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Aktualisiert: 15. Juni 2025
Da nun der Tag kam, daß sein Gelöbnis aus ging, da kleidet sich die Schön Magelona wieder mit ihren Kleidern, die sie zu tragen gewohnet war in dem Spital; und ging darnach in die Kammer zu dem Peter, der dann auch vor großen Freuden die Nacht hätt wenig schlafen mögen, und nahm Urlaub von ihm.
Aber die Schön Magelona hätt verloren ihr Königreich und hätt auch kein Hoffnung mehr darzu. Des gleichen war sie kommen in Ungnaden ihres Vaters und Mutter, zu dem hätt sie verloren ihren aller liebsten Gemahel Peter, darum sie dann wohl billig betrübt war. Nach dem zogen der Graf und die Gräfin wieder heim.
Da sie nun heim kamen, da redeten sie viel von dem Ritter mit den Schlüsseln. Als nun solches alles sich hätt verlaufen, da kam der edel Peter zu der Schönen Magelona; wann sie mochten nicht lange von einander sein, so sie es schicken konnten. Und als sie bei einander waren, da lobet ihn die Schön Magelona sehr.
Nun wollen wir hie verlassen, weiter von dem König zu sagen; und wollen uns wenden, zu sagen von der Schönen Magelona, die da lag im Holze und schlief. Wie die Schön Magelona entschlief in dem Schoße des Peter, und wie er große Lust hätt, sie schlafend an zu schauen, doch zu Ende zornig ward, als ihr hernach hören werdet.
Darnach stieg sie auf einen Baum und sah sich um, ob sie möchte etwas sehen und erkennen, und sah nichts auf Erdreich, dann Holz am Land und Port des Meers, und auf der andern Seiten sah sie nichts anders, dann das tiefe Meer. Also blieb die Schön Magelona ganz traurig und beschwert diesen ganzen Tag ohn Trinken und Essen.
Hierum begehr ich seinen Stand und Wesen zu erfahren.« Als solches die Amme von der Schönen Magelona vernahm, erschrak sie nicht ein wenig, und wußte nicht, was sie antworten solle. Doch saget sie wieder zu ihr: »Mein aller liebste Tochter und Fräulein, was saget ihr? Euch ist wohl bewußt euer hoher Stand; und so der mächtigste Herre dieser Welt euch überkäme, würde er sich nicht klein erfreuen.
Wie ihr oben gehört habt, daß die Schön Magelona in dem Schoße des Peter entschlief, da hätt der Peter keine größer Lust, dann im Anschauen seiner aller Liebsten; er kunnt sich auch nicht ersättigen der Schöne, die er da vor sich sah.
Was sie zu tun willig waren. Also begab sich eines Tags, daß ihn der König zum Mittagmahl fordert, mit ihm zu essen, auf daß er ehrlicher gehalten würde. Des ward der Ritter sehr erfreuet, der Hoffnung, des Königs Tochter, die Schöne Magelona, baß zu besehen, und nach allem Willen, wann er vor sie nicht wohl gesehen hätt. Als Zeit war, zu essen, kam der Ritter mit den silbern Schlüsseln.
Und darum, edeler Ritter, schicket euch darauf, und kommet morgen nach Mittag durch das kleine Pförtlin des Gartens zu der Schönen Magelona in ihre Kammer, darinne sie wird mit mir alleine sein. Doch will ich auch die Kammer raumen, damit ihr beide alleine bei einander seid. Da redet und erzählet euer Anliegen nach euers Herzens Begier!«
Die selbe Nacht schlief die Schön Magelona ganz wohl mit ihrem Ring, den sie zum öftern Mal küsset aus großer Lieb; und tät mit herzlichem Seufzen an ihren liebsten Freund, den Ritter, gedenken bis nahe dem Tag. Darunter entschlief sie. Und da sie entschlafen war, da kam ihr für ein solcher Traum: es gedauchet sie, der Ritter und sie wären allein bei einander in einem lustigen Garten.
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