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Die schöne prunkvolle Tante wandelte hoheitsvoll neben dem Fräulein durch die Villa. Ohne zu reden trug sie nach und nach jede Erinnerung an Juliens Jugend aus den Zimmern; kehrte Julie zurück vom Ritt, dem Spaziergang, dem Kirchweg, immer fehlte etwas, eine Decke, ein Bild, ein Kasten, ein Teppich, war ersetzt durch ein Neues. Die Dame nagte an dem Haus.

In diesem Augenblick streiften Juliens Haare leicht Vandenesses Wange. Sie fühlte diese kaum merkliche Berührung, sie zitterte heftig, und er noch mehr.

Großes Wohlgefallen äußerte der Geheime Rat, der viel Tabak schnupfte und sich in wohlgestelltem nationell ausgesprochenem Französisch darüber ausließ. Zuvörderst sollten nun Juliens Schwestern von dem Ereignis benachrichtigt werden, die waren aber nirgends aufzufinden.

Es berührte ihn auch angenehm, als er aus dem zweiten Zimmer die süße Stimme Fräulein Juliens, die mit dem Zuschneider konferirte, herüberflöten hörte. Brand nahm von dem ihm angebotenen Platz nur so viel in Anspruch, als seine schmächtige Gestalt durchaus brauchte.

»Sie kennt ihn es ist nicht andersdachte sie, »und nun wird mein Neffe bald auch die Schattenseiten der Ehe kennen lernenSie nahm sich nun vor, Julie für die monarchischen Lehren zu gewinnen, die im Jahrhundert Ludwigs XV. gegolten hatten. Aber ein paar Stunden später erkannte oder vielmehr erriet sie die in der Welt ziemlich häufige Stimmung, aus der Juliens Melancholie entsprang.

In jedem Augenblick beobachtete er die Veränderungen, die seine klugen und ganz einfachen Vorschriften an der zerrütteten Natur Juliens hervorriefen, er hatte sie betreut, wie etwa ein leidenschaftlicher Gärtner eine seltene Blume.

Lord Grenville widerstand nicht mehr Juliens Tränen warfen ihn nieder. In diesem Augenblick hörte man, wie eine Tür ungestüm geöffnet wurde, und die Worte: »Frau d'Aiglemont, bist du hierwiderhallten wie ein Donnerschlag im Herzen des Liebespaares. Der Marquis war zurückgekommen. Ehe Julie die Geistesgegenwart gewinnen konnte, kam der General aus seinem Zimmer und näherte sich dem seiner Frau.

Drauf naht' sich wer mit Licht, das Grab zu öffnen, Und gleich zog gegen ihn mein Herr den Degen; Alsbald lief ich davon und holte Wache. PRINZ Hier dieser Brief bewährt das Wort des Mönchs, Den Liebesbund, die Zeitung ihres Todes; Auch schreibt er, daß ein armer Apotheker Ihm Gift verkauft, womit er gehen wolle Zu Juliens Gruft, um neben ihr zu sterben. Wo sind sie, diese Feinde?

Wetzling war ein Sammler von Perlen; die bleichen Ketten seiner Mutter hängte er um Julie. Wetzling hatte englische und französische Pferde; die leichtesten führte er in Juliens Stall. Julie war wie Eisen heiß; die Kühle von Wasser schenkte sie Wetzling; sie konnte bei Tag und Nacht wispern vor Verlangen, Stummheit; die unfaßbare Leere einer Sandwüste: damit kleidete sie sich für ihn.

Die seltsamen Ahnungen, die so oft Juliens Herz erschüttert hatten, waren mit einem Schlag zur Wahrheit geworden. Wenn sie an Arthur dachte, hatte es ihr gefallen, sich vorzustellen, daß ein Mann von so sanftem