Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 31. Mai 2025
So trat er zögernd an den Rand des Teiches, seine Augen hatten sich schüchtern und doch voll Sehnsucht zu Lalanda emporgewagt, und ihm fiel nichts ein, was er ihr hätte sagen können.
Da wurden die Wogen stille, aus dem Schaume, eine zweite Aphrodite, schwang sich die Lichte, Liebliche auf seinen Felsen und hielt ihre Harfe in Händen; und schon erklang ihr Lied: ›Lalanda, Lalanda.‹ Aber er schmiegte sich an sie, ihr Körper ward warm vom Mondenscheine, und ihr Busen, weißer als die Mondesstrahlen, hob und senkte sich bei ihrem Gesange.
»So denke an unsere Liebe!« sagte Lalanda. »Und nun, Karolus, Karolus, sieh mich an!« Da wendete sich Karolus zitternd um, er hob die Augen zum Rande des Teiches und machte unwillkürlich einen Schritt nach vorwärts. Aber er taumelte im gleichen Augenblicke, wie vor die Stirn geschlagen, zurück.
Lalanda aber hob jetzt den Kopf wieder vom Wasser und schaute Karolus lachend an, ihre Perlenzähne schimmerten zwischen den geöffneten Lippen; denn sie hatte die Worte des Karolus nicht verstanden und hielt sein seltsames Gehaben für die
Lalanda aber begriff seine Worte immer noch nicht, sie war zu fest davon überzeugt, daß sie klug gehandelt habe, sie sah ihn mit verständnislosen Augen an, sie hob den Fischschwanz spielend aus dem Wasser, wie sie gewöhnt war, und lachte dazu und machte eine Schwimmbewegung mit den Armen und rief neckend und schelmisch: »So fang mich doch, Karolus, fang mich doch!«
»Wie lieb, wie gut Ihr seid!« hauchte Lalanda, ein Schauer des Glücks schien ihren Leib zu erschüttern und sie senkte verwirrt die Blicke. Da trat aber der häßliche Zwerg ins Gewölbe, er ging mit lauten Schritten, die seiner kleinen Gestalt gar nicht entsprachen, auf die Trommler zu und weckte sie. »Auf, ihr Faulenzer, es ist Zeit, die Stunde ist um!
Macht fertig!« Da glitt Lalanda hastig ins Wasser, sie reichte noch einmal Karolus die Hand und sagte ihm mit einem langen Blick: »Auf Wiedersehen! Auf Wiedersehen heute abend!« Und langsam mit rückgewandtem Haupte schwamm sie aus dem Zimmer. Die Tür schloß sich hinter ihr, und zwischen den Trommlern, die ihre Instrumente umgehängt hatten, verließ Karolus betäubt und fassungslos den Raum.
Und tausend Bürger und Bauern, Neugierige und Befriedigte standen auf dem Platze und tauschten ihre Meinungen über das Meerweibchen aus oder lauschten den Glücklichen, die Lalanda, die schöne Grönländerin, schon gesehen hatten.
Und er ging, kopfschüttelnd und in tiefes Nachdenken versunken, von dannen. In dem matterhellten Gewölbe aber drängten sich die Neugierigen, um Lalanda deutlicher zu sehen und besser zu hören.
Da schallte ein höhnendes, entsetzliches Lachen aus dem Meere zu ihm hin, Lalanda hob sich noch einmal hoch aus den Wellen, dann sank sie ins Meer. Und nur einige Seerosen und Lilien schwammen hilflos und armselig auf den Wellen und bezeichneten die Stelle, an der Lalanda verschwunden war. Karolus erwachte aus seinem Traume, der Angstschweiß stand auf seiner Stirn.
Wort des Tages
Andere suchen