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Und von großer Freude fing sie an zu weinen. Doch wollte sie sich zur Zeit noch nicht gegen ihm entdecken; aber aufs Freundlichste, so sie zu tun vermochte, fing sie da an, mit ihm also zu reden: Wie die Schön Magelona mit ihrem aller liebsten Gemahel Peter redet und ihn tröstet in seiner Widerwärtigkeit.

»Aller liebster Freund, ihr sollet euch nicht mißtrösten, sondern sollet euch zu GOTT dem Allmächtigen wenden; wann, ohn allen Zweifel, so ihr GOTT werdet an rufen, werdet ihr nicht verlassen, sondern erhört von Ihm werden, und alles das erlangen, so ihr begehret. Ihr werdet auch, ohn allen Zweifel, euern liebsten Gemahel, wieder überkommen, die ihr also herzlich und getreulich geliebet habt.

Und fing darnach an, herzlich zu weinen, und sprach: »O allmächtiger ewiger gütiger GOTT, werde ich nicht eins mals meiner Tage erledigt! Kann ich nicht sterben! Welcher Mensch ist auf Erden, den das Unglücke also verfolget, als ich verfolget werde! O allmächtiger ewiger GOTT, ist es nicht genug gewesen, daß ich also erbärmlich hab verloren die aller schönest Magelona, meinen getreusten Gemahel!

Da sich die Zeit nahet, auf die Bahn zu ziehen, hätt der König, samt seinem Gemahel und Tochter, auch anderen Jungfrauen und Frauen, zu Morgen gessen. Und stiegen auf einen Schaustuhl, dem Turnieren zu zu sehen. Also kam Peter, samt einem Knecht und Knaben, auf die Bahn gezogen.

Nun begab sich eines Tages, daß der Peter gedacht an seine aller liebste Magelona, und fing an, bitterlich zu seufzen und weinen, und sprach: »O allmächtiger ewiger GOTT, so Du mich durch Deine Mildigkeit ließest wissen von meinem aller liebsten Gemahel, der Schönen Magelona, wollte ich meines Leides alles vergessen und geduldiglich getragen haben. Wie wohl, allmächtiger GOTT, ich verdient und verschuldet habe,

Ach wehe und aber wehe, bin ich nicht ein falscher und ungetreuer Mensch, daß ich euch hab aus geführet aus dem Hause euers Vaters und Mutter, da ihr also reichlich und zärtlich gehalten waret! Ach wehe, mein aller liebster und edelster Gemahel, nun bin ich des Todes, wann ich kann ihm nicht entgehn.

Aber die Schön Magelona hätt verloren ihr Königreich und hätt auch kein Hoffnung mehr darzu. Des gleichen war sie kommen in Ungnaden ihres Vaters und Mutter, zu dem hätt sie verloren ihren aller liebsten Gemahel Peter, darum sie dann wohl billig betrübt war. Nach dem zogen der Graf und die Gräfin wieder heim.

O Du gütiger Jesu Christe, der Du bist ein Tröster aller Betrübten, ich bitte Dich, Du wollest diese, Deine arme Tochter, trösten! Wann ich wende mich zu Dir aus gutem Herzen und Willen. Ach, Du gütiger und getreuer GOTT, ich bitte Dich, Du wollest behüten meinen aller liebsten und getreuesten Gemahel Peter, der Dich in allem seinem Tun und Wesen hat geehret.

Da hub die Schön Magelona an, zu ihr sprechen: »Ich hab mein Herz und Liebe ganz gesetzet in diesen jungen Ritter, der den vorigen Tag den Preis im Stechen erlanget hat. Ich kann auch oder mag darvor weder essen, trinken noch schlafen. Und so ich erführe, daß er eines hohen guten Herkommens wäre, wollt ich all mein Hoffnung in ihn setzen und ihn zu meinem Gemahel nehmen.

Und glaub sicherlich ohn allen Zweifel, daß dies der Ritter ist, der mein Gemahel und Mann soll werden. Ohn ihn kann ich auch kein Lust noch Freude haben. Darum ich dich freundlich bitte, du wollest Rat suchen und erdenken auf das Beste, so dir möglich, mit ihm zu reden; wann ich kann nicht länger verziehen.