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Obwohl der Berliner Hof über Adam Müllers Ränke genau unterrichtet war, so wollte er doch schlechterdings nicht glauben, daß Fürst Metternich das Treiben seines Generalkonsuls billige. Jahrelang ertrug der preußische Adler langmütig die Bisse der anhaltischen Maus, immer in der Hoffnung, daß die drei Herzöge endlich noch ihr Wort einlösen würden.

Sire,“ erwiderte der Fürst Metternich, „nach meiner Ueberzeugung, welche wie ich glaube auch diejenige des Grafen Beust ist, würde es allerdings Eventualitäten geben, unter denen es für Oesterreich vortheilhaft, ja geboten erscheinen könnte, im Verein mit Frankreich Preußen von der 1866 eroberten Stellung zurückzuwerfen,

Auch Zentner zeichnete sich wieder durch kluge Besonnenheit aus; dem gestaltlosen Traumbilde einer allgemeinen Verkehrsfreiheit, deren Bedingungen noch niemand kannte, wollte er das neue bayrische Zollgesetz nicht opfern. Metternich aber ließ mit schlecht verhehlter Schadenfreude die Kleinen wider Preußen lärmen.

Dieser mächtigste der Bundesstaaten trieb unterdessen sein doppeltes Spiel weiter. Metternich, der ebenfalls in Karlsbad anwesend war, hielt zwar, auf Preußens Wunsch, einige Unterredungen mit dem Herzog, angeblich, um den Streit beizulegen.

Auch das ist nicht möglich, Sire,“ sagte Fürst Metternich seufzend, „denn leider muß ich Eurer Majestät mittheilen, daß von Seiten Rußlands uns deutlich zu verstehen gegeben worden, jede feindliche Bewegung gegen Preußen werde sofort gleiche Schritte Rußlands gegen unsere Grenzen zur Folge haben.

Gersdorffs Energie und liberaler Gesinnung, seiner Unabhängigkeit von den reaktionären Gelüsten eines Metternich und Genossen war es vor allem zu danken, daß der Verfassungsentwurf in wenig Wochen durchgearbeitet, von der Regierung geprüft und vollzogen, daß die Freiheit der Presse innerhalb der Landesgrenzen gesichert und, zum erstenmal in Deutschland, eine allgemeine Einkommensteuer ins Leben gerufen wurde.

Fürst Metternich athmete erleichtert auf. „Ich hörte davon im Augenblick meiner Abfahrt in Paris,“ sagte er. „Ist die Nachricht bereits offiziell angekommen?“ „Olozaga,“ sagte der Kaiser, „hat die Mittheilung im Auftrage der spanischen Regierung an den Herzog von Gramont gemacht, und somit scheint mir die Angelegenheit erledigt.

Da öffnete sich schnell die Thür, General Favé erschien und sagte: „Der österreichische Botschafter bittet Eure Majestät, ihn empfangen zu wollen.“ Verwundert blickte der Kaiser auf. „Metternich,“ sagte er, „zu dieser Stunde? Was kann er bringen?

Glauben Sie,“ sagte der Kaiser, den Blick scharf und forschend auf Metternich richtend, „daß das deutsche Nationalgefühl in Baiern und Würtemberg sich jemals für Preußen wird erheben können, da man dort doch einsehen muß, daß wenn man unter preußischer Führung gegen Frankreich zu Felde zieht, man für immer die eigene Selbstständigkeit aufgiebt.

Die Verzichtleistung des Prinzen wird morgen in den Kammern mitgetheilt werden, und die europäische Diplomatie,“ fügte er lächelnd hinzu, „kann wieder ruhig baden und Brunnen trinken.“ Der Fürst Metternich schwieg einen Augenblick, als zögerte er, einen Gedanken auszusprechen, der ihn beschäftigte.