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So steht Mephisto "beschämt", indem er "gestehen muss", der "dunkle Drang" im Menschen sei mächtiger als er. Er höhnt über sich und seine Mitteufel, weil die Liebe sich ihnen überlegen erwiesen hat. Darin liegt solcher satirischer Charakterhumor.

Aber, um wieder auf den Mephistopheles zu kommen, gerade dadurch, daß er einen so überaus populären und gemeinen Teufel gab, hat Goethe offenbar nichts für die Würde seines schönsten Gedichtes gewonnen. Er wird zwar viele Leser herbeiziehen, dieser Mephisto, viele Tausende werden ausrufen:

Die Ahnung solcher Geheimkräfte ist es, die dem frommen Gretchen den Mephisto so unheimlich werden läßt: »Sie ahnt, daß ich ganz sicher ein Genie, Vielleicht sogar der Teufel bin

Es gibt eine ganze Literatur des Vernunftrechts. Fast alle Rechtstheoretiker haben sich mit ihm auseinanderzusetzen versucht, fast alle Dichter und Denker sich mit ihm beschäftigt. Die Worte, die Goethe im »Faust« in der Schülerszene dem Mephisto in den Mund legt, diese oft zitierten Verse: »Es erben sich Gesetz und Rechte Wie eine ew'ge Krankheit fort; Sie schleppen von Geschlecht sich zum Geschlechte Und rücken sacht von Ort zu Ort. Vernunft wird Unsinn, Wohltat Plage; Weh' dir, daß du ein Enkel bist! Vom Rechte, das mit uns geboren ist, Von dem ist

Man hatte das ungleiche Paar Faust und Mephisto getauft, der äussere Eindruck entsprach der Vorstellung, neben dem ernsthaften, schönen jungen Mann, schwerer germanischer Typus, das sardonische, zahnlose Affengesicht des Alten, der es liebte, von seinen literarischen Speichelleckern als Voltaire bezeichnet zu werden.

Der Riesengeist, der sich fühlt, das Jünglingsherz, das sich innig an- und aufschließt, die reife Männerseele mit der großartigen Toleranz und dem sicheren Adlerblick, der planende Kopf, der die Zukunft mit Schönem bevölkert, der feine, satirische Witz, der den Mephisto schuf es liegt Alles skizzirt in nicht zweihundert kleinen Seiten.

Aber, um wieder auf den Mephistopheles zu kommen, gerade dadurch, daß er einen so überaus populären und gemeinen Teufel gab, hat Goethe offenbar nichts für die Würde seines schönsten Gedichtes gewonnen. Er wird zwar viele Leser herbeiziehen, dieser Mephisto, viele Tausende werden ausrufen:

Namentlich der Menschen- und der Ackerraub wurde sehr haeufig durch die Aufseher der grossen Gueter veranlasst und durch die daselbst vereinigten haeufig bewaffneten Sklavenscharen ins Werk gesetzt; und gar mancher hochangesehene Mann verschmaehte nicht, was einer seiner diensteifrigen Sklavenaufseher so fuer ihn erwarb wie Mephisto fuer Faust die Linden Philemons.

So gehen, wenn wir ein Beispiel wollen, die eben unterschiedenen "Gründe" der tragischen Wirkung Hand in Hand, Schicksalstragödie und Charaktertragödie sind vereinigt in GRETCHEN. GRETCHENs Liebe und daß sie der Macht der Verführung Raum gegeben hat, beides in Einem führt sie ins Leiden. Sie leidet "für" ihre Liebe und für ihre "Schuld". Und indem sie beides thut, indem die Stimme des Guten erwacht, die in ihr eine Zeitlang zurückgedrängt war, und zugleich das "Liebe und Gute", das von vornherein in ihr war und auch der Verirrung zu Grunde lag, jetzt erst recht eindringlich wird, erweist sich in ihr das Gute in doppelter Art. "Sie ist gerichtet", so meint MEPHISTO im Hinblick auf ihre Schuld und im Einklang mit den

Nur das gleichzeitige Vorhandensein eines so königlichen Brokatmantel-Kastens und dieses winzigen Gemüses mit seinem schlechten, zähen, übelriechenden, delikaten Geschmack man muß das empfinden, oder man versteht es nicht man muß an Mephisto neben dem langbärtigen, dummen Faust denken oder an den merkwürdigen Zufall, der manchmal passiert, wenn man ein reizendes, rotbäckiges Baby auf den Schoß nimmt.