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Kants ethische Maximen, besonders der kategorische Imperativ, werden in seinen späteren Gedichten und Dramen immer wieder illustriert und paraphrasiert, die oft nur um der ethischen Forderung willen geschrieben scheinen. Zwölf Jahre nach dem Don Carlos, im Jahre 1799, vollendete Schiller den Wallenstein: die Schicksalstragödie des Herrscherwillens.

Dass die Schicksalstragödie, von der ich hier rede, nicht zusammenfällt mit der Karikatur derselben, die in der Literaturgeschichte speciell diesen Namen trägt, brauche ich nicht besonders zu betonen. Andererseits berühren sich Humor und Tragik unmittelbar. Es braucht nur der komische Konflikt ein gewisses Mass der Schärfe zu überschreiten, um ohne weiteres zum tragischen zu werden.

Dagegen bethätigt sich in MACBETH die Macht des Guten gegenüber dem Bösen. Wir könnten danach überhaupt Tragödien des Übels und Tragödien des Bösen unterscheiden und die beiden als die zwei Hauptgattungen der Tragödie einander gegenüber stellen. Wir setzen indessen lieber statt dieser beiden Namen die Namen Schicksalstragödie und Charaktertragödie.

In diesem Punkte verfehlt es die speciell sogenannte "Schicksalstragödie". Ihr besonderer Name rechtfertigt sich gewiß nicht dadurch, daß in ihr das Schicksal "blinder" wäre als sonst. Blind, und eben darum den Gesetzen des Zufalls oder der Wahrscheinlichkeit gehorchend ist das Schicksal sonst, im Leben und in der Tragödie. In der "Schicksalstragödie" dagegen ist es vielmehr sehend, ein boshaftes Wesen, das mit kindischem Eigensinn sich an

So gehen, wenn wir ein Beispiel wollen, die eben unterschiedenen "Gründe" der tragischen Wirkung Hand in Hand, Schicksalstragödie und Charaktertragödie sind vereinigt in GRETCHEN. GRETCHENs Liebe und daß sie der Macht der Verführung Raum gegeben hat, beides in Einem führt sie ins Leiden. Sie leidet "für" ihre Liebe und für ihre "Schuld". Und indem sie beides thut, indem die Stimme des Guten erwacht, die in ihr eine Zeitlang zurückgedrängt war, und zugleich das "Liebe und Gute", das von vornherein in ihr war und auch der Verirrung zu Grunde lag, jetzt erst recht eindringlich wird, erweist sich in ihr das Gute in doppelter Art. "Sie ist gerichtet", so meint MEPHISTO im Hinblick auf ihre Schuld und im Einklang mit den