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Aktualisiert: 27. Juli 2025
Matho!« Man wollte in sein Zelt eindringen. »Komm! Hamilkar verbrennt Autarits Lager!« Er stürmte hinaus. Salambo blieb allein zurück. Sie betrachtete den Zaimph, und als sie ihn sattsam angeschaut hatte, war sie erstaunt, das Glück nicht zu fühlen, das sie sich davon ersehnt hatte. Schwermütig stand sie vor ihrem unerfüllten Traume.
»Ich hätte sie entführen sollen!« sagte Matho am Abend zu Spendius. »Hätte sie erfassen sollen und aus ihrem Hause reißen! Niemand hätte mir entgegenzutreten gewagt.« Spendius hörte nicht auf ihn. Behaglich lag er auf dem Rücken und ruhte sich aus. Neben ihm stand ein großer Tonkrug mit Honigwasser, in den er von Zeit zu Zeit den Kopf tauchte, um einen großen Schluck zu tun.
Wozu kommst du?« Sie wies auf den Zaimph und erwiderte: »Um das da zu holen!« Mit der andern Hand riß sie den Schleier von ihrem Gesicht. Matho wich zurück, betroffen, fast erschrocken, die Arme nach hinten gestreckt. Sie fühlte sich von göttlicher Kraft beseelt. Auge in Auge schaute sie ihn an und forderte den Zaimph. Sie verlangte ihn zurück mit beredten hochmütigen Worten. Matho hörte nicht.
Man trank Urin, den man vorher in den ehernen Helmen erkalten ließ. Und immer noch wartete man auf das Heer von Tunis! Daß es so lange dauerte, bis es eintraf, das war so bildete man sich ein eine Gewähr für sein baldiges Erscheinen. Überdies sei Matho ein wackerer Mann, der niemanden im Stiche ließ! »Morgen wird er kommen!« tröstete man sich. Doch das »morgen« verging.
In der Ahnengruft liegt ein Goldbarren unter jeder Steinfliese. Ein unterirdischer Gang führt zu den Gräbern ...« »Was kümmert das mich!« antwortete Matho. Spendius schwieg. Sie standen auf der Terrasse. Eine ungeheure Schattenmasse breitete sich vor ihnen in phantastischer Gliederung aus, wie die gigantischen Wogen eines schwarzen versteinerten Meeres.
Dieser Mann, von Gestalt ein Hüne, der Herr des Zaimphs, hatte jetzt die gleiche Macht über Tanit wie Moloch. Sie sah ihn in der nämlichen Gloriole. Manchmal, sagte sie sich, wohnen die Seelen der Götter in den Leibern von Menschen. Und hatte Schahabarim, als er von Matho sprach, nicht gefordert, daß sie Moloch besiegen solle? Matho und Moloch verschmolzen in ihrem Geist miteinander.
Das oberste, schmalste Stockwerk bildete gleichsam einen Würfel auf der vorletzten Terrasse. Matho umschritt es langsam.
Die Stadt lag im Schlummer. Die Wachtfeuer der Vorposten glänzten wie herabgefallene Sterne. Spendius, der drei Jahre im Kerker verbracht hatte, kannte die Stadtviertel nur ungenau. Matho meinte, um zum Palaste Hamilkars zu gelangen, müsse man sich nach links wenden und die Straße der Mappalier überschreiten. »Nein!« sagte Spendius. »Führe mich zum Tempel der Tanit!« Matho wollte widersprechen.
Wollte man einen allgemeinen Angriff ansetzen, so mußte man sich auf dem zu engen Raume gegenseitig schaden. Die Numidier konnten zwar eine Attacke mitten hinein reiten; jedoch waren ihnen die gepanzerten Klinabaren stark überlegen. Und wie sollte man über die Schanzpfähle hinwegkommen? Auch die Elefanten waren noch nicht genügend abgerichtet. »Ihr seid allesamt Feiglinge!« schrie Matho.
Teile seiner Gliedmaßen hatten sich losgelöst, und so hingen am Kreuze nur unförmige Bruchstücke, Tierresten ähnlich, die sich Jäger an ihre Türen zu nageln pflegen. Das Heer Hamilkars war angesichts dieses unerwarteten Unglücks wie betäubt. Es hörte nicht auf Hamilkars Befehle. Matho benutzte diese Untätigkeit, sich nunmehr gegen die Numidier zu wenden.
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