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Aktualisiert: 31. Mai 2025


Er sprach nichts, er weidete sich an der Verlegenheit des Gastes und auch Karolus schwieg einige Augenblicke lang, da er gehofft hatte, Lalanda zu sehen und ihr mit einer stummen Verbeugung die Blumen zu überreichen.

Denn Chroniken sind nicht sentimental, und so wollen wir lieber kein Wort zu dieser historischen Erzählung hinzudichten. Es steht nur ein kurzer Nachsatz in der Chronik, daß Lalanda von da an aus Prag verschwunden war und nichts mehr von ihr verlautete.

Er lief eilig der Tür zu, mit verschwendeter Kraft drückte er die Klinke nieder, die Tür öffnete sich weit und er stürzte in das Gewölbe. Auf dem Rande der Kufe, seiner harrend, lag Lalanda, im Scheine der Lampe leuchtete ihr weißer Busen aus dem dunklen Mieder hervor und ihre Augen lachten ihn an, da sie die Arme ihm entgegenstreckte. »Endlichsagte sie, »endlich kommst du!

Sie griff auf den Saiten der Harfe einige verlorene, wie fernher klingende Akkorde, ihre Augen wurden verträumt und sehnsüchtig und, wie aus dieser Heimwehstimmung heraus, erklang zart und doch ergreifend ihr seltsames, unverständliches Lied. »Lalanda, Lalanda« verklang es.

Nun waren gerade damals ruhige Zeitläufte, und Prag, die Stadt, die von Zeit zu Zeit wie ein Kind ihr Fieber durchmachen muß, um sich ihrer schädlichen Gärungsstoffe zu entledigen und ihr Blut für einige Jahre zu reinigen, erfreute sich eben einer behaglichen Erholung nach Kämpfen und Bürgerzwisten, so daß Lalanda den richtigen Zeitpunkt getroffen hatte, um allgemeinem Interesse zu begegnen.

Da richtete sich Lalanda vom Rande des Teiches auf, sie zog den Kopf Karolus’ nahe, ganz nahe an ihren Mund heran und fragte fast geheimnisvoll noch einmal: »Liebst du mich wahrhaftig, sehnst du dich nach mir? Schwöre mir, daß du mich liebst

Der Mondschein lag in einem breiten, schimmernden Streifen auf den ewig bewegten Wellen und mitten in dem breiten Streifen Mondlichtes kam vom Rande des Horizontes Lalanda auf ihn zugeschwommen. Er sah ganz deutlich in der Ferne ihr blondes, weiches Haar, ihr Kopf hob sich wie eine große, phantastische Blume aus dem bläulich-flimmernden Wasser.

Dabei fieberte er beinahe vor Scham, daß Lalanda sich ihm entblößt gezeigt hatte, wie eine Dirne in dieser Judenstadt, durch die sie fuhren, in der er manch einmal mit dem Gefühle des größten Ekels Mädchen mit nackten Busen an den Fenstern gesehen hatte, die ihm winkten. »Wie eine Dirnesagte er laut vor sich in das Dunkel hin. »Und das war Lalanda, die Meerkönigin, das war mein Traum!

Lalanda, die grönländische Meerjungfrau, das schönste Seeweibchen, das je gefangen worden, die Dame mit dem Fischschwanze, von allen Gelehrten der Welt bewundert und als neues Weltwunder angestaunt und gepriesen, werde in den nächsten Tagen in Prag zu sehen sein.

Aber die Menschen achten der Türme kaum; denn da sie immer gleichmäßig in steinerner Ruhe in ihrer Stellung verharren, machen sie längst keinen Eindruck mehr auf der Menschen Gemüt, da diesen nur das wunderbar erscheint, was von der Gleichmäßigkeit abweicht, was anders ist, als ihre trägen Vorstellungen. Lalanda aber war ein Wunder!

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