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Aktualisiert: 6. Mai 2025


Sie sagte mir darauf, daß sie mich heute viel werde allein lassen; es sei für sie ein sehr beschäftigter Tag, kam herunter und gab mir Rechenschaft davon. Ich hörte ihr zu, nur um sie zu hören, dabei überzeugt' ich mich, daß sie von der Sache durchdrungen, davon als einer herkömmlichen Pflicht angezogen und mit Willen beschäftigt schien.

Er wußte, daß er ein kranker Mann war, daß er sterben werde, ehe seine Kinder erzogen und versorgt wären; er kannte die traurige Lage einer Witwe zu seiner Zeit, die ohne Ansprüche auf Witwengehalt, ja nach dem herkömmlichen Recht ohne Ansprüche auf die Hinterlassenschaft war.

Übersieht man das Ganze dieser Schule, so kommt ihr gegenüber der Marburger Philosophie nur e i n zweifelloser Vorzug zu. Sie erkennt g e g e b e n e Bestände überhaupt an; sie macht nicht den Versuch, die ganze Welt in reine Denkbestimmungen aufzulösen; aber sie tut dies leider auch unter weitgehender Preisgabe der Rechte des Denkens und verfällt so in einen "Nominalismus", der sich von dem Nominalismus etwa E. Machs und der Positivisten nur der Färbung der Darstellung nach unterscheidet. In jeder anderen Hinsicht ist die Schule der Marburger Lehre weit unterlegen. An Stelle des ungemeinen Reichtums und einer bewunderungswürdigen Vielseitigkeit der Marburger Gedankenwelt treten hier einförmige schematisierende Wiederholungen von ein paar überaus ärmlichen und dürren Grundgedanken, die sich, verbunden mit der aufgeblähten, von J. G. Fichte ererbten, Icharroganz dem gesamten Universum gegenüber vergeblich bemühen, eine ganze Philosophie zu tragen. Der sogenannten "Kultur" (selbst die Religion wird hier auf ein fadenscheiniges "Norm- und Kulturbewußtsein" in letzter Linie zurückgeführt) wird eine Rolle und eine Bedeutung im Ganzen des Weltgetriebes zugesprochen, sie ihr nicht im entferntesten zukommt. Eine Naturphilosophie ernst zu nehmender Art, eine tiefere Fundierung der Psychologie oder irgendwelche Leistungen auf diesem Gebiet besitzt die Schule überhaupt nicht und kann sie gar nicht besitzen, da sie ihren Jünger von vornherein mit tiefster Verachtung gegen die Wunder der Natur erfüllt. Natur ist hier genau wie bei Fichte im Grunde nur "Material" für ein leeres Kulturgetue, das seinen letzten Sinn haben soll in frei in der Luft schwebenden rein formalen "Werten" und "Geltungen". Die falsche Meinung, es ließe sich der Wertbegriff auf ein Sollen zurückführen und "Wahr" und "Falsch" seien nur Werte n e b e n anderen, ist von Meinong, dem Verfasser (siehe "Formalismus in der Ethik", 2. Auflage), und zum Teil auch von E. Lask, der eben starb, als er die grobmaschigen Schematismen seiner Lehrer zu überwinden anfing, widerlegt worden. Es muß geradezu als ein kulturpsychologisches Problem gelten, wie diese l e e r s t e der deutschen Kantschulen in unserem Lande so starke Verbreitung finden konnte. Ich sehe seine Lösung vor allem darin, daß sie der herkömmlichen historischen Richtung in der deutschen Geschichtswissenschaft das philosophische R e c h t ihrer Existenz immer neu bestätigte und jedes satte Genügen an den herkömmlichen Methoden "philosophisch" rechtfertigte; ferner darin, daß die Aneignung jener paar Formeln über Wert und Sein und generalisierende und individualisierende Betrachtung mit Ausscheidung aller echt philosophischen Probleme der Metaphysik, der Naturphilosophie, der Psychologie, der Ethik und

Haben die Freigeister Recht, so haben die gebundenen Geister Unrecht, gleichgültig, ob die ersteren aus Unmoralität zur Wahrheit gekommen sind, die anderen aus Moralität bisher an der Unwahrheit festgehalten haben. Uebrigens gehört es nicht zum Wesen des Freigeistes, dass er richtigere Ansichten hat, sondern vielmehr, dass er sich von dem Herkömmlichen gelöst hat, sei es mit Glück oder mit einem Misserfolg.

Die junge Frau hatte ihren Vater besonders gebeten, sie vor den herkömmlichen Späßen zu bewahren. Indessen machte sich ein Vetter ein Seefischhändler, der als Hochzeitsgeschenk selbstverständlich ein paar Seezungen gestiftet hatte doch daran, einen Mund voll Wasser durch das Schlüsselloch des Brautgemachs zu spritzen. Vater Rouault erwischte ihn gerade noch rechtzeitig, um ihn daran zu hindern.

Röm. Aufenthalt / Philipp Neri Man versetze sich in die zweite Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts und den wüsten Zustand, in welchem Rom unter verschiedenen Päpsten wie ein aufgeregtes Element erschien, und man wird eher begreifen, daß ein solches Verfahren wirksam und mächtig sein mußte, indem es durch Neigung und Furcht, durch Ergebenheit und Gehorsam dem innersten Wollen des Menschen die große Gewalt verlieh, trotz allem äußern sich zu erhalten, um allem, was sich ereignen konnte, zu widerstehen, da es befähigt, selbst dem Vernünftigen und Verständigen, dem Herkömmlichen und Schicklichen unbedingt zu entsagen.

Ein Vorhaben wie das ausgesprochene kann vielleicht nur in einer neuen Welt durchgeführt werden, wo der Geist Mut fassen muß, zu einem unerläßlichen Bedürfnis neue Mittel auszuforschen, weil es an den herkömmlichen durchaus ermangelt. Da regt sich die Erfindung, da gesellt sich die Kühnheit, die Beharrlichkeit der Notwendigkeit hinzu.

Zwar fließt die alte Pestalozzische Forderung der Selbsttätigkeit des Kindes noch immer wie Honig von den Lippen der Pädagogen. Aber diese Selbsttätigkeit ist, wo sie der Wort- und Buchbetrieb der herkömmlichen Schule nicht überhaupt zum bloßen Schein herabdrückt, im wesentlichen fast durch die ganze Schule hindurch für alle drei Grundkräfte des Charakters an fest vorgeschriebene Geleise gebannt.

Kunstgriff des Propheten. Um die Handlungsweise gewöhnlicher Menschen im Voraus zu errathen, muss man annehmen, dass sie immer den mindesten Aufwand an Geist machen, um sich aus einer unangenehmen Lage zu befreien. Das einzige Menschenrecht. Wer vom Herkömmlichen abweicht, ist das Opfer des Aussergewöhnlichen; wer im Herkömmlichen bleibt, ist der Sclave desselben.

Es werde leicht sein, an die Stelle des herkömmlichen dreimaligen Aufgebots ein einmaliges zu setzen; das müsse nächsten Sonntag geschehen, und am Freitage der nächsten Woche denn die Freitage, die gemeinhin für Unglückstage gölten, hätte sie persönlich von der durchaus entgegengesetzten Seite kennen gelernt werde dann die Hochzeit zu folgen haben.

Wort des Tages

delirierende

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