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Aktualisiert: 31. Mai 2025
Große Bilder wurden in den Straßen herumgetragen, darauf Lalanda, die grönländische Seekönigin, abgeschildert war, und überall folgte eine Menge Neugieriger den Trommlern, die eine beträchtliche Aufregung in der Stadt verursachten.
Gottlob, sie sind fort, und nun laß uns beraten, Lalanda, wie ich dich errette. Ein Wagen harrt draußen auf unsere Flucht, wie aber bekomme ich dich in den Wagen, du Herrliche! Und wirst du es auf dem Trocknen aushalten? Wirst du es überleben?
So war denn endlich für Karolus das große Wunder gekommen, es mußte ein wirkliches, wunderbares Wunder sein, um in seinem Herzen die Sehnsucht zu wecken; ein Meerweibchen aus dem hohen Norden, eine Seekönigin mußte nach Prag kommen, um das Lämpchen in seiner Brust zu entzünden; und Lalanda, Lalanda mußte sie heißen, damit seine Träume in den Tag hinein dauern konnten, damit endlich seine Seele ihren Frieden verliere.
Endlich aber besann er sich und übergab ihm die Blumen. »Sind die für mich?« fragte der Zwerg spöttelnd. »Für Lalanda,« sagte Karolus errötend, »von dem, der ihre Seerose bewahrt.« Da machte der Zwerg eine übertrieben-höfliche Verbeugung, es lag viel Spott und Hohn in der Bewegung seines großen Kopfes, und dann ging er ins Nebengemach.
Er aber sprach kein anderes Wort zu ihr als ›Lalanda‹, und doch verstand sie ganz genau, was er sagen wollte, ihre Augen winkten ihm liebreich zu und ihre Hände lagen still in den seinen.
Da hatte Karolus wieder Atem bekommen, seine Brust keuchte noch, er stürzte zum Teiche. »Betrügerin, schamlose Betrügerin!« schrie er in ihre Worte und in ihr Lächeln hinein, er faßte Lalanda und hätte sie geschlagen, so sinnlos, so entsetzt, so betrogen und um sein Wunder beraubt fühlte er sich. »Betrügerin, schamlose Betrügerin!« schrie er.
Auf dem breiten Rande des Bottichs – stand Lalanda aufrecht, aufrecht auf zwei Beinen wie ein anderer Mensch auch, sie hatte das Mieder an, aber die Beine, üppige, pralle Beine, waren nackt! Und triumphierend, mit einem siegesgewissen Lächeln schwang sie die schillernde Fischhaut in der Hand, aus der sie geschlüpft war. »Das tat ich für dich!« rief sie, »weil ich dich liebe!
Das wußte Karolus jetzt selbst noch nicht, die Unterredung mit Lalanda werde Gewißheit bringen, wohin, ach, jedenfalls in eine glückliche Zukunft. »Ich hätte einen Dolch mitnehmen sollen!« fiel ihm ein, und seine Finger ballten sich zusammen, als ob sie schon den Griff eines Dolches hielten und zustoßen müßten. »Denn viel Gefahr wartet auf mich und manches Abenteuer gilt’s zu bestehen!
Und sein Finger glitt mitleidig und doch ehrfurchtsvoll über die Schuppen ihres Fischschweifes, der zierlich auf dem Rande des Teiches lag. »Hast du mich denn wirklich lieb?« fragte Lalanda.
Sie schaute ihn wieder mit ihren schönen, glänzenden Augen an, innig und lang, bis er ganz sinnlos von ihren Worten und wie aus einem Traume heraus sagte: »Ich stiege von selbst zu Euch hernieder, o Lalanda, und Ihr müßtet mich in Euren weißen Armen auffangen; und ich möchte mein Leben lang neben Euch sitzen und Euren Liedern lauschen!«
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