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Am Friedhofzaune zögerte Klempt und blieb stehen, nickte nach dem Grabe Dörthens hinüber und schritt dann weiter. Im Kurpark rieselte es feucht von den Bäumen. Der Wind strich durch das Geäst; große Tropfen schlugen dem Alten ins Gesicht. Die Nebel hingen wie Fetzen weißer Totentücher zwischen den Zweigen. Nun stand Klempt vor dem offenen Tempelbau, der die Quelle umgab.

Klempt spuckte auf die Erde und zündete aus Verlegenheit ein Streichholz an, obwohl seine Pfeife noch brannte. »Viel Arbeit heutemeinte er; »’s ist gut, daß sich die Dörthe freimachen konnte

Das sah sie auch ein, aber sie wollte wenigstens einen bestimmten Termin wissen. Um Weihnachten, meinte Fritz, da würde man wohl so weit sein. Und dann gab es noch Liebesworte in Hülle und Fülle, und am nächsten Tag erklärte sich der alte Klempt einverstanden, die Wiese abzugeben. Das Geld wurde auf die Sparkasse gebracht und für Dörthe festgelegt.

Die Quelle sickerte nur noch; Steingebrösel hatte die Röhrenleitung verstopft. Klempt sah es, und ein wildes Lachen flog über sein Gesicht. Er häufte kleine Marmortrümmer in der Mitte der Schale auf und hämmerte von neuem auf sie los. Jetzt war auch das Sickern nicht mehr zu vernehmen. Die Quelle war still geworden. Der Alte strich sich das feuchte Haar aus der Stirn.

Pauline trat in die Haustür, blieb einen Augenblick stehen und schaute nach dem Himmel, um zu sehen, ob während der Nacht ein Gewitter zu gewärtigen sei, und sagte sodann mit der etwas monoton klingenden Stimme, die allen Tauben eigen ist: »Komm ’rein, August; es fängt an, kühle zu werdenKlempt nickte und erhob sich gehorsam.

»Solange du noch hustest, darfst du’s nichterklärte Dörthe. »Vater, ich riech’s, ich rieche gleich, wenn du geraucht hast. Du mußt doch parieren. Der Doktor kostet Geld, und wenn du nicht tust, was er befiehlt, ist das schöne Geld reinweg zum Fenster hinausgeworfenSie sagte das sehr ernst. Klempt nickte grämlich. »Na, ja dochsagte er. »Es dauert alles so lange.

Auf dem Grunde des weißen Marmorbassins kochte und zischte, durch Röhren und Hähne gebändigt, das aus der Erde strömende warme Wasser, füllte die Schale und floß durch ein zweites Röhrensystem wieder ab. Klempt war einen Augenblick hochaufatmend stehen geblieben. Er schaute sich um.

Der war Stellmacher unten im Dorfe und hatte sich kürzlich eine leichte Lungenentzündung geholt. Aber es ging ihm schon besser; der Doktor war dreimal dagewesennun brauchte er nicht mehr zu kommen. Morgen oder übermorgen konnte der alte Klempt wieder an die Arbeit gehen. »Hat er denn viel zu tunfragte Hedda.

Er behauptete, er sei betrogen worden; man habe sie ihm unter der Vorspiegelung, daß Fritz die Dörthe heiraten solle, für einen Spottpreis abgenommen. Er verlor den Prozeß und mußte auch noch die Kosten tragen. Und nun geschah etwas, was man niemals für möglich gehalten hätte: der nüchterne und fleißige Klempt lernte auf seine alten Tage noch das Trinken.

Der Freiherr hatte Klempt sehr schön gedankt, und als August des Abends mit der Einreibung kam, hatte er den braven Diener hinauswerfen wollen. Er verbäte sich, ihm mit dem »Geschmurgel« an den Leib zu kommen.