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Aktualisiert: 13. Juni 2025
Als am Abend Wetzling sporenklirrend in die Villa kam, stellte sich ihm Julie mit finsterem Mund auf der Treppe entgegen; er strich ihr bedauernd das schlaffe Händchen. »Einen Spaß,« sagte er, »haben sich die Damen gemacht. Sie haben den Sohn deines Wunderarztes ausfindig gemacht, den Strolch. Er soll dich verehren. Sie wollten dich damit necken; nichts als necken, Julie.«
Der Stadtschultheiß ging nicht mehr in das Gaststübchen zurück. »Es ist besser, ich kleide mich jetzt an,« sagte er, »und gehe wieder aufs Rathaus, dort ist es noch ruhiger als daheim.« Er verschwand im Schlafzimmer, wo sein Festgewand hergerichtet war. Aber etwas fehlte doch. Nach einer Weile ertönte seine Stimme: »Julie, wo ist meine weiße Halsbinde?«
Die schöne prunkvolle Tante wandelte hoheitsvoll neben dem Fräulein durch die Villa. Ohne zu reden trug sie nach und nach jede Erinnerung an Juliens Jugend aus den Zimmern; kehrte Julie zurück vom Ritt, dem Spaziergang, dem Kirchweg, immer fehlte etwas, eine Decke, ein Bild, ein Kasten, ein Teppich, war ersetzt durch ein Neues. Die Dame nagte an dem Haus.
Nun nahm Frau de Listomere sich fest vor, die Geheimnisse dieser Seele zu ergründen, deren Absonderlichkeit ebenso undurchdringlich schien wie das Gemüt einer Meisterin der Verstellungskunst. Es begann zu dunkeln, und die beiden Damen saßen vor einem Fenster, das auf die Straße hinausging. Julie schaute wieder nachdenklich vor sich hin, da ritt ein Herr vorüber.
In vier Wochen stürzen sich die Raubtiere auf irgendeinen anderen armen Piepmatz, der so vermessen ist, fliegen zu wollen.« Frau Julie fragte nach meinen Eltern. Ich erzählte freimütig, was wir durchgemacht hatten. »Arme, junge Frau arme junge Frau,« wiederholte sie immer wieder und streichelte mir die Wange.
Wo bliebe da die Moral!! Meine Frau und ich haben schon schwer für Sie kämpfen müssen « »So laß doch, August, das erzählt man doch nicht!« wehrte Frau Julie errötend ab, während ich ihr dankbar die mütterlich-weiche Hand drückte. »Warum denn nicht?« meinte er. »Es ist besser, Brandts sind orientiert, als daß sie täglich aufs neue unangenehm überrascht werden.«
Sie weinte, seufzte, sann nach; dann rückte sie einen kleinen Tisch heran, suchte Papier und begann zu schreiben. Die Stunden vergingen rasch; Julie schüttete in diesem Briefe ihr Herz ans, doch schien ihr das nicht leicht zu fallen; jeder Satz führte endlose Träumereien herbei, und plötzlich brach sie in Tränen aus und hielt inne. In diesem Augenblick schlug die Uhr zwei.
Eine große Bestürzung griff Platz unter den katholischen Gläubigen. Die Witwe Paul Fábián, die bucklige Julie Galgóczi und die verwelkte Klara Bulki begannen unter dem Präsidium des Paters Litkei sofort das Lösegeld zu sammeln, indem sie von Haus zu Haus wanderten. »Lösen wir den armen Pater Bruno aus.
Den andern Morgen hatte er sich zusammengenommen und wäre doch beinahe außer Fassung gerückt, als ihm Julie noch freundlicher, heiterer und freier entgegenkam. Sie wußte viel zu fragen, nach seinen Land und Wasserfahrten, wie er, als Student, mit dem Bündelchen auf'm Rücken die Schweiz durchstreift und durchstiegen, ja über die Alpen gekommen.
Als sie des Nachts auf einer Poststation vor Blois anlangten, sah Julie zum erstenmal zum Schlag heraus. Es beunruhigte sie, daß ein Gefährt hinter dem ihren herkam und es von Amboise her nicht verlassen hatte. Nun wollte sie sehen, wer ihre Reisegefährten seien. Beim Mondlicht erkannte sie Arthur, er stand drei Schritte vor ihr, die Augen auf ihren Wagen geheftet. Ihre Blicke begegneten sich.
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