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Aktualisiert: 18. Juni 2025
Klempt hatte sich gleichfalls einen Stuhl an den Schanktisch herangezogen. Er hatte sich nie so recht gut mit den Möllers gestanden, und nach seinem Herzen war eine Heirat zwischen Dörthe und Fritz auch nicht. Aber ihr Lebensglück hing doch nun einmal davon ab, und das machte den sonst so schweigsamen Alten beredt.
Am Westausgange des Dorfes wohnte der Vater Dörthes, der Stellmacher Klempt. Man mußte einen kleinen Garten durchschreiten, ehe man zu dem mit Schindeln gedeckten Häuschen des Alten kam. Das heißt, es war eigentlich kein richtiger Garten, denn es blühten nur wenige Blumen darin – ein paar Georginen und Pechnelken, die dicht am Staketzaun standen
Aber Tante Pauline unterstützte Dörthe. Es müsse zum Klappen kommen, erklärte sie; es liege sowieso genug Unheil in der Luft. Drei Nächte hintereinander hatte sie von einer schwarzen Henne geträumt, die wild mit den Flügeln schlug; das bedeute sicher nichts Gutes. Und so sagte der alte Klempt denn zu; er wollte gegen sieben im Kruge sein.
Klempt war ein stiller und ruhiger Mensch, der sich durch mancherlei Ungemach des Lebens zu einer gewissen philosophischen Resignation durchgerungen hatte.
Dörthe saß am Tisch und hielt den Kopf mit den Armen umschlungen. Schweigend deutete Tante Pauline auf den erbrochenen Brief; ein bitteres Lächeln zuckte um ihre scharfen Lippen. »Lies mal,« sagte sie; »vor fünfundvierzig Jahren – da hat mich der alte Möller grad’ so sitzen lassen.« Das ganze Herz voll schluchzenden Grams, gebrochen und zerschmettert, trat Klempt unter die Haustür.
Er sieht schwindsüchtig aus. Das heißt, meinetwegen kann er hundert Jahre alt werden! Aber mit der Wiesenbucht – na, verlob dich nur erst! Meinen Segen hast du!« Und wirklich wurde noch an diesem Abend die Verlobung Fritz Möllers mit Dörthe Klempt öffentlich verkündet.
Und dann packte er den Baron in das Bett, wickelte ihn gehörig ein und legte zwei Wärmflaschen in die Kissen, denn Klempt hatte betont, daß der gnädige Herr nach der Einreibung gehörig schwitzen müsse. Und merkwürdig genug – als Hellstern am andern Morgen aufstand, fühlte er sich erheblich wohler.
Beim Ringewechsel und der Fragestellung entstand ganz hinten in der Kirche, unter dem Orgelchor, ein Geräusch, das Eycken aufblicken ließ. Doch die Sonne blendete. Es schien ihm, als sehe er, halb verdeckt von einer der großen Säulen, die den Chor trugen, den alten Klempt, den seine Schwester Pauline zurückzudrängen versuchte. Dann fiel dröhnend die Orgel ein, und die Posaunen bliesen ...
Der Tanz hatte wieder begonnen. Fritz erhob sich und legte seine Hand auf die Schulter Klempts. »Laßt’s gut sein, Vater Klempt,« meinte er, »die Alten sind schon vernünftig. Wenn Albert zurückkommt, woll’n wir noch mal in der Familie darüber sprechen
Neben ihm hatten Fritz und die Alte auf zwei Schemeln Platz genommen; man sprach davon, daß Albert noch immer nicht da sei. Klempt erhob sich, öffnete die Klappe seines Pfeifenkopfes und drückte mit dem Daumen den Tabak fester. Dann schritt er langsam nach dem Schanktisch. »Es wird noch ’n Wetter geben, Möller,« begann er die Unterhaltung.
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