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Aktualisiert: 17. Mai 2025
Oft trug der Wind den Duft der Linden herüber und verteilte ihn dünn und zärtlich über das Wasser. Ein paar hundert Meter vom Strand lag eine breite Klippe. Dort war, wenn die Flut nicht ging, die kühlste Stelle der ganzen Gegend. Nachts schlug das Meer gegen den Strand. Joaquin Pelayo kam noch stolzer als früher. Es war am heißesten Mittag.
Dann sagte er mir, es sei die Mutter Pelayos. Sie lebte nur noch in ihren ersten dreißig Jahren. Die Umgebung kannte sie nicht mehr. Eine dichte Luftschicht, von Erinnerungen gesättigt, umgab sie wie körperlich und schloß hermetisch alle Berührungen mit der Welt ab. Doch küßte Joaquin Pelayo ihr ebenfalls ehrfurchtsvoll die Hand, als er eintrat. Maintoni brachte mir zu trinken.
Mein Führer nahm mich bei der Hand, verbeugte sich und sagte: »Der Sennor will zu Joaquin Pelayo . . .« Hierauf erhoben sich die andern und sagten etwas, das ich wieder nicht verstand, worauf jeder mir die Hand gab. Ich lehnte ihre Zigarren ab, trank aber ein paar Gläser Wein mit ihnen. Dann ward ich müd. Auf einem Strohsack in einer Nische schlief ich die Nacht. Am Morgen sah ich niemand mehr.
Ohne Gefühl nahm ich, als ich hinausschaute, in mich auf: Die Fahne wehte nicht mehr. Ich lief zu Joaquin Pelayo. Ich fand ihn nicht. Da drang ich in das Zimmer im Erdgeschoß. Ich hatte nicht geklopft. Ich stieß die Türe auf. Ganz weit. Aber der Duft schlug mir süßlich ins Gesicht und nahm mir den Atem. Ich sah kurz ein Blitzen von dem Tisch her. Pelayo hatte mich hinausgezogen.
Flimmernde Punkte sprangen hin und her. Maintoni und Joaquin Pelayo standen dicht nebeneinander. Ich ging hin. Da lag noch ein Mann. Alles drehte sich vor mir. Aber ich wunderte mich nicht mehr. Es war dasselbe Gesicht des, der lächelte, als er Graf Perdicans Wechsel in die Tasche schob . . . dasselbe, das grünunterlaufen war, wie ich es vor Frau von Montbellaires Loge sah.
Ich hatte Joaquin Pelayo gefragt, was die Fahne auf der Klippe bedeute. Ich hatte ihn gefragt, woher er Antoine kenne. Dann hatte ich gefragt, was das Geheimnis des Zimmers sei, aus dem der Duft ströme, und auf dessen Tisch ich das Blitzen sah. Joaquin Pelayo sagte mir, daß er Baske sei. Antoines Mutter sei aus dem alten Königsgeschlecht und in einem Zweige mit ihm verwandt.
Als ich hinunterschaute zum Strand über die kleine Bucht, wo die bewimpelten Pirogen Joaquin Pelayos lagen, hinweg, sah ich auf der Klippe ein kleines gelbes Tuch, das schlaff an einer Stange herabfiel. Wir schliefen den vollen Mittag. Die Fahne wehte am Abend. Sie wehte am folgenden Morgen. Sie wehte wieder am Abend. Ein schwacher Wind spielte lüstern mit ihr.
Ich durchsuchte das ganze Haus. Niemand. Ich ließ ein Silberstück liegen und ging weiter. Es konnte keine Meile Entfernung sein, als das hölzerne Geklapper eines Maultiers mich umwenden ließ. Der Knecht brachte mir das Geldstück und viele Empfehlungen für Joaquin Pelayo. Ihn selbst glaubte ich sofort zu kennen. Er stand vor seinem Haus und wusch sich den Oberkörper mit Regenwasser aus einer Tonne.
Von meinem Zimmer aus hatte ich weite Schau und staunte über die Seltsamkeit der Gegend, die mit einer Welle von Grün und übertriebener Fruchtbarkeit noch gegen das Haus prallte und sich hinunter nach Valencia zu in eine trostlose Sandebene verlor, aus der, zäh und kantig, der Engpaß zum Schloß von Hospitalitet hinaufwuchs. Am nächsten Tag verabschiedete sich Joaquin Pelayo von mir.
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