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Kaspar und Friedel Lindner, die beiden Knaben eines Tagelöhners, wurden ihre Freunde und trugen ihr ihre Staffelei und den Farbenkasten ins Moorgelände. Sie schleppten das leichte Gerüst zu zweien wie eine kleine Trittleiter, und ihre braunen nackten Beinchen stießen abwechselnd an das blanke Holz des schönen Kastens mit seinen blinkenden Schlössern.

Da gingen wir in die Wirtsstube und setzten uns an den großen Tisch in der Ecke beim Ofen, wo wir schon manchmal gesessen waren; es war da aber noch anders zwischen uns gewesen. Die schwarzhaarige Friedel trug Wein auf, wie sie es gewöhnt war, und Olbrich machte ein paar Späße mit ihr, es war aber nicht viel damit los, und er ließ es bald wieder sein. Und ich saß stumm und geschlagen daneben, denn es war ein Blitz durch eine dunkle Landschaft gefahren und hatte sie auf einen Augenblick erhellt, und ich wußte und sah alles. Ich hätte so gerne gesagt: Gelt, es ist Maidi! Aber ich durfte nicht, und es war ja auch nicht nötig, ich wußte es ohnehin. Und der Bube war ich, der König aber Olbrich. Denn er war voll hohen Selbstgefühls und von rasendem Stolz, aber er durfte es auch sein, denn er hatte Kraft und Willen und Feuer genug in sich. Und doch hatte Maidi ihn weggeschickt, und

Am Wirtshause ward haltgemacht, und indes der Alte sein Bier trank, kam Kunz herbeigeschlichen und sagte: »Du bist ein rechter Narr, Friedel, gibst dein Geld dem alten Säufer und kannst dir nun keinen Pfefferkuchen kaufen.« »Dafür habe ich dem alten Mann eine viel größere Freude gemachtantwortete dieser, »und hätt' ich mehr Geld, so wollt' ich's ihm gern gönnen, daß er sich eine Güte täte

»Was fehlt denn dem armen Tierefragte Friedel mitleidig und trat näher zu dem Kärrner, indessen Kunz geschwind seinen Geldbeutel versteckte. »Er ist hungrig und müdemeinte kurz der Alte. »Ach da laßt mich ihm meinen Kuchen gebenbat Friedel, indem er das schwarze Backwerk in Stücke brach und den Hund streichelte.

Da lehnte sie den Kopf an den Türrahmen und weinte leise und herzlich; wir aber gingen durch die brausende Frühlingsnacht den Berg hinunter und in die Stadt. Dort trennten wir uns; ich sah meinem Freund nach, so lang ich konnte und hörte dann noch im Dunkeln seinen Schritt hallen; es wäre mir beinahe auch so gegangen wie der Friedel.

Das Gesicht des alten Mannes ward dabei immer freundlicher, und als sie an das Dorf kamen, dankte er dem Knaben, hieß ihn umkehren und gab ihm ein großes Silberstück, dessen Wert Friedel aber nicht kannte, mit den Worten: »Wenn du dies recht anzuwenden verstehst, wirst du reich und glücklich dadurch werdenDann schob er seinen Karren rasch weiter, und als Friedel ihm nachlief, um sich zu bedanken, war er spurlos verschwunden.

Da zog Friedel sein Geld auch hervor und meinte: »Wenn ich auch nicht gerade so reich bin, wie du, so will ich mir auch kein Bauerngut kaufen, sondern einen Pfefferkuchenmann und davon sollst du ein Stück haben, Kunz

Er erkannte sogleich, das es ein Taler war, was Friedel für ein Spielzeug hielt, und dachte Vorteil von seiner Unwissenheit zu ziehen. »Das könntest du mir schenken, wenn du ein guter Junge wärst, wie die Leute immer sagenschmeichelte er; »ich will dir auch etwas von meinem Gelde dafür geben

Denn kein anderes Weib darf einen Verlobungsring von mir tragen, als die, deren Seele mich liebt im Glück wie in der Not.« »O du mein Friedelrief Kriemhild, umhalste ihn und barg ihr Köpfchen an seiner Brust. Das war für den Helden eine selige Freude, und er nahm den Ring von seinem Finger und schenkte ihn der süßen Genossin.

»Sieh einmal, Friedelrief er dem kleinen Spielgefährten zu, »das Geld ist alles mein; ich nehme aber keinen Groschen davon weg, spare mir noch viel mehr dazu und kaufe mir ein schönes Bauerngut, wenn ich groß bin