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Zwei Laienprediger, der ehemalige Hausmeister und noch einer suchten den Doktor im Krankenhaus auf und erklärten, wie alles bloß in bester Absicht geschehen sei, und wie man doch unmöglich einem Sterbenden Gottes Wort vorenthalten dürfe. Kallem wurde heftig und antwortete grob.

Er spielte ein russisches Stück wie sie oder doch wie er hinzufügte so ungefähr; er spielte es ausgezeichnet. Kallem wollte wissen, wie sie aussehe. "Dumm sieht sie aus!" schrie Rendalen. "Einfach dumm! Die Stirn könnte ihre Rettung sein; aber da zerrt sie die Haare darüber. Auch die Augen könnten sie retten.

Der Pastor gab bis an die Treppe das Geleite; Josefine blieb an dem großen Fenster stehen. Kallem ging so rasch, daß Ragni alle drei Schritt einen kleinen Sprung machen mußte. Der Pastor stand noch draußen und sah es.

Wieder wandte Sören Kule den Kopf nach links und rief gleichgültig: "Ragni!" Niemand antwortete, niemand kam. "Mir war, als hörte ich draußen jemand gehen", sagte er, wie um sich zu entschuldigen, daß er gerufen hatte. Kallem stand auf und verabschiedete sich. Einige Tage später gab er Rendalen eine humoristische Schilderung dieses Besuchs. Rendalen lachte.

"Dann habe ich nichts weiter zu sagen!" sprach er und erhob sich. Die Küchentür stand halboffen. "Bitte, auch 'n schönen Gruß an die Gnä di ge!" Erst draußen erinnerte sich Kallem seiner ursprünglichen Absicht; aber diese neue Roheit Kules befreite ihn davon. Also fortan war er ihr Nachbar. So hieß es eben versuchen, die eigene Vergangenheit zu tragen, wie andere auch.

Ein kurzer Brief, den er beim Frühstück noch hingekritzelt hatte, tröstete sie ein bißchen. Er schrieb, er habe sie nach der durchtollten Nacht nicht wecken, noch weniger sie mitnehmen mögen; aber eine größere Freude habe er noch nie erlebt, als sie so fröhlich zu sehen. Das erste, was Kallem bei seiner Rückkehr vorfand, war eine Balleinladung vom "Verein". Die wollte er annehmen.

Das schien den Pastor gerade jetzt nicht so stark zu interessieren, als der Junge erwartet hatte; deshalb lief er ums Haus herum zur Großmutter, um es der zu erzählen. "Ich brauche sie Dir wohl nicht vorzustellen?" sagte Edvard Kallem, während er die Hand seiner Frau faßte und dem Pastor in die Augen sah.

Die Frau des Hauses widmete sich augenscheinlich nur ihren eigenen Angelegenheiten, d. h. den Kindern und ihrer Musik. Sie spielte in diesem Augenblick dasselbe russische Stück, das Kallem von seinem Zimmer aus gehört hatte; vielleicht noch besser. Nicht, daß er besonders aufmerksam zugehört hätte; er sah nur sie selbst an. Das war wohl, was Rendalen gesehen hatte.

Ganz unerwartet machte Josefine eine aufwärtsdeutende Bewegung mit dem Kopf. "Ja, natürlich, es ist Zeit, daß wir gehen!" sagte Tuft und stand auf. "Ich verschwatze mich immer. Also, Ihr kommt mit, nicht?" Josefine stand auf, und ebenso Kallem. Aber der hatte auch noch eine Frau, die ihm Blicke zuwarf graue und sehr weiche. "Danke! Aber wir sind zu müde. Ein andermal!"

Erst wurde sie ein bißchen rot; es war keineswegs die einzige unangenehme Aufgabe, die Kallem ihr aufbürdete; er schien wirklich der Ansicht zu sein, sie habe nicht genug zu tun. Sie selber war der Ansicht, daß sie gern möglichst frei sein wollte.