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Aktualisiert: 9. Juni 2025
Der Kurfuerst, indem er erroetend an seinen Arbeitstisch trat, wunderte sich ueber diese Eilfertigkeit, indem er seines Wissens erklaert haette, die definitive Abreise des Eibenmayer, wegen vorher notwendiger Ruecksprache mit dem Doktor Luther, der dem Kohlhaas die Amnestie ausgewirkt, einem naeheren und bestimmteren Befehl vorbehalten zu wollen.
Kohlhaas haette den Wert der Pferde darum gegeben, wenn er den Knecht zur Hand gehabt, und dessen Aussage mit der Aussage dieses dickmaeuligen Burgvogts haette vergleichen koennen.
Der Kurfuerst rief: "nun, Kohlhaas, der Rosshaendler, du, dem solchergestalt Genugtuung geworden, mache dich bereit, kaiserlicher Majestaet, deren Anwalt hier steht, wegen des Bruchs ihres Landfriedens, deinerseits Genugtuung zu geben!"
Der Kaemmerer, der Muehe hatte, seine Verlegenheit zu verbergen, versicherte ihn: dass, falls dieser Zettel einigen Wert fuer ihn haette, nichts auf der Welt notwendiger waere, als dem Kohlhaas diesen Umstand zu verschweigen; indem, sobald derselbe durch eine unvorsichtige Aeusserung Kenntnis davon naehme, alle Reichtuemer, die er besaesse, nicht hinreichen wuerden, ihn aus den Haenden dieses grimmigen, in seiner Rachsucht unersaettlichen Kerls zu erkaufen.
Als der Morgen anbrach, war das ganze Schloss, bis auf die Mauern, niedergebrannt, und niemand befand sich mehr darin, als Kohlhaas und seine sieben Knechte.
Kohlhaas, indem er, ohne sich vom Platz zu regen, sein Pistol zog, sagte: Hochwuerdiger Herr, dies Pistol, wenn Ihr die Klingel ruehrt, streckt mich leblos zu Euren Fuessen nieder! Setzt Euch und hoert mich an; unter den Engeln, deren Psalmen Ihr aufschreibt, seid Ihr nicht sicherer, als bei mir. Luther, indem er sich niedersetzte, fragte: was willst du?
Aber die Veranlassung! rief Kohlhaas. Sie werden doch irgend eine Veranlassung gehabt haben! O allerdings, antwortete Herse, und die allergerechteste. Ich nahm, am Abend des zweiten Tages, den ich im Schweinekoben zugebracht, die Pferde, die sich darin doch zugesudelt hatten, und wollte sie zur Schwemme reiten.
Kohlhaas, der den Schlossvogt und den Verwalter, indem sie sprechende Blicke auf die Rappen warfen, mit einander fluestern sah, liess es, aus einer dunkeln Vorahndung, an nichts fehlen, die Pferde an sie los zu werden. Er sagte zum Junker: "Herr, die Rappen habe ich vor sechs Monaten fuer 25 Goldguelden gekauft; gebt mir 30, so sollt Ihr sie haben."
"Was daraus entsteht, du hast es dir selbst beizumessen"; und damit wandte er sich wieder nach der Tuer, in der Absicht, das Haus zu verlassen. Kohlhaas, der sich besonnen hatte, sprach: Gnaedigster Herr! tut, was Ihr wollt! Gebt mir Euer Wort, die Wache, sobald ich es wuensche, wieder aufzuheben: so habe ich gegen diese Massregel nichts einzuwenden!
So standen die Sachen in Dresden, als sich ueber den armen Kohlhaas, noch ein anderes, bedeutenderes Gewitter, von Luetzen her, zusammenzog, dessen Strahl die arglistigen Ritter geschickt genug waren, auf das unglueckliche Haupt desselben herabzuleiten.
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