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Aktualisiert: 26. Juni 2025


Auf einmal fiel mir auch noch das Fräulein Bitterolf ein, der gehörig zu imponieren ich mir schon jetzt vornahm, und deren erstaunte Augen, wenn ich einmal mit Maidi vor ihr erscheinen würde, mir heute schon Freude bereiteten. Aber, wie war denn das? Sie wohnte ja in dem alten Hause, das ich selber beziehen wollte? Zog sie denn mit Herrn Kasimir aus und ließ uns hinein?

Freilich hatte ich damals gedacht, Maidi würde nie solche Schmerzen erleiden, denn etwas so Köstliches wie sie würde niemand verlassen, der es besitzen könne, und nun war ich selber es gewesen, der an ihr gesündigt hatte. Aber darum konnte ich doch zu ihr zurückkehren, denn sie war treu, daran konnte ich nicht zweifeln.

Aber Maidi hängte mir zuerst noch Zwillingskirschen an die Ohren und steckte mir ein kleines Zweiglein mit Laub und Kirschen dran in die schöne, steife Schleife, die mir meine Mutter am Hals zugebunden hatte zum Schmuck des Samtanzügleins. Dann durfte ich essen. Mir war so seltsam wohl, wie noch nie.

Die Glocken dröhnten; es lag ein Nebel über der Gasse, der zusehends dichter wurde; mir war schwer und angst zumute. Ich versuchte im Zimmer auf und ab zu gehen, um meine Kraft zu üben, denn ich mußte machen, daß ich bald auf die Reise kam, um Maidi zu finden. Sie mußte mich lossprechen und mit mir eins sein, sonst konnte ich nicht neu anfangen zu leben.

Er ist noch nicht mit den Augen wahrnehmbar, aber man weiß, daß er da ist, und das Glas kann eines Tages in Stücke gehen. Doch kam ich schnell über das dunkle Unlustgefühl hinüber, da ja Maidi selber nichts aus der Sache machte, und auch auf dem jetzt erreichten Höhenweg leicht und mühelos neben uns herging.

Ich dachte viel an Maidi und sehnte mich oft nach ihr, die mir hie und da mitten aus aller freudigen und gedeihlichen Arbeit heraus Grüße schickte, aber daneben nahm die Gegenwart mich mehr und mehr gefangen, so daß ich oft Mühe hatte, mir ihr Bild vor Augen zu stellen und manchmal ihre Gestalt, ihr Kleid oder sonst etwas sah, aber nicht das Gesicht oder im Gesicht nicht die Augen, was mich wunderlich quälte.

Es begab sich wie von selbst, daß ich von jetzt an öfter mit Maidi zusammen kam, die mich mit einer großen Selbstverständlichkeit und Unbefangenheit an ihrem Leben teilnehmen ließ, soviel sich davon ereignen wollte. Sie stand in festen Schuhen, in viel festeren als ich. Als ihr Herkommen in seinen Grundlagen erschüttert worden war, da hatte sie sich auf sich selbst besonnen.

Maidi hatte auf dem Ausflug, den sie mit der Pfarrerswitwe gemacht hatte, in deren früherer Heimat einen Bauersmann kennen gelernt, einen entfernten Verwandten der Pfarrfamilie, die auch aus bäuerlichen Verhältnissen stammte.

Aber das letzte, was mir in den Schlaf hinein nachging, war Maidi. Sie hatte ein grünes Kleid an und ein weißes Schleiertüchlein am Ausschnitt und lächelte mich an. Sie war ein Königskind, aber ohne Schloß und Land. Herr Kasimir saß im Lesezimmer des Gasthauses hinter einer Zeitung, als ich ihn aufsuchte.

Wir waren ein paarmal miteinander vor der Halle auf und ab gegangen, da noch etwas Zeit übrig war vor dem Beginn des Konzerts, und hatten das Nötigste vom Woher, Wohin und Wieso miteinander geredet, aber unversehens doch als solche, die einander etwas angehen. »Ist es nun nicht wunderbarsagte Maidi, »daß wir Landsleute und Stadtkinder hier in der Fremde zusammentreffen?

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