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Aktualisiert: 23. Mai 2025
Auch dem Stadthauptmann, der die Kriegsmacht von Quakenbrück im Namen des Kaisers befehligte und eine gewaltige Person war, kam etwas davon zu Ohren, und da er mit dem Bürgermeister wie auch vorzüglich mit der Bürgermeisterin, Frau Armida, befreundet war, begab er sich selbst in sein Haus, um ihn deswegen zur Rede zu stellen.
Er fuegte nur noch hinzu: der Stadthauptmann liesse ihm sagen, er moechte sich in Geduld fassen; schien bedraengt, seine Reise fortzusetzen; und erst am Schluss der kurzen Unterredung erriet Kohlhaas, aus einigen hingeworfenen Worten, dass der Graf Kallheim mit dem Hause derer von Tronka verschwaegert sei.
Es ist unnatürlich; gut. Schadet es mir? nein. Überlassen wir es doch alten Weibern, über Himmel und Hölle, Tugend und Laster zu disputieren.« »Indessen doch,« wandte Druwel schüchtern ein, »da der Herr Stadthauptmann seine Ungnade darüber ausgesprochen hat, möchte die Sache noch von einem anderen Gesichtspunkte aus zu betrachten sein.« Herr Engelbert schloß die Augen, wie wenn er sich davor behüten wolle, den Anblick dummer und schwacher Menschen in sich aufzunehmen, und sagte im Tone der Erschöpfung: »Die Meinung des Herrn Stadthauptmann ist wohl, dem Volke das Maul zu stopfen, vor dessen Unverstand und Aberglauben allerdings manches Ungewöhnliche verborgen bleiben muß.«
Unter dem erweichenden Einfluß der sehnenden Liebe nämlich schien es dem Stadthauptmann bald, als sei er allzu grausam gegen Frau Armida gewesen; da er aber doch an seinem Worte, dem eine gewisse Heiligkeit innewohnte, unerschütterlich festhalten mußte, ergrimmte er gegen den Pfarrer, der das ganze unnütze Lärmen verursacht hatte.
Tile Stints übrige Diener sagten aus, daß sie freilich den Hahn nicht hätten Eier legen sehen, daß er aber etwas Widriges an sich habe und sie ihm wohl allerlei Unrichtiges zutrauten; ferner, wie oft der Stadthauptmann zu Besuch gekommen sei, wie oft der Herr und die Frau Bürgermeister zur Kirche gegangen seien, daß sie keine Kinder hätten und woran dies etwa liegen könne, was für Aufwand sie trieben, wieviel Röcke, Unterröcke, Pelze und Hauben die Bürgermeisterin hätte, daß sie alle ihre Bezahlung reichlich und pünktlich erhielten und auch sonst, was ins Haus käme, auf den Heller bezahlt würde.
Kohlhaas befand sich um diese Zeit gerade in Brandenburg, wo der Stadthauptmann, Heinrich von Geusau, unter dessen Regierungsbezirk Kohlhaasenbrueck gehoerte, eben beschaeftigt war, aus einem betraechtlichen Fonds, der der Stadt zugefallen war, mehrere wohltaetige Anstalten, fuer Kranke und Arme, einzurichten.
Nur in moralischen Dingen war er nicht beherzt, weil er wohl Neigung dafür, aber keine Unterscheidung hatte und sich, so gut es gehen wollte, nach irgendeinem ansehnlichen Manne, besonders dem Stadthauptmann von Klöterjahn, richtete.
Während des Mahles wurde dem hochwürdigen Manne ein Brief des Herrn von Klöterjahn überbracht, der sehr vertraulicher Natur war, und nach dessen Lesung er sagte, daß der Stadthauptmann bald wieder mit Freuden in diesem Hause verweilen würde, wie denn jetzt schon sein gerechter Unwille sich ein wenig verkühlt hätte und er dem Bürgermeister seine volle Liebe und Gnade wieder zuwenden würde, wenn derselbe sein Christentum sauber gereinigt vor aller Augen könnte glänzen lassen.
Stromberg in Leipzig und auch Camerarius, die Freunde Melanchthons, sich der armen Frau annahmen . Dieser Prozeß dauerte aber jahrelang und noch 1550 mußte Frau Katharina mit Melanchthon vor dem Stadthauptmann in Leipzig zur Tagfahrt erscheinen . Da galt es nicht verzagen, sondern mit neuem Mut das Werk angreifen, um sich und ihre Kinder in Ehren durchzubringen.
Diese jedoch hielt an sich und lud nur durch einen funkelnden Blick den Stadthauptmann ein, ihr unschuldiges Leiden zu bezeugen. »Ich bin ein einfacher Kriegsmann, aber ein guter Christ,« sagte von Klöterjahn, düster ihrem Blicke ausweichend; »bevor ihr diesen Schandfleck nicht von euch abgewaschen habt, kann ich eure Schwelle nicht mehr betreten.
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