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Aktualisiert: 9. Juni 2025


Hierauf rief Kohlhaas die alte Mutter Hersens, die er auf dem Platz wahrgenommen hatte, aus dem Haufen des Volks hervor, und indem er ihr die Sachen uebergab, sprach er: "da, Muetterchen; das gehoert dir!" die Summe, die, als Schadenersatz fuer ihn, bei dem im Buendel liegenden Gelde befindlich war, als ein Geschenk noch, zur Pflege und Erquickung ihrer alten Tage, hinzufuegend.

Und damit stand er auf, und machte Anstalt, ihn zu entlassen. Kohlhaas meinte, dass seine Fuersprache ihn ueber diesen Punkt voellig beruhige; worauf Luther ihn mit der Hand gruesste, jener aber ploetzlich ein Knie vor ihm senkte und sprach: er habe noch eine Bitte auf seinem Herzen.

Es war ein Schweinekoben, Herr, antwortete Herse; wirklich und wahrhaftig ein Schweinekoben, in welchem die Schweine aus- und einliefen, und ich nicht aufrecht stehen konnte. Vielleicht war sonst kein Unterkommen fuer die Rappen aufzufinden, versetzte Kohlhaas; die Pferde der Ritter gingen, auf eine gewisse Art, vor. Der Platz, erwiderte der Knecht, indem er die Stimme fallen liess, war eng.

Sobald er seiner Sinne maechtig geworden war, richtete er sich halb im Bette auf, und seine erste Frage war gleich: wo der Kohlhaas sei?

Kohlhaas kuesste sie mit vieler Freude, sagte, dass er ihren Vorschlag annaehme, belehrte sie, dass es weiter nichts beduerfe, als einer Wohnung bei der Frau desselben, um den Landesherrn, im Schlosse selbst, anzutreten, gab ihr die Bittschrift, liess die Braunen anspannen, und schickte sie mit Sternbald, seinem treuen Knecht, wohleingepackt ab.

Es traf sich, dass der Junker eben, mit einigen muntern Freunden, beim Becher sass, und, um eines Schwanks willen, ein unendliches Gelaechter unter ihnen erscholl, als Kohlhaas, um seine Beschwerde anzubringen, sich ihm naeherte.

Der künstlerisch so bedeutende Versuch Kleists im »Michael Kohlhaas« zeigt, wie sehr für die damalige Weltlage die Psychologie des Helden zur rein individuellen Pathologie, die epische Form zur novellistischen werden mußte.

Kohlhaas wiederholte seine Frage, den Inhalt des wunderbaren Zettels betreffend; er wuenschte, da sie fluechtig antwortete: "dass er ihn ja eroeffnen koenne, obschon es eine blosse Neugierde waere", noch ueber tausend andere Dinge, bevor sie ihn verliesse, Aufschluss zu erhalten; wer sie eigentlich sei, woher sie zu der Wissenschaft, die ihr inwohne, komme, warum sie dem Kurfuersten, fuer den er doch geschrieben, den Zettel verweigert, und grade ihm, unter so vielen tausend Menschen, der ihrer Wissenschaft nie begehrt, das Wunderblatt ueberreicht habe?

Kohlhaas versetzte ernsthaft: "dass ihm der Prinz von Meissen, bei seiner Ankunft in Dresden, freigestellt, ob er sich der Wache bedienen wolle oder nicht"; und da der Offiziant sich ueber diesen Umstand wunderte, und sich mit vorsichtigen Wendungen auf den Gebrauch, waehrend der ganzen Zeit seiner Anwesenheit, berief: so erzaehlte der Rosshaendler ihm den Vorfall, der die Einsetzung der Wache in seinem Hause veranlasst hatte.

Kohlhaas brachte sie, die von der Reise voellig zu Grunde gerichtet worden war, in ein Bett, wo sie, unter schmerzhaften Bemuehungen, Atem zu holen, noch einige Tage lebte. Man versuchte vergebens, ihr das Bewusstsein wieder zu geben, um ueber das, was vorgefallen war, einige Aufschluesse zu erhalten; sie lag, mit starrem, schon gebrochenen Auge, da, und antwortete nicht.

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