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Aktualisiert: 1. Juni 2025
Wie ich früher bereits sagte, ist Singapore der Ort, von dem aus die neuen Perlen aus Glas, Fayence und Porzellan nach Borneo eingeführt werden. Unter der grossen Anzahl Sorten, die von dort aus versandt werden, stammen die meisten aus europäischen Fabriken und zwar aus Gablonz in Böhmen, Birmingham und Murano bei Venedig.
Ich juble, wenn ich denke, daß ich in vier Wochen schon mit Dir von der Piazzetta aus nach dem Lido fahre oder nach Murano hin, wo sie Glasperlen machen und schönen Schmuck. Und der schönste sei für Dich. Viele Grüße den Eltern und den zärtlichsten Kuß Dir von Deinem Geert.« Effi faltete den Brief wieder zusammen, um ihn in das Kuvert zu stecken.
Mit diesen Worten nahm sie als erste am Tische Platz; ihr zur Seite Olivo, an ihrer andern Lorenzi. Ihnen gegenüber saß Amalia zwischen dem Marchese und Casanova; neben diesem an einem schmalen Tischende Marcolina; am andern, neben Olivo, der Abbate. Es war wie mittags ein einfaches und dabei höchst schmackhaftes Mahl. Die zwei älteren Töchter des Hauses, Teresina und Nanetta, reichten die Schüsseln und schenkten von dem trefflichen Wein, der auf Olivos Hügeln wuchs; und sowohl der Marchese wie der Abbate dankten den Mädchen mit scherzhaft derben Liebkosungen, die ein gestrengerer Vater als Olivo sich vielleicht verbeten hätte. Amalia schien nichts zu bemerken; sie war blaß, blickte trüb und sah aus wie eine Frau, die entschlossen ist, alt zu werden, weil das Jungsein jeden Sinn für sie verloren hat. Ist dies nun meine ganze Macht? dachte Casanova bitter, sie von der Seite betrachtend. Doch vielleicht war es die Beleuchtung, die Amaliens Züge so traurig veränderte. Es fiel nämlich nur ein breiter Strahl von Licht aus dem Innern des Hauses auf die Gäste; im übrigen ließ man sich’s am Dämmerschein des Himmels genügen. In scharfen schwarzen Linien schlossen die Baumwipfel alle Aussicht ab, und Casanova fühlte sich an irgendeinen geheimnisvollen Garten erinnert, in dem er vor vielen Jahren nächtlicherweile eine Geliebte erwartet hatte. »Murano,« flüsterte er vor sich hin und erbebte; dann sprach er laut: »Es gibt einen Garten auf einer Insel nahe von Venedig, einen Klostergarten, den ich vor etlichen Jahrzehnten zum letztenmal betreten habe; – in dem duftete es nachts gerade so, wie heute hier.« – »Sie sind wohl auch einmal Mönch gewesen?« fragte die Marchesa scherzend. – »Beinahe,« erwiderte Casanova lächelnd und erzählte wahrheitsgemäß, daß ihm als einem fünfzehnjährigen Knaben der Patriarch von Venedig die niederen Weihen verliehen, daß er aber schon als Jüngling vorgezogen habe, das geistliche Gewand wieder abzulegen. Der Abbate tat eines nahegelegenen Frauenklosters Erwähnung, zu dessen Besuch er Casanova dringend rate, falls er es noch nicht kennen sollte. Olivo stimmte lebhaft zu; er rühmte den düstern alten Bau, die anmutige Gegend, in der er gelegen war, den abwechslungsreichen Weg dahin. Übrigens, fuhr der Abbate fort, habe die
Bitternis im Herzen, dachte Casanova jenes Abenteuers, das ihm auch heute noch eines seiner wunderbarsten dünkte und das in ganz ähnlicher Umgebung seinen Anfang genommen: in seiner Seele stiegen die Gestalten der zwei Nonnen von Murano auf, die in der Liebe für ihn als Freundinnen sich gefunden und ihm gemeinsam unvergleichliche Stunden der Lust geschenkt hatten.
Wieder dachte Casanova jener Jugendnacht im Klostergarten von Murano – oder eines andern Parks – einer andern Nacht; – er wußte nicht mehr welcher – vielleicht waren es hundert Nächte, die ihm in der Erinnerung in eine einzige zusammenflossen, sowie ihm manchmal hundert Frauen, die er geliebt, in der Erinnerung zu einer einzigen wurden, die als Rätselgestalt durch seine fragenden Sinne schwebte.
Man hielte sie nicht für meine Tochter, obwohl auch eine schwarze Henne ein weißes Ei legt. Immer singen und springen, als wären wir hier nicht in Venedig, wo es gut ist, daß die Fische stumm sind, weil sie sonst reden würden, was einem das Haar sträubte. Aber so war ihr Vater auch, Orso Danieli, der erste Arbeiter auf Murano, wo sie die bunten Gläser machen, wie nirgend auf der Welt.
Die Signoria ließ nach ihm fragen; es dürfe keiner von Murano sein Gewerk ins Ausland tragen, damit sie es dort ihm nicht absähen; ich sollt' ihm schreiben, daß er wiederkäme, bei Todesstrafe. Über den Brief lachte er; aber den Herren vom Tribunal war's nicht spaßhaft.
Sehr viele Häuserchen stehen unmittelbar in den Kanälen, doch gibt es hie und da schön gepflasterte Steindämme, auf denen man zwischen Wasser, Kirchen und Palästen gar angenehm hin und wider spaziert. Lustig und erfreulich ist der lange Steindamm an der nördlichen Seite, von welchem die Inseln, besonders Murano, das Venedig im kleinen, geschaut werden.
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