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Aktualisiert: 27. Juni 2025


II. Buch, 3. Kapitel Drittes Kapitel Nach solchen Rückfällen pflegte Wilhelm meist nur desto eifriger sich den Geschäften und der Tätigkeit zu widmen, und es war der beste Weg, dem Labyrinthe, das ihn wieder anzulocken suchte, zu entfliehen.

Wir zogen die Schaluppe an ihren Tauen näher zu uns heran, kehrten sie nicht ohne große Mühe wieder um, hoben sie mit ihrem Vorderteile soweit in die Höhe, daß ein Teil des Wassers, womit sie gefüllt war, sich daraus verlief, und nachdem wir, sowie wir der Reihe nach hineinstiegen, den Rest mit unseren Hüten vollends hinausgeschöpft, schnitten wir endlich alle Taue, die uns noch am Schiffswrack festhielten, in Gottesnamen los und kamen glücklich aus dem Labyrinthe voll brandender Klippen in offenes Wasser zu treiben, während wir die vier in der Schaluppe festgebundenen Ruder zur Hand genommen und uns dadurch instandgesetzt hatten, notdürftig vor dem Winde zu steuern.

Gegen Abend verlief ich mich wieder ohne Führer in die entferntesten Quartiere der Stadt. Die hiesigen Brücken sind alle mit Treppen angelegt, damit Gondeln und auch wohl größere Schiffe bequem unter den Bogen hinfahren. Ich suchte mich in und aus diesem Labyrinthe zu finden, ohne irgend jemand zu fragen, mich abermals nur nach der Himmelsgegend richtend.

Mit zusammengefalteten Flügeln schleudert sich Strix hinter ihm her, sie macht jähe Wendungen rund um die große Krone herum. Sie steigt mit schnellen, aber lautlosen Flügelschlägen, gleich einem großen, braunen Fußball, und streift mit blitzschnellen Hieben den glatten Pelz des Eichhörnchens. Haare stieben durch die Labyrinthe der Zweigwölbungen ... Das Eichhörnchen schwebt in größter Gefahr.

Zehnjährig habe ich auf dem großen Gut Tivolis im Bett meines Cousins Zigaretten versteckt und in den Matratzen vergessen und erwartete Monate die Entdeckung, und daß man mich als Verworfenen an den Pranger schlug. Die Neubauten unseres Villenviertels habe ich alle gekannt, die Mädchen liefen mir nach hinein, wo die Labyrinthe von Keller und Dachstiege geheimnisvoll sich begegneten.

Man ist erstaunt, zu finden, daß in der Zivilisation die Armuth selbst den Ueberfluß erzeugt. Unser Zustand bringt nicht das Glück, sondern das Nichtglück hervor; die Exzesse der Industrie führen zu den größten Uebeln, sie werfen uns von der Scylla in die Charybdis, und warum? Weil wir ohne Leitfaden in einem Labyrinthe wandeln. Das zeigt sich überall.

Ich fühle es wohl und wendete mich immer davon weg, wie man sich von der blendenden Sonne wegwendet, auch ist alles vergebens, was man außer Rom darüber studieren will. Ohne einen Faden, den man nur hier spinnen lernt, kann man sich aus diesem Labyrinthe nicht herausfinden. Leider wird mein Faden nicht lang genug, indessen hilft er mir doch durch die ersten Gänge.

Und sag', ist das nicht der Fall der Krankheit? Die Natur findet keinen Ausweg aus dem Labyrinthe der verworrenen und widersprechenden Kräfte, und der Mensch muß sterben. Wehe dem, der zusehen und sagen könnte: 'die Törin!

Wenn ich es wage, nach einer Zeit langen Reifens die Frucht stiller Gedanken den Lesern dieser Abhandlungen darzubieten, so geschieht es gleich bei meinem ersten Thema mit einem besonderen Zagen. Es ist nicht die Furcht vor dem gewohnheitsmäßigen Überschäumen, eines wissenschaftlich vielleicht tadelnswerten Subjektivismus, die mich zweifelhaft macht, ob es mir gelingen wird, ein Interesse für das Gebotene zu wecken, als vielmehr eine gewisse, nicht zu überwindende Ehrfurcht vor dem Thema selbst, die immer wieder die einsamen Versuche, mich seinem letzten Sinn zu nähern, zurückgeworfen hat. Ist doch das Feld des Rhythmischen für jeden Denkenden ein heiliges Land, ein stiller Hort der letzten Geheimnisse. Ahnen wir doch alle, daß seinen dunklen Hainen die Quellen entrauschen müssen, die allen Erscheinens, allen Bewegens, allen Lebens unermessene Ströme speisen! Statt trocken aufzuzählen, was alles für unser letztes Streben und für unsere letzten aus dem Geschehen abstrahierten Gesetzmäßigkeiten dem Rhythmus unterliegt, dem Rhythmus, diesem wogenden Wellen von Sein und Nichtsein, von Stirb und Werde der Bewegung, von Aufbäumen und Verlöschen tiefinnerlichster Triebe, statt diese endlose Kette der rhythmischen Beziehungen trocken aufzuzählen, kann man kühn fragen: was ist denn eigentlich nicht rhythmisch? und es gibt auf diese Frage nur eine Antwort: Es ist nichts ohne Rhythmus! Wo etwas Arhythmisches sich zeigt, da ist es schon in Gefahr, vom Räderwerk des Weltallgetriebes zentrifugal aus den Bahnen geschleudert zu werden, falls es nicht schleunigst wieder sich einfügt in den Rhythmus der Gesamtheit. Je weiter unser Wissen oder sagen wir besser unser Glaube an unser Wissen sich vorwagt in die Labyrinthe geheimsten, nicht mehr am lichten Tage offenbarten Geschehens des kosmischen und irdischen Getriebes, um so mehr erkennen wir, daß wir vor dem Rhythmus wie vor einer letzten Schwelle anlangen, welche menschliches Verstehen von göttlichen Gesetzen trennt. In der Tat, das Rhythmische ist wohl der tiefste und grundumfassendste Gedanke, den wir der schöpferischen Natur nachzudenken vermögen; hier beim Rhythmischen, das wir in den Bewegungen der gigantischen Weltkörper nicht weniger am Werke sehen, als in den wirbelnden Atomen der sich zu Kristallen formenden Schneeflöckchen, dürfen wir uns allerdings einem letzten Geheimnis, einem unsern Menschenhirnen beinahe greifbaren Ahnen von einem verständlichen Sein des Weltganzen erschreckend nahe fühlen. Wir atmen gerade hier im Rhythmischen gleichsam mit den Atemzügen des Weltganzen; das Rhythmische ist die zuckende Scheinwerferbeleuchtung, in dessen Licht wir alles Erkennbare sich abspielen sehen, ja es ist vielleicht die einzige gemeinsame Kette, die uns, die Betrachter mit dem Betrachtbaren, an ein letztes unbekanntes Ewiges bindet. Können wir uns doch das Chaos nur vorstellen als einen Gegensatz zum Rhythmus, also nur negativ, nämlich durch das Fehlen alles Rhythmischen in dem Kosmos, und insofern ist Hans v. Bülows Paraphrase auf Faust «im Anfang war der Rhythmus» ein verblüffend moderner, tiefgreifender Gedanke. Hier ist eine Möglichkeit, wenigstens auf dem Umwege der Wahrscheinlichkeit sich der Gewißheit zu nähern. Würde doch sicherlich der endliche Fortfall alles Rhythmischen aus dem All die Welt ins Chaotische zusammenstürzen lassen. Der Rhythmus ist der Pulsschlag des Kosmos, der lebendige Atemzug des Alls, der alles mit Bewegung weckendem Odem durchströmt. Und, wie unser persönliches Leben in Staub sinkt, wenn Puls und Atmung aufhören, so müßte auch die Welt sterben, wenn ihr Rhythmus stillstände! Wie sollte nicht eine ehrfurchtsvolle Scheu jeden befallen, der es wagen will, auch nur einen Zipfel zu heben von dem tiefverschleierten Geheimnis? Und doch ist das Problem ein so recht modernes, immer wieder uns in jeder neuen Epoche unserer technischen Klassizität greifbar vor Augen gerücktes, daß es an der Zeit erscheint, einmal auch die Stellung der menschlichen Seele zu dem Rhythmus des Weltganzen, ihr Eingespanntsein in die zuckenden, rollenden Rahmen, in die sich her- und hinschiebenden, unendlich großen oder unendlich kleinen Weberspulen des Weltalls zu untersuchen und die Rolle des geschwungenen Mikrokosmus in konzentrischer Anpassung an den schwingenden Makrokosmus einer zusammenfassenden Betrachtung zu unterziehen. Mein Thema, die Psychophysik des Rhythmus, soll also nicht so sehr sich mit dem Wesen des Rhythmus befassen, obwohl ich einer solchen Definition nicht auszuweichen gedenke, sondern es soll im wesentlichen feststellen, inwieweit auch unser seelisches Geschehen, unser Fühlen und Denken, unsere Ethik und

Entschleierung der Wahrheit ist ohne Divergenz der Meinungen nicht denkbar, weil die Wahrheit nicht in ihrem ganzen Umfang, auf einmal, und von allen zugleich, erkannt wird. Jeder Schritt, der den Naturforscher seinem Ziele zu nähern scheint, führt ihn an den Eingang neuer Labyrinthe.

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