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Darum hatte er weiter diese häßlichen Jahre ertragen müssen, den Ekel ertragen, die Leere, die Sinnlosigkeit eines öden und verlorenen Lebens, bis zum Ende, bis zur bittern Verzweiflung, bis auch der Lüstling Siddhartha, der Habgierige Siddhartha sterben konnte. Er war gestorben, ein neuer Siddhartha war aus dem Schlaf erwacht.

Das riß mich aus allem Gleichmut. Ihr Wesen blieb mir rätselhaft, bis sie mir eines Tages erzählte, wie ihre erste Ehe das Werk habsüchtiger Eltern und Verwandter gewesen sei; der Mann ein Trinker, ein Wucherer, ein Lüstling.

Ich erschrecke heute, wo aus mir ein Genüßling und Lüstling geworden ist, der die Teller leckt und den üppigen Frauen bereitwilligst den Hof macht, über den vormaligen dramatischen Heldenmut, womit ich umging, als sei ich nicht meiner lieben Mutter, sondern einer Löwin Sohn, bestimmt für die Schlacht und für den grausigen Kanonendonner. »Wanda« ist indessen nie als Buch erschienen, und ebensowenig habe ich erfahren, daß dieses herrliche Stück je seine Aufführung erlebte.

Reb Schachno tut so, als ob er es nicht gehört hätte, und fährt fort: »Der offenbare Sinn der Worte ist doch klar: wenn ein Knecht, ein Diener, ein Leibeigener seinem Herrn entläuft, darf man ihn, nach dem Gebote der Thora, nicht einfangen; man darf ihn nicht binden und seinem Herrn zurückbringen. Denn wenn ein Mensch entlaufen ist, so konnte er es wohl nicht länger aushalten ... Es handelt sich also einfach um die Rettung einer Menschenseele! Und der verborgene Sinn dieser selben Worte ist ebenso einfach. Der Menschenleib ist ein Knecht, der Knecht der Seele! Der Leib ist ein Lüstling: sieht er ein Stück Schweinefleisch, oder eine fremde Frau, oder irgendeinen Götzendienst, oder ich weiß nicht was, so will er aus der Haut fahren. Doch die Seele wehrt es ihm und spricht: ›Du sollst nicht sündigen!‹ und er muß sich fügen. Ebenso umgekehrt: will die Seele irgendein göttliches Gebot erfüllen, so muß es der Leib für sie tun, und wenn er noch so müde und zerschlagen ist: die Hände müssen arbeiten, die Füße laufen, der Mund sprechen ... Warum? Weil es ihm sein Herr, das heißt die Seele, befohlen hat. Und dennoch heißt es: ›Du sollst den Knecht nicht seinem Herrn überantworten.‹ Man darf also den Leib nicht ganz an die Seele ausliefern: die flammende Seele würde ihn sonst zu Asche verbrennen, und hätte der Schöpfer Seelen ohne Leiber haben wollen, so hätte er überhaupt keine Welt erschaffen! Darum hat auch der Leib seine Rechte; es steht geschrieben: ›Wer zu viel fastet, ist Sünder‹; denn der Leib muß essen! Wer fahren will, muß seinen Gaul füttern. Kommt irgendein Feiertag, so freue auch du dich, Leib! Nimm einen Schluck Branntwein! Die Seele hat ihre Freude, und auch der Leib hat seine Freude: die Seele erfreut sich am Segensspruch, den man dabei sprechen muß, und der Leib am Branntwein selbst! Heut ist Pessach, das Fest der Erinnerung an unsere Befreiung aus

Zwar gilt es diesmal einen hitz'gern Kampf, Wie jemals, alle andern Kämpfe wurden Um etwas in der Welt geführt, doch dieser Wird um die Welt geführt, er soll entscheiden, Wer Herr der Welt ist, ob Antonius, Der Wüst und Lüstling, oder ob Octav, Der sein Verdienst erschöpft, sobald er schwört, Daß er noch nie im Leben trunken war, Da wird es Streiche setzen, aber dennoch Ist's möglich, daß dein Wunsch sich nicht erfüllt, Und daß der Tod an mir vorübergeht!

Voll Unmut über den Unverschämten riß sie an der seidenen Schnur, welche den Vorhang am Fenster emporhielt, und rauschend rollte derselbe zwischen sie und den verhaßten Lüstling.

Bertram stieß einen schweren Seufzer aus: »Naturerscheinung, alles Naturerscheinung. Du hast recht, Hugo. Das schreibt und schreibt und will berühmt werden. Es ist die Zeit, in der jedes Individuum sich selbst vergöttert, nach Vergötterung lechzt. Es ist aber auch die Zeit, in der der Socialismus in breiten Kolonnen anrückt, sein ungeheures Prokrustesbett hinstellt und den Genius und den Trottel, den rastlosen Arbeiter und den Faulenzer, den Asketen und den Lüstling, nebeneinander einpfercht als Genossen und als gleichwerthige Knechte der unumschränkten, unfehlbaren Tyrannin der Gesellschaft. Dann wieder eine andere Strömung: Keine Gesellschaft! kein Staat! keine Gesetze. Jeder sein eigener Lykurg. Egoismus das einzige Menschenrecht, Nächstenliebe fluchwürdige Schwäche. Und wie viele andere Strömungen noch! Und jede in den Augen ihrer Vertreter der alleinig zur Überschwemmung der Welt berufene, die Zukunft befruchtende Nil! Mit täglich wachsender Furie platzen sie aufeinander bäumen sich zu Gischtsäulen empor

Er sah im Geiste das ärmliche Haus seiner Mutter in dem unwirtlichen Tale bei Genua und sah die beiden zerstörten Frauen durch die öden Räume schleichen, seine entehrte Schwester, die dieser Lüstling wohl gar für beneidenswert hielt, weil er sie seiner Umarmung gewürdigt hatte!