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»Wenn wir so sicher wie stets auf Genossin Brandts wertvolle Unterstützung rechnen können, wird der Sieg uns nicht fehlen,« spottete Martha Bartels und berichtete dann, wie ich durch die kürzlich »angeblich« wegen Krankheit erfolgten Absagen die Sache geschädigt hätte.
Nur die Mutter hatte schon hie und da mißtrauisch nach Brandts Gattin gefragt, wenn sie ihn allein bei mir traf, und zuweilen war uns die Schwester begegnet und hatte uns mit vielsagendem Lächeln begrüßt.
Wo bliebe da die Moral!! Meine Frau und ich haben schon schwer für Sie kämpfen müssen « »So laß doch, August, das erzählt man doch nicht!« wehrte Frau Julie errötend ab, während ich ihr dankbar die mütterlich-weiche Hand drückte. »Warum denn nicht?« meinte er. »Es ist besser, Brandts sind orientiert, als daß sie täglich aufs neue unangenehm überrascht werden.«
»Alix Brandts Buch ist jeder Mütterlichkeit und jeder Wissenschaftlichkeit bar,« hieß es in dem einen Blatt; »die Genossin Brandt hätte in der Kleinarbeit der Agitation erst lernen und sich bewähren müssen, ehe sie etwas für die Arbeiterinnenbewegung wirklich Nützliches hätte schaffen können,« lautete das Endurteil in dem anderen.
»Zu den Protzen werden Sie doch nicht gehen, die nur Staat mit Ihnen machen wollen?!« Brandts Stimme klang grollend, wie ferner Donner, und sein Blick ruhte beinahe drohend auf mir. Und doch erschrak ich nicht; es lag im Ton etwas, das mir das Blut in Wallung brachte, etwas, das klang, wie ein Besitzergreifen. »Bist du Frau von Glyzinskis Vormund?« brummte Geier.
Ich wendete mich um, meine Hand blieb vergessen in der Heinrich Brandts. »Wir sind uns keine Fremden ,« stotterte ich verlegen. »Nein, nein ,« antwortete er und sah mich noch immer an. Die Uhr auf dem Schreibtisch holte zum Schlagen aus. Ich zuckte zusammen, setzte mich hastig, und steif und förmlich lud ich auch ihn zum Sitzen ein.