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Aktualisiert: 20. Juni 2025
Maintonis Kahn schaukelte leer draußen. Die Flut kam, die die Klippe überschwemmte. Wellen mit breitem dunklen Rücken wälzten sich wie Tiere auf sie. Dann knatterte es und weiße Schaumstreifen bedeckten sie fast ganz. An einem Vorsprung hielt sich Maintoni mit gekreuzten Armen. Rodriguez hielt vor den Booten. Seine Brust drängte sich heraus. Er bog die Hände vor die Lippen.
Als ich ihn einmal allein gehen ließ, reichte er mir schweigend die Hand, als hätte ich ihm das Wertvollste anvertraut. Maintoni hatte eine stumme Verwunderung dafür. Sie strich mit ihrer ganz hellen Hand über den Brief hin, beschaute ihn von allen Seiten und blieb mit einem märchenhaften Ausdruck des Verlangens an den vielen bunten Marken hängen. »Hätten Sie sie gerne?« fragte ich lächelnd.
Flimmernde Punkte sprangen hin und her. Maintoni und Joaquin Pelayo standen dicht nebeneinander. Ich ging hin. Da lag noch ein Mann. Alles drehte sich vor mir. Aber ich wunderte mich nicht mehr. Es war dasselbe Gesicht des, der lächelte, als er Graf Perdicans Wechsel in die Tasche schob . . . dasselbe, das grünunterlaufen war, wie ich es vor Frau von Montbellaires Loge sah.
Ich aber konnte nicht schlafen. Ich warf mich auf den Rücken und sah, wie die Sterne über das Meer hinauswuchsen und mich traurig machten. Pelayo schlief in der Hütte. Wir schenkten einem bettelnden Gendarmen Brot unterwegs. Maintoni weinte, als wir heimkamen. Sie hatte uns nicht erwartet. Maintoni weinte oft, wenn sie glaubte, daß es niemand sah.
Maintoni hatte den Vorsprung umklammert und sich auf den Bauch geworfen. Der Atem stand uns zweimal in der Kehle. Wir atmeten nicht. Wir wagten es nicht, zu atmen. Nein. Wir konnten nicht. Dann hob Pelayo sie in die Piroge. Sie hatte das Boot nicht fest genug gemacht. Die Flut trieb es weg, während sie die Fahne einstrich. Wir redeten nicht mehr viel diesen Abend.
Maintoni hatte goldene, glänzende Zöpfe, die wie Seide herabfielen und deren bebänderte Enden sie im Gürtel trug. Ihre Brauen waren halb blau und halb schwarz und waren lang und so fein wie der Schatten einer Feder. Es war so heiß, daß die Fenster im ganzen Haus ausgehängt wurden, die Türen wurden geöffnet. Die Diener wehten mit Palmblättern Wind, wenn wir speisten. Es war Mittag.
Maintoni brachte eisgekühltes Pomeranzenwasser mit Zuckerbrot und später Schokolade. Mein Gepäck war nachgekommen, und ich zeigte ihm ein paar Aufnahmen Antoines aus den letzten Monaten. Ich erzählte ihm auch von dem Eindruck des Zettels auf den Besitzer der Venta, wo ich die Nacht verbracht hatte auf der Suche nach ihm. Er lächelte leicht: »Lassen Sie aber keine Geldstücke bei mir liegen!«
Als er meinen Zettel gelesen hatte, gab er mir die Hand. Er fragte nach seinem Freunde Antoine. Antoine war doch ältester französischer Adel. Ich ließ nicht merken, daß ich verblüfft war. Ich redete rasch und abgerissen. Er schloß sein Hemd und zog eine kurze Jacke darüber, die ihn noch größer machte. Dann rief er zweimal : »Maintoni . . .«
Die Wangen spannten sich nach innen, und aus dem qualvoll aufgerissenen Kreis des Mundes flog seine Stimme wie ein Schuß: »Ay!« rief er. »Ay! Maintoni « Rodriguez ruderte. Wahnsinnig ruderte Rodriguez. Ich hielt das Steuer, sah sein Gesicht. Wie lächerlich die rotweiße Lackierung der Ruderstangen wirkte. Zweimal sahen wir Wellen über die Klippe gehn.
Maintoni soll glücklich werden«, fügte er ohne Zusammenhang hinzu. Er zeigte mir eine Holzhütte mit Stroh. Der dünne Ton einer Pfeife Pelayo verschwand. Ich aber konnte nicht schlafen. Ich ging das Tal hinauf. Mohn wuchs im Gras. Wilde Lilien standen überall. Durch einen kleinen Wald mit Eichen schritt ich hindurch. Eine Trappe rauschte an mir vorbei. Leicht feucht war die Luft. Tau hing im Gras.
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