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Aktualisiert: 9. Juni 2025


Er fuegte nur noch hinzu: der Stadthauptmann liesse ihm sagen, er moechte sich in Geduld fassen; schien bedraengt, seine Reise fortzusetzen; und erst am Schluss der kurzen Unterredung erriet Kohlhaas, aus einigen hingeworfenen Worten, dass der Graf Kallheim mit dem Hause derer von Tronka verschwaegert sei.

Kohlhaas, der bleich an das Fuhrwerk trat, konnte nichts Zusammenhaengendes ueber das, was dieses Unglueck verursacht hatte, erfahren.

Der Kaemmerer, der gleichwohl einsah, dass keine Zeit zu verlieren sein moechte, falls der Auftrag, den ihm sein Herr gegeben, in Erfuellung gehen sollte, fing sein Geschaeft damit an, sich dem Kohlhaas, am Morgen eines Tages, da derselbe in harmloser Betrachtung der Voruebergehenden, am Fenster seines Gefaengnisses stand, in seiner gewoehnlichen Hoftracht, genau und umstaendlich zu zeigen; und da er, aus einer ploetzlichen Bewegung seines Kopfes, schloss, dass der Rosshaendler ihn bemerkt hatte, und besonders, mit grossem Vergnuegen, einen unwillkuerlichen Griff desselben mit der Hand auf die Gegend der Brust, wo die Kapsel lag, wahrnahm: so hielt er das, was in der Seele desselben in diesem Augenblick vorgegangen war, fuer eine hinlaengliche Vorbereitung, um in dem Versuch, des Zettels habhaft zu werden, einen Schritt weiter vorzuruecken.

Sprich mit dem Schlossvogt, und zieh deiner Wege. Kohlhaas versicherte ihn, dass es gar nicht seine Absicht sei, die Verordnungen, die wegen Ausfuehrung der Pferde bestehen moechten, zu umgehen; versprach, bei seinem Durchzug durch Dresden, den Pass in der Geheimschreiberei zu loesen, und bat, ihn nur diesmal, da er von dieser Forderung durchaus nichts gewusst, ziehen zu lassen.

Er sagte, mit Hohngelaechter, dass er sich weigere, die Pferde als die seinigen anzuerkennen. Kohlhaas rief: "das sind nicht meine Pferde, gestrenger Herr! Das sind die Pferde nicht, die dreissig Goldguelden wert waren! Ich will meine wohlgenaehrten und gesunden Pferde wieder haben!"

Er war aber noch kaum unter den Schlagbaum gekommen, als eine neue Stimme schon: halt dort, der Rosskamm! hinter ihm vom Turm erscholl, und er den Burgvogt ein Fenster zuwerfen und zu ihm herabeilen sah. Nun, was gibts Neues? fragte Kohlhaas bei sich selbst, und hielt mit den Pferden an.

Der Prinz, nachdem er die Kinder, die Kohlhaas neben sich niedergesetzt hatte, wohlgefaellig betrachtet und auf eine freundliche Weise nach ihrem Alter und Namen gefragt hatte, eroeffnete ihm, was der Nagelschmidt, sein ehemaliger Knecht, sich in den Taelern des Erzgebirges fuer Freiheiten herausnehme; und indem er ihm die sogenannten Mandate desselben ueberreichte, forderte er ihn auf, dagegen vorzubringen, was er zu seiner Rechtfertigung vorzubringen wuesste.

Wenn, fuhr er fort, indem er den Finger an die Nase legte, bei dem Tribunal zu Dresden, gleichviel wie, das Erkenntnis der Rappen wegen gefallen ist; so hindert nichts, den Kohlhaas auf den Grund seiner Mordbrennereien und Raeubereien einzustecken: eine staatskluge Wendung, die die Vorteile der Ansichten beider Staatsmaenner vereinigt, und des Beifalls der Welt und Nachwelt gewiss ist.

Kohlhaas, der sich auf das Gesicht des Grosskanzlers gar wohl verstand, setzte sich, in seinem Entschluss nur bestaerkt, auf der Stelle nieder, und bat, ohne irgend einen Grund anzugeben, den Prinzen von Meissen, als Chef des Guberniums, um Paesse auf acht Tage nach Kohlhaasenbrueck, und zurueck.

Mit diesen Worten setzte er sich in den Lehnstuhl; und die Hausfrau, die sich ueber seine Gelassenheit sehr freute, ging, und holte den Knecht. Was hast du in der Tronkenburg gemacht? fragte Kohlhaas, da Lisbeth mit ihm in das Zimmer trat. Ich bin nicht eben wohl mit dir zufrieden.

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