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Aktualisiert: 19. Juni 2025


Täglich sieht er Hunderte, für die er sofort Lanzen haufenweise brechen würde und täglich Eine, welche auf milchweißem Rosse mit fliegendem Schleier auf ihrem Zelter sitzt, neben ihm den steilen Burgweg hinaufreitet, der Burgwart stößt gewaltig ins Horn, die Knappen schwingen jubelnd ihre schartigen Flamberge, der alte Kuno macht seine Meldungen, der Ritter führt die Ritterin in den hohen Rittersaal und getheilt zwischen Minne und Kampf verlebt er in der neugebauten Burg seiner Väter endlose Jahre voll Seligkeit bis in Freiburg der Tambour seine Kameraden zum Zapfenstreich herausschlägt und der zum Hobisten degradirte Ritter auf des Schusters bescheidenem Rappen in den prosaischen Kasernennothstall zurücksprengen muß! ... Der Straßenbasche trägt nichts Ritterliches und Knappenhaftes an sich, die Rosa bleibt ein ehrliches, gutes, doch plumpes und grobfühlendes Landmädchen, nur der große Trommelschläger versteht vollkommen Benedicts Seufzen, Fühlen und Denken, theilt dessen romantischen Weltschmerz; noch mehr, der Trommelschläger hat viele Bekanntschaften in der höhern Frauenwelt der Städte gemacht und versichert, neben zahllosen, prosaischen, abgeschmackten Klötzen gebe es unter den Dienstmägden und Bürgertöchtern zarte, empfindsame Seelen, der treuesten Minne würdig und von der anmuthigsten Hingebung!

"Ei, der wird uns die Ehre antun, uns zu sich einzuladen, und die schöne Sänfte hat er für mich mitgebracht, um mich abzuholen nach Hirschberg; nein, soviel Güte und Lebensart hätte ich meinem Herrn Sohn, dem dummen Kuno, nicht zugetraut; eine Höflichkeit ist der andern wert, lasset uns hinabsteigen an das Schloßtor, ihn zu empfangen; macht auch freundliche Gesichter, vielleicht schenkt er uns in Hirschberg etwas, dir ein Pferd und dir einen Harnisch, und den Schmuck seiner Mutter hätte ich schon lange gerne gehabt."

Aber sein Leichnam war noch nicht beigesetzt, so kam die Frau Gräfin schon mit dem Testament herbei, sagte zu Kuno, ihrem Stiefsohn, spöttisch, er möchte jetzt seine Gelehrsamkeit beweisen und selbst nachlesen, was im Testament stehe, nämlich, daß er in Zollern nichts mehr zu tun habe, und freute sich mit ihren Söhnen über das schöne Vermögen und die beiden Schlösser, die sie ihm, dem Erstgeborenen, entrissen hatten.

"Habe bis jetzt noch nicht daran gedacht, gnädige Frau Mutter", erwiderte Kuno, "will mir deswegen andere Gesellschaft zur Unterhaltung ins Haus nehmen und bin deswegen mit der Sänfte hierhergereist." "Ei, Ihr seid gar gütig und besorgt", unterbrach ihn die Dame, indem sie sich verneigte und lächelte.

Eines Morgens, als Kuno in den Stall hinabkam, stand neben dem Rappen des Obersten ein kleines schwarzes Nordlandsroß mit roter goldgestickter Schabracke.

Die Schopenhauer'sche Definition werde ich bei Gelegenheit einer besonderen Form der Witze erwähnen, zu der wiederum alle von ihm aufgestellten Beispiele gehören. Am ausführlichsten und in vieler Beziehung sehr glücklich hat in neuester Zeit Kuno Fischer den Witz behandelt.

Als seine Brüder nach und nach heranwuchsen, hatte Kuno ein noch traurigeres Leben als zuvor, sie hatten das Glück, beim ersten Ritt nicht vom Pferd zu stürzen, und das böse Wetter von Zollern hielt sie daher für ganz vernünftige und taugliche Jungen, liebte sie ausschließlich, ritt alle Tage mit ihnen aus und lehrte sie alles, was er selbst verstand.

Sie hat ferner auf viele Jahrzehnte hin die philosophische Arbeit so einseitig auf das Studium der Geschichte der Philosophie hingerichtet, daß ein Mann wie Kuno Fischer sagen konnte: "Geschichte der Philosophie treiben heißt selbst philosophieren."

Er lehnte sich über die Brüstung und blickte in den sonnigen Morgen hinaus. "Wie schön die Wälder grünen!" sprach er vor sich hin. "Und sie sind alle tot! Die gute Gräfin und der Graf, mein Junker Kuno und nun auch der kleine Wolf!"

"Ach", sagte dieser, "mein armer Herr wird diesen Abend nicht überleben, sie haben ihn alle aufgegeben." "So? Ist's um diese Zeit?" rief jener, lief nach seinem Pferd, schwang sich auf und jagte so eilends nach Zollern und den Schloßberg hinan, daß sein Pferd am Tore niederfiel und er selbst nur noch "Graf Kuno stirbt!" rufen konnte, ehe er ohnmächtig wurde.

Wort des Tages

araks

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