

Aber sie freute sich, bis wir wieder miteinander wanderten und war lauter und klar gegen mich. Olbrich aber ging fort, und wahrscheinlich hatte ich ihm auch unrecht getan, und er hatte auch eine Last auf sich und hatte mich vielleicht bei Maidi zu finden geglaubt. Ich wußte nicht, wie ich in die ganze Wirrnis hineingeraten war und wartete sehnlich, bis mein Freund wieder komme.

Am andern Tag sagte Olbrich über das Pult herüber, an dem wir beide arbeiteten: »Wartet morgen früh nicht auf mich, ich habe anders über den Sonntag verfügt und kann nicht mitkommenIch sah enttäuscht und etwas geärgert auf und hatte eine scharfe Entgegnung über seine schwankenden Launen auf der Zunge, unterdrückte sie aber, als ich sein bleiches, überwachtes Gesicht sah, aus dem die Augen in einer fremden Glut heraus brannten. »Bist du krankfragte ich unwillkürlich, aber er schüttelte den Kopf und lächelte mich an, wie er ganz selten tat, und wie es jedesmal mein ganzes Herz gewann.

Ich stand auf und suchte auf der Karte und mit dem Wanderbuch den Weg und wäre am liebsten noch einmal ausgegangen, um es Maidi durchs Fenster zuzurufen. Aber es schlug zwölf Uhr, und sie war nicht Olbrich, sondern ein feines und köstliches und vornehmes Frauenwesen, das jetzt hinter zugezogenen Vorhängen schlief und nicht auf Pfeifen ans Fenster kam.

Aber sie war mir so um so lieber; ich konnte mich gar nicht ersättigen, sie reden zu hören und sie anzusehen, und ich wunderte mich nicht über Olbrich, dem es auch so ging, ja der sie von Zeit zu Zeit verstohlen ansah, wie ein seltenes Wunder. Ich erinnere mich eines schönen Platzes, an dem wir einige Zeit rasteten und ein mitgenommenes Vesperbrot aßen.

Dann gingen wir wieder schweigend nebeneinander her, lange. Es ging zuerst auf der Landstraße hin zwischen Pappeln, die sich im Winde bogen und ihre langen Haare schüttelten, dann durch ein Dorf und dahinter eine Anhöhe empor. Ganz oben sah uns ein Licht entgegen; es hielt jemand eine Laterne in der Hand und ging damit um ein Haus herum, das schwach erhellt zwischen Bäumen lag. Da sagte Olbrich: »Du hast mich nicht gefragt, und es ist gut gewesen, daß du es nicht getan hast. Wir feiern aber heute meinen Abschied, und es ist mir lieb, wenn du gut an mich denkst, denn ich habe dich gern, trotz

Da saß ich allein an einem Tisch, trank Bier und nachher noch Wein, war grob gegen die Kellnerin, die ein wenig zutraulich sein wollte, und gab mich unguten Gedanken und Gefühlen kampflos hin. Zum Beispiel fiel mir wieder ein, daß beide, Maidi und Olbrich, aus einer andern Kaste stammten als ich, und daß sie von Kindheit an große Vorsprünge vor mir hätten, die ich nie einholen konnte.

Darüber wurde ich von Olbrich betroffen, der mir auf den Kopf zusagte, daß ich eine Stimme habe und musikalisch sei, und der nicht nachließ, bis ich in den Sängerchor eingeordnet war, in dem er selbst eine ziemliche Rolle spielte.

Es schwirrte allerlei Nachtgeziefer um uns her, und einmal kam auch ein großer Falter und stieß mit seinen Flügeldecken an mein Glas, daß es einen feinen Klang gab. Da hob mir Olbrich das seinige entgegen und sah mir mit dem schönen Lächeln in die Augen, das er selten hatte und an dem ich ihn überall erkannt hätte.

Da dachte ich Olbrich in Glanz und Sieghaftigkeit zu finden, wovor ich mich am meisten fürchtete. Er war aber gar nicht da, und als er den Tag über nicht kam, fragte ich die Kollegen, ob sie nichts von ihm wüßten, und einer sagte, er sei frühmorgens dagewesen und habe den Chef um ein paar Tage Urlaub gebeten und sie auch erhalten.

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