Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 1. Juni 2025
Sie hatte ja das tiefste Mitgefühl mit ihm gehabt und war zu jedem Zugeständnis bereit gewesen; seine Unerbittlichkeit jedoch weckte ihren Trotz. Von ihrer eigenen Eifersucht auf Ragni hatte Josefine selbst keine Ahnung, also auch nicht davon, wie dadurch ihr eigenes Wesen beeinflußt worden war.
Denn als ich die Absicht äußerte, einmal von Grund aus zu reformieren " "Hab' ich Dir das etwa verboten?" unterbrach sie ihn. "Ja, bei mir anzufangen, das hab' ich Dir verboten! Fang bei Dir selber an, Ole!" Er stand auf. "Du verstehst mich nicht! Du verstehst nicht, was Gott von uns will! Ich bleibe dabei es ist etwas Ungeistliches an Dir, Josefine! Nie bist Du aufgegangen in Reue und Gebet!
Ole war begabt, fleißig und seinen Lehrern gegenüber von einer Ehrerbietung, die ihn zu ihrem erklärten Liebling machte. Zuweilen sahen die Knaben ihn dort ins Haus gehen, aber nicht wieder herauskommen; und trotzdem war Josefine immer allein, wenn sie ihm nachgingen, um zu inspizieren; sie hatten nämlich Wachen ausgestellt die Untersuchung wurde systematisch betrieben.
Was Josefine angewandt hatte, war ganz richtig gewesen; er selber verordnete Diät und alle zwei Stunden eine Medizin und sagte, wenn die Temperatur 39 Grad übersteige, solle man ihn rufen lassen. In den folgenden Tagen besserte sich das Befinden des Jungen; er aß und hustete weniger; Temperatur abends nie mehr als 38 Grad. Gott sei Dank!
Und zu einer solchen wurde ihr der Tag, als Tuft zu ihr sagte: "Josefine hierfür müssen wir Amt und Vermögen einsetzen!" Drei Monate waren vergangen, da fühlte sie sich, neubelebt vom Kampf, stark genug, es mit ihrem Bruder aufzunehmen. Sie schrieb ihm, was sie auch verbrochen hätten es müsse Klarheit sein zwischen ihnen; einer Anklage wenigstens müßten sie gewürdigt werden.
Wollte vielleicht die Tatsache bemänteln und ihr so diesen letzten Dienst erweisen? Wer doch auch so gut sein könnte! In der Nacht darauf kam Josefine zu ihrem Mann herunter, als er schon schlief.
Demütig ging er heim; Josefine gegenüber schwieg er von der Sache. Die Zurückweisung war ihm ein neuer Ansporn, weiter auf dem Wege vorzudringen, der einzig die Geschwister wieder zusammenführen konnte. Und das war die Bedingung für alles andere. Er gestand sich ehrlich ein, daß er war auf seinen Schwager eifersüchtig gewesen.
Und vor kurzem wurde ich gewogen und zu leicht befunden!" Er barg sein Antlitz in den Händen und saß lange ganz still, als bete er. "Liebe, liebste Josefine!" Und er blickte auf. "Hilf mir! Ich muß alles anders machen um mich her! Ich muß mein ganzes Leben anders gestalten!" "Wieso?" "Ach ich bin kein Pfarrer, und Du bist keine Pfarrersfrau! Wir gehen beide zugrund an unserem Eigenwillen!"
Josefine hatte eines Morgens einen flüchtigen Besuch gemacht im Garten und hatte Blumen vom Grab des alten Kallem gebracht; die beiden Schwäger trafen sich auf der Straße und an den Krankenbetten; auch seine Schwester traf Kallem bisweilen dort; sie tat viel für die Armen.
Hier waren sie Josefine begegnet, eben als sie hatten hinaufgehen wollen; denn dort oben, rechts von der Kirche, frei, in einem Park mit einem Garten vorn, lag ihr Haus. Von hier aus konnte man es nicht sehen. Die Straße gabelte sich unmittelbar vor der Kirche und führte nach zwei Seiten weiter. An dem Weg rechts mußte ihr Heim liegen.
Wort des Tages
Andere suchen