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Aktualisiert: 2. Juni 2025
Warum mußt du auch allem Bettelvolk nachlaufen!« »Glaub doch nicht solch närrisches Zeug, Kunz,« sagte Friedel, »der alte Mann war gewiß nicht boshaft; sieh einmal, was er mir da für ein blankes Spielzeug geschenkt hat.« Kunz war sogleich aufmerksam, denn der Neid und die Habsucht regten sich in ihm.
In der spärlich erhellten Kammer fand er den armen, reichen Mann bleich und elend, dem Tode nahe. Er streckte Friedel die abgemagerte Hand entgegen und sagte matt: »Ich fühle, daß ich sterben muß und habe dich rufen lassen, weil ich großes Unrecht gegen dich auf dem Herzen habe. Erinnerst du dich noch des Geldstückes, was dir, wie wir beide noch Kinder waren, ein alter Mann geschenkt hatte?
Die junge Friedel, die Nichte der Wirtin, ging mit Tränen in den Augen hin und her und setzte sich auch eine Weile zu uns, denn sie war immer gut Freund mit Olbrich gewesen, und er küßte sie zum Abschied und hängte ihr einen Achatstein an einem Silberkettlein um den Hals, damit sie hie und da an ihn denke.
Angelikas Sommerhut, groß wie ein Schirm, warf seinen runden Schatten voraus, und lange Zeit waren Kaspar und Friedel durch dieses Amt die berühmtesten Knaben in Gorching. Eines Morgens schickte das junge Mädchen die Knaben bei einem Hof außerhalb des Dorfes mit dem Malgerät ins Gasthaus zurück und blieb vor den Ringmauern und dem hohen Tor der Einfahrt stehen.
Grad' zu hören meinte man all' die Glocken, Pfeifen, Orgeln und Ausrufer, wenn sie den Jahrmarkt von Goßlingen schilderte, und Tränen des Mitleids liefen da und dort einem Kinde über die Wangen, wenn sie vom langen Balthasar berichtete, dem Zigeunerhauptmann mit dem furchtbar großen Schlapphut, der den Friedel plagte bei Tag und bei Nacht, bis er seine Seiltänzervorstellungen gelernt hatte.
Es dunkelte schon, und da auf alles Rufen und Pfeifen des Kärrners der Hund nicht wieder zurückkam, spannte sich Friedel wieder vor das Fuhrwerk und zog, was seine Kräfte erlaubten.
»Nun, dazu kann ich Rat schaffen,« sagte Friedel gutmütig und zog sein Geldstück aus der Tasche. »Kauft euch ein Glas Bier dafür, es ist heut Kirmeß im Dorfe.« Kunz hatte sich indessen heimlich weggeschlichen.
Keiner ging ungetröstet von seiner Schwelle, und so verwandelte sich der Unsegen in Segen, die Felder trugen reiche Frucht, seine Arbeiten gelangen, und bald, geliebt von allen, ward Friedel nun der neue Schulze des Dorfes.
Kunz ging verdrießlich hinweg, denn hätte Friedel noch Geld gehabt, um einen Pfefferkuchen zu kaufen, so hätte er ihm gewiß ein Stückchen davon gegeben; nun ging er lüstern um den Tisch herum, wo diese feilgeboten wurden, und endlich siegte die Begierde über den Geiz er kaufte sich selbst einen kleinen Pfefferkuchen, an den er zehn Pfennige wendete.
Friedel dachte gar nicht mehr an den alten Mann, am wenigsten aber erzählte er den kleinen Vorfall seinen Eltern, denn er wußte es aus der Kinderlehre, daß man damit nicht prahlen dürfe, wenn man seinen Nebenmenschen Gutes getan oder ihnen Hilfe geleistet habe.
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