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Aktualisiert: 26. Juni 2025


Optimisten durch Berechnung, sind sie sämtlich dem System des Status quo des Herrn von Metternich treu. Spricht man davon, eine Tür, irgend eine Bekleidung sei zu verändern oder auch nur die notwendigste Ausbesserung vorzunehmen, so beginnen ihre Augen sich zu trüben, ihre Galle kommt in Aufregung und sie bäumen sich, gleich erschreckten Pferden.

Nachdem sein Schwiegervater, der König von Napoleons Gnaden, ihn in Württemberg, wo Katharina im Hause der Eltern Zuflucht glaubte finden zu können, zum Gefangenen gemacht, ihn unausgesetzt auf das ehrenrührigste behandelt hatte und seine tapfere treue Frau mit allen Mitteln der Überredung und der Drohung hatte bewegen wollen, sich von ihm zu trennen, wurde ihm schließlich mit Weib und Kind, das ihm Katharina in der Zeit der tiefsten Erniedrigung geboren hatte, von jenem politischen Rechenkünstler Metternich, der in dem letzten Trauerspiel der Napoleoniden die Stelle des Mephisto spielen sollte, Triest als Aufenthaltsort angewiesen.

Der Kaiser lächelte ein wenig, neigte leicht das Haupt und sprach: „Sie wissen, lieber Fürst, daß Ihr Besuch mir zu jeder Zeit angenehm und erfreulich ist, auch wenn Sie mir keine Mittheilung des Grafen Beust zu machen hätten. Der Besuch eines Freundes ist immer willkommen, und zu meinen Freunden gehört der Fürst Metternich ebenso sehr als der Botschafter des Kaisers von Oesterreich.“

Als Wortführer der Kaufleute und Gewerbtreibenden fand sich F. List mit seinen Getreuen J. J. Schnell und E. Weber auf den Konferenzen ein und legte eine Denkschrift vor, deren hochgemutes patriotisches Pathos inmitten der engherzigen partikularistischen Interessenpolitik der Wiener Versammlung wildfremd erschien. Mit der Einheit der Nation so führte er in beredten Worten aus sei die vollkommene Unabhängigkeit der Einzelstaaten nicht vereinbar; der Bund müsse den 30 Millionen Deutschen den Segen des freien Verkehrs schaffen und also in Wahrheit ein Bund der Deutschen werden. Und was war der praktische Vorschlag, der diesen begeisterten Worten folgte? List verlangte, daß die deutschen Staaten ihre Zölle an eine Aktiengesellschaft verpachten sollten, und machte sich anheischig, die Aktien unterzubringen; diese Gesellschaft würde das deutsche Bundeszollwesen begründen und den Regierungen alle Sorge um lästige Einzelheiten abnehmen! Seltsam doch, in welche holden Selbsttäuschungen der feurige Patriot sich einwiegte. Er behauptete, Preußen sei geneigt, sein Zollgesetz aufzugeben, obgleich man ihm soeben von Berlin aus amtlich das Gegenteil versichert hatte. Er sah sich von der Wiener Polizei argwöhnisch beobachtet und schrieb in die Heimat: »wir sind von allen Seiten mit Spionen umgeben, bei einem Spion einquartiert, von einem Spion bedient«; er wußte, daß Metternich in der Konferenz erklärt hatte, mit den Individuen, welche sich für die Vertreter des deutschen Handelsstandes ausgäben, könne man sich auf keine Verhandlungen einlassen, da der Bundestag bereits den Deutschen Handelsverein als ein gesetzwidriges und unzulässiges Unternehmen verurteilt habe. Das alles beirrte ihn nicht in seiner rührenden Zuversicht. Als nun gar Adam Müller eine Denkschrift Lists über deutsche Industrieausstellungen wohlwollend begutachtete und Kaiser Franz in einer Audienz dem unverwüstlichen Agitator versicherte, seine Regierung werde gern das Wohl des deutschen Vaterlandes fördern, da wähnte er sich schon fast am Ziele: »Aller Augen sind nunmehr auf die Kaiserlich österreichische Regierung gerichtet. Wie würde sich nicht

Der Kaiser versank in schweigendes Nachdenken. Fürst Metternich sah ihn in tiefer Bewegung an. Seine großen, klaren und ausdrucksvollen Augen verschleierten sich mit einem leichten Thränenschimmer und mit dem Ausdruck inniger Ueberzeugung sprach er: „Eure Majestät haben die Gnade gehabt, die Gefühle der tiefen persönlichen Ergebenheit, welche ich für Allerhöchstdieselben hege, anzuerkennen und mich Ihren Freund zu nennen. Erlauben Sie mir, Sire, jetzt nachdem der Botschafter von Oesterreich gesprochen, auch als treuer und ergebener Freund zu sprechen. Ich weiß sehr gut,“ fuhr er fort, „daß die Strömung der öffentlichen Meinung Frankreichs in diesem Augenblick zum Kriege treibt, und ich weiß ebenso gut, Sire, daß viele Personen in Ihrer Umgebung

Auf meine Erkundigung erfuhr ich von meinem Nachbar, es sei eine hohe Persönlichkeit auf der Durchreise nach Italien angekommen, man wisse aber nicht wer, da die Personnage unerkannt bleiben wolle. Ich wusste sofort, dass es niemand anders als Fürst Metternich sein konnte. Mit einer mir sonst gar nicht eigenen Gewandtheit verstand ich mich durch den Garten von hinten ins Haus zu schleichen.

Ich erfuhr, dass die Schmuggler nach dem Frühstück an ihr Tagewerk zu gehen beabsichtigten, d. h. einige Streifzüge in der Umgegend machen wollten, weil heute der Fürst Metternich, auf einer Italienreise begriffen, durchkommen müsse und sie ihm einige freiheitliche Ideen aufschwindeln wollten. Sie hofften durch derartige Manipulationen die Revolution nicht hergeben zu brauchen.

Wie mir der Fürst Metternich mittheilt,“ sagte er dann im ruhigen Conversationston, „beobachtet Herr Nigra dieser ganzen Sache gegenüber eine sehr vorsichtige, fast kalte Zurückhaltung, und vom hiesigen Vertreter Italiens ist mir noch nicht die leiseste Andeutung darüber geworden.“

Ich erschrak über diese mir selbst unbegreifliche Frechheit, denn ich hatte Metternich nie gesehen, noch früher je sprechen gehört. »Nun, so schreiben Sie einmal alles auf, was Sie wissenerwiderte der Redakteur, durch meine Sicherheit überzeugt. »Hier ist ein Pult, Tinte und Feder . . .«

Die Erinnerungen an die große Zeit,“ erwiderte der Staatsrath, „in welche meine reichste Thätigkeit fällt, die Erinnerungen an die Zeit des großen Fürsten Metternich machen mich geneigt, zur Wiederherstellung jener alten Coalition der heiligen Allianz zu rathen, dieser weisesten Schöpfung, welche jemals die Diplomatie in's Leben gerufen.

Wort des Tages

araks

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