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Aktualisiert: 15. Juni 2025
Aber der Ritter achtet des Essens wenig, wann er war allein mit seinem ganzen Herzen geflissen, die Schöne Magelona genugsamlich zu beschauen, und in sich selber zu bedenken die übertreffliche Schönheit der Jungfrauen. Und speiset also sein Gesicht mit ihrem Anblick, und gedacht in seinem Herzen, es wär keine schöner auf Erden, dann die Schön Magelona.
Eines mals satzet er sich für, Ritterspiel zu üben in der Stadt Neapel; wann er vertrauet in seine Macht und Stärke, dardurch Preis und auch die Huld der Schönen Magelona zu überkommen, die dann sein wenig achtet. Auf das tät er eine Bitt an den König von Neapel, er wölle ihm Ritterspiel zu üben vergünnen. Also ward es ihm von dem König zu gesaget.
Also hätt die Schön Magelona in ihr selbst zween Gedanken, und sah den Ritter sehr freundlich an. Der edel Ritter verwandelt auch nicht weniger seine Farbe, da er vor sich sah die aller Schönest und Liebste seines Herzens.
Also ward er entzündt in ihrer Lieb, und gedauchet ihn der selig, der ihre Lieb überkommen möchte. Doch schätzet er sich selber nicht für den, dem es widerfahren möchte, und hielt es bei sich selber für unmöglich, daß ihm solch Glück begegnen möchte. Und nicht weniger, wie ihm ward, geschah auch der Schönen Magelona in ihrem Herzen von dem Ritter.
Und so du tust, was ich dich heißen will, so ist mir geholfen. Wo du mir aber nicht folgest, sollst du mich in kurzer Zeit vor deinen Augen sehen sterben vor Unmut und Schmerzen.« Da die Schön Magelona solches geredt, fiel sie in einer schweren Ohnmacht auf ihr Bette. Als sie aber wieder zu ihr selber kam, sprach sie: »Wisse, liebste Amme, daß er eines hohen Stammes und Geschlechtes ist.
Eines Tages tät der Ritter also großen Fleiß, daß er der Schönen Magelona Ammen in der Kirchen fand, wann er wollt heimlich mit ihr reden. Als sie ihn vernahm, ging sie zu ihm, und zeiget an, wie die Schön Magelona ein groß Gefallen hätte an dem Ringe, den er ihr gesandt hätt, und tät ihm freundlich danken.
Da es nun kam auf den anderen Tag, bemühet sich die Amme, den Ritter an zu sprechen, und fand ihn in der Kapellen, in welche er pfleget zu gehen. Und als er sie ersah, ward er fast fröhlich, wann er verhoffet, was von der Schönen Magelona zu erfahren. Stund auf und ging ihr entgegen, grüßet sie gar freundlich und höflich.
Der Peter trug die gulden Ketten allwegen an seinem Halse, die ihm die Schön Magelona hätt geben; darum gedauchet den Sultan, daß er eines großen Geschlechts wäre. Er ließ ihn auch fragen durch einen Dolmetschen, ob er zu Tische dienen könne. Da antwortet ihm der Peter, ja. Also befahl der Sultan, man sölle ihn der Weise unterrichten. Der Peter lernet also wohl, daß er's ihnen allen vor tät.
Da fing sie zu ihm an und sprach: »Herr Ritter, ich verwunder mich euer nicht ein wenig, daß ihr euern Stand und Wesen also heimlich haltet und verberget. Ich weiß wohl, daß mein Herr, der König, und seiner Gnaden Gemahel, und in Sonderheit die Schön Magelona eine große Freud hätten, zu erfahren, von wann und wer ihr wäret.
Also verschaffet die Schön Magelona, daß der Peter mußte schlafen in ihrer Kammer, aber sie lag in einer andern und dienet ihm wohl. In dieser Nacht schlief die Schön Magelona nicht viel vor Freuden, die sie in ihrem Herzen trug. Und begehret, daß bald Tag würde, damit sie den Grafen trösten möchte seines Leidens; wann sie wußte wohl, daß sie sehr betrübt waren, das sie dann beschweret.
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