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Aktualisiert: 9. Juni 2025
Der Amtmann, der den Kaufkontrakt noch einmal ueberlas, und darin auch von seiner Seite, auf eine sonderbare Art, die Freiheit stipuliert fand, zurueckzutreten, sagte, schon halb entschlossen: dass er ja die Gestuetpferde, die in seinen Staellen waeren, nicht brauchen koenne; doch da Kohlhaas erwiderte, dass er die Pferde auch gar nicht loszuschlagen willens sei, und dass er auch einige Waffen, die in der Ruestkammer hingen, fuer sich behalten wolle, so zoegerte jener noch und zoegerte, und wiederholte endlich ein Gebot, das er ihm vor kurzem schon einmal, halb im Scherz, halb im Ernst, nichtswuerdig gegen den Wert der Besitzung, auf einem Spaziergange gemacht hatte.
Demnach forderte der Erzkanzler nicht nur wegen gaenzlich willkuerlichen, Gott und Menschen missgefaelligen Verfahrens, die unbedingte und ungesaeumte Auslieferung des Kohlhaas, um denselben, falls ihn eine Schuld druecke, nach brandenburgischen Gesetzen, auf Klageartikel, die der Dresdner Hof deshalb durch einen Anwalt in Berlin anhaengig machen koenne, zu richten; sondern er begehrte sogar selbst Paesse fuer einen Anwalt, den der Kurfuerst nach Dresden zu schicken willens sei, um dem Kohlhaas, wegen der ihm auf saechsischem Grund und Boden abgenommenen Rappen und anderer himmelschreienden Misshandlungen und Gewalttaten halber, gegen den Junker Wenzel von Tronka, Recht zu verschaffen.
Nun!" fuhr Kohlhaas gutmuetig fort: "die Wahrheit zu gestehen, hats mir in Dresden, so scharf es herging, das Leben nicht gekostet; und wie es mir in Berlin gehen wird, und ob ich auch dort damit bestehen werde, soll die Zukunft lehren."
Kohlhaas, dem es nicht um die Pferde zu tun war er haette gleichen Schmerz empfunden, wenn es ein Paar Hunde gegolten haette Kohlhaas schaeumte vor Wut, als er diesen Brief empfing.
Kohlhaas waelzte eben, auf dem Schlosse zu Luetzen, einen neuen Plan, Leipzig einzuaeschern, in seiner zerrissenen Brust herum: denn auf die, in den Doerfern angeschlagene Nachricht, dass der Junker Wenzel in Dresden sei, gab er nichts, weil sie von niemand, geschweige denn vom Magistrat, wie er verlangt hatte, unterschrieben war: als Sternbald und Waldmann das Plakat, das, zur Nachtzeit, an den Torweg des Schlosses, angeschlagen worden war, zu ihrer grossen Bestuerzung, bemerkten.
Gegen Mittag begab sich Kohlhaas, von seinen drei Landsknechten begleitet, unter dem Gefolge einer unabsehbaren Menge, die ihm aber auf keine Weise, weil sie durch die Polizei gewarnt war, etwas zu Leide tat, zu dem Grosskanzler des Tribunals, Grafen Wrede.
Kurz, du wirst sehen, fuhr sie fort, dass alles seine Richtigkeit hat, und dass diese Begebenheit einer von den Freveln ist, die man sich seit kurzem auf der Tronkenburg gegen die Fremden erlaubt. Das muss ich doch erst untersuchen, erwiderte Kohlhaas. Ruf ihn mir, Lisbeth, wenn er auf ist, doch her!
Kohlhaas, den die Pferde, mit einer schwachen Bewegung, anwieherten, war auf das aeusserste entruestet, und fragte, was seinen Gaulen widerfahren waere?
Von diesem »geheimen Punkt« aus lassen sich die Kleistschen Gestalten, lassen sich Alkmene und Robert Guiscard, Penthesilea und Käthchen, Kohlhaas und die Marquise von O ... erst wahrhaft deuten.
Wer haette dich aus der Gemeinschaft des Staats, in welchem du lebtest, verstossen? Ja, wo ist, so lange Staaten bestehen, ein Fall, dass jemand, wer es auch sei, daraus verstossen worden waere? Verstossen, antwortete Kohlhaas, indem er die Hand zusammendrueckte, nenne ich den, dem der Schutz der Gesetze versagt ist!
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