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Das aber gerade macht das ganze Freie, Urpersönliche des Verfassers aus, der ja nirgends den Lyriker verleugnen will, und dem epische Versuche im herkömmlichen Sinne gar nicht gelingen. Durch die lyrische Stimmung, die er in den besten Stücken ganz einheitlich festzuhalten weiß, durch eigenen Ton, der so gar nichts literarisch Gewolltes, oder gar Konventionelles hat, schlägt er uns in Bann.

Und weil diese Landschaft, die Stifter vornehmlich schildert, seine heimatliche Landschaft, eine epische ist, und Stifter wie wenig andere in der Erde seiner Heimat wurzelte, atmet in seiner Sprache der große Rhythmus dieser Höhenzüge, Ebenen und Waldberge, aus denen er kam und die ihn nie verlassen haben.

Die einzelne epische Handlung muß erstens individuell lebendig und bestimmt sein und zweitens epischen Charakter haben; drittens muß sie eine innere Notwendigkeit des Fortgangs haben, welche teils als Schicksal, teils als offenbare Leitung ewiger Göttermächte erscheint.

Nur daß der Dichter nicht die Vollständigkeit der Objekte braucht, sondern mittelst eines einzelnen Objekts noch mehr leistet, da er das Gemüt in eine unendliche Stimmung versetzt. Der epische Dichter genießt die weiteste Aussicht; seine Dichtung ist am meisten fähig den Menschen mit dem Leben zu versöhnen. Das Epos gibt der Musik Gestalt, der Skulptur Bewegung und Sprache.

In der folgenden Generation aber baute auf den einmal festgestellten Grundlagen eine lyrische, epische und dramatische Kunst sich auf; und auch geschichtlich ist es von hoher Wichtigkeit, dieser poetischen Entwicklung zu folgen. Sowohl dem Umfang der Produktion nach wie in der Wirkung auf das Publikum stand an der Spitze der poetischen Entwicklung das Drama.

Da das Epos in jene frühe Zeit fällt, wo die fühlende Seele in unmittelbarer Einheit mit der Welt ist und der Wille noch keinen Kampf mit den Naturtrieben zu bestehen hat, so wird auch die ganze epische Darstellung von jenem heitern Frieden und jener ungetrübten Harmonie überall getragen sein.

In dem fünften Gesang wird, wie die Mutter vorhergesagt hatte, die Einwilligung des Vaters wirklich erlangt. Hiermit ist die Verwicklung gelöst und scheinbar ein Schluß herbeigeführt. Allein auf ganz epische Weise liegt in der Auflösung eine neue Verwicklung, ein neues Hindernis, das der Strom der Erzählung ruhig zu umgehen hat.

Das epische Geschehen muß in die äußere Realität der umgebenden Welt eintreten und nicht bloß innerlich vorgesetzter Zweck des Individuums sein, welchen dieses in sich zur Realität bringt. Daher ist die epische Begebenheit nicht bloß Durchführung von Zwecken, sondern es treten in sie Umstände, Naturereignisse, Zufälle u. s. w. ein. Sie ist keine That streng genommen, sondern ein Geschehen.

Sie reichen nicht zu, einen menschlichen Charakter in mehr als einem Lichte vorzustellen; ja der Fabulist muß zufrieden sein, wenn er nur einen Zug eines Charakters vorstellen kann. Es ist eine ausschweifende Idee des Pater Bossu, daß die aesopische Fabel sich in dieselbe Länge wie die epische Fabel ausdehnen lasse.

Auf diesem allgemeinen Boden epischer Kollision tritt nun die ganz individuelle epische Begebenheit auf, und in ihr bewegen sich die epischen Charaktere. Auch der Charakter des epischen Helden schwebt wie die Begebenheit in der Mitte zwischen der nationalen Basis und seiner individuellen Besonderheit.