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Ich muß Eurer Majestät aufrichtig erklären, daß wenn das Plebiscit ohne vorherige Verständigung mit der Kammer beschlossen werden sollte, ich nicht im Stande sein würde, länger ein Mitglied des Kabinets zu bleiben.“

Eine Neuerung ernsterer Art folgte. Die Charwoche kam heran, und der König faßte den Entschluß, die Messe mit derselben Pracht zu hören, welche seine Vorgänger zur Schau gestellt hatten, wenn sie sich in die Gotteshäuser der Landeskirche verfügten. Er theilte seine Absicht den drei Mitgliedern des inneren Kabinets mit und beanspruchte ihre Begleitung.

Nachdem sie noch eine Weile zaudernd dagesessen, gingen ihre Blicke bald auf die Thür, bald auf das nach dem Park sich öffnende Fenster. Und als sie nun eben zum zweitenmal dorthin schaute, mehr unwillkürlich als bewußt, schrie sie auf, denn sie sah den scharfknochigen Kopf ihres Vetters mit luchsartig gespannten Augen ins Zimmer spähen und sie beobachten. Freilich verschwand sein Gesicht mit Zauberschnelle, als ihre Blicke sich mit allen Zeichen des Schreckens auf ihn richteten; doch als sie, entschlossen aufspringend, hinausschaute, um sich zu vergewissern, ob es Wirklichkeit oder nur ein Bild ihrer Phantasie gewesen, lagen der kleine Rasenfleck und der Graben mit den hohen Brennnesseln wie immer einsam und menschenleer vor ihr. Nun schloß sie die Thür des Kabinets auf, eilte die Treppe zu ihren Gemächern empor und machte sich, nachdem sie einigermaßen ihre Ruhe zurückgewonnen, an die Durchsicht des Testaments.

[Zusammentritt des Parlaments, und Durchgang der Ausschließungsbill im Hause der Gemeinen.] Endlich, im Oktober des Jahres 1680, trat das Parlament zusammen. Die Whigs bildeten bei den Gemeinen eine so große Majorität, daß die Ausschließungsbill alle ihre Stadien ohne Beschwerde durchlief. Der König wußte kaum, auf welche Mitglieder seines eigenen Kabinets er zählen dürfe; Hyde hatte seine Toryansichten treulich festgehalten, und im Interesse der erblichen Monarchie eine beharrliche Thätigkeit entwickelt; Godolphin jedoch, in dem ängstlichen Bestreben nach Ruhe, und der Ansicht, daß diese nur durch Zugeständnisse herbeizuführen sei, wünschte, daß die Bill durchgehen möchte. Sunderland, stets falsch und verblendet, unfähig die Symptome der nahenden Reaction zu erkennen und voller Eifer die Partei, welche nach seiner Meinung unwiderstehlich war, zu versöhnen, beschloß gegen den Hof zu stimmen. Die Herzogin von Portsmouth beschwor ihren königlichen Geliebten, sich nicht mit Gewalt dem Verderben preiszugeben. Wenn es wirklich einen Punkt gab, bei welchem derselbe Regungen des Gewissens oder der Ehre in sich fühlte, so war es die Successionsfrage; es schien jedoch einige Tage, als ob er nachgeben würde. Er schwankte, fragte nach der Höhe der Summe, welche ihm die Gemeinen für seine Einwilligung zahlen würden, und gestattete, daß eine Unterhandlung mit den leitenden Whigs begann. Ein schweres gegenseitiges Mißtrauen aber, Jahre lang im Wachsthum begriffen, und durch die Kunstgriffe Frankreichs sorgfältig unterhalten, ließ keinen Vergleich zu Stande kommen, auf beiden Seiten fehlte das gegenseitige Vertrauen. Das ganze Volk blickte jetzt voll banger Erwartung auf das Haus der Lords. Die Pairs waren zahlreich versammelt, der König selbst anwesend, die Debatte lang, ernsthaft und bisweilen stürmisch. Mehrere erfaßten den Griff des Degens auf eine Art, welche an die aufgeregten Parlamente Heinrichs III. und Richards

[Stand des Ministeriums.] Durch die Erledigung des Thrones waren sämmtliche hohe Staatsämter freigeworden, und es wurde nöthig, daß Jakob ihre Wiederbesetzung vornahm. Wenige von den Mitgliedern des vorigen Kabinets hatten Ursache, auf seine Gunst zu rechnen. Sunderland, der Staatssekretär, und Godolphin, der erste Lord des Schatzes, hatten für die Ausschließungsbill gestimmt; und Halifax, der Geheimsiegelbewahrer, hatte sich zwar mit der Kraft der Beweisführung und Beredtsamkeit derselben widersetzt, aber er war ein Todfeind von Despotismus und Papstthum. Mit tiefer Besorgniß sah er den Fortschritt der französischen Waffen auf dem Festlande und die Wirkung des französischen Goldes auf die Rathschlüsse Englands. Hätte man seinen Rath befolgt, so wären die Gesetze streng beobachtet, die besiegten Whigs mit Güte behandelt, das Parlament zusammenberufen und ein Versuch gemacht worden, die inneren Parteien zu versöhnen; die Prinzipien der Triplealliance würden alsdann unsre auswärtige Politik wieder geleitet haben. Dadurch hatte er sich Jakob’s bittere Feindschaft zugezogen. Von dem Lord Siegelbewahrer Guildford ließ sich kaum behaupten, daß er einer der Parteien angehöre, in welche der Hof zerfiel. Er war keineswegs ein Freund der Freiheit und besaß doch eine so hohe Achtung vor dem Buchstaben des Gesetzes, daß er als Werkzeug willkürlicher Herrschaft nicht zu verwenden war. Die heftigen Tories bezeichneten ihn daher als Trimmer und Jakob empfand gegen ihn einen stark mit Verachtung gemischten Widerwillen. Ormond, Lord Oberhofmeister und Vicekönig von Irland, befand sich damals in Dublin. Derselbe hatte gerechtere Anwartschaft auf die Dankbarkeit des Königs, als jeder andre Unterthan. Er hatte für Karl

Aber nach Verlauf von wenig Tagen war Alles wieder in Verwirrung. Das Unpraktische des aus so vielen Mitgliedern bestehenden Kabinets war so hervortretend, daß Temple selbst einwilligte eine der von ihm festgestellten Grundregeln zu verletzen und ein kleines Kollegium zu bilden, welches die wirkliche Leitung aller Geschäfte besorgte.