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Aktualisiert: 7. Juli 2025


Der Schwager hatte jetzt nichts mehr von Kallems Wildheit zu fürchten; Kallem hatte kein Verlangen mehr, ihn "halbtot" zu schlagen, nicht einmal mehr, ihn vorwurfsvoll anzusehen; er war sehr zufrieden, wenn Ole ihn nicht vorwurfsvoll ansah.

"Natürlich Sie werden müde sein!" entschuldigte der Pastor. Man setzte sich; Kallem und der Pastor einander gegenüber, Josefine ein bißchen abseits; Ragni blieb stehen. "Natürlich Ihr müßt beide müde sein!" fuhr der Pastor fort. "Die lange Reise und jetzt das ganze Einrichten hier! Wie ich von Doktor Kent höre, seid Ihr bald fertig?" Ja.

Kallem nannte seinen Namen; Kule antwortete nicht. Aber eine kleine Bewegung der gesunden Hand und ein paar heisere stöhnende Laute deuteten an, daß die Wogen in ihm hoch gingen. Auch Kallem mußte sich zusammennehmen, damit er ruhig bleibe. Um die Qual abzukürzen, sagte er sofort, Herr Kule wisse vielleicht nicht, daß sie Nachbarn seien. Doch, das wisse er.

Und darum war es ihm auch so unerträglich, sie in dieser Seelennot zu wissen. Er rannte so, daß er ganz außer Atem in den Park, ans Tor, über den Hof und auf die Treppe kam. Die Haustür war verschlossen, es war doch kaum über zehn! Er klingelte wieder und wieder, und bald hörte er im Korridor Schritte, Männerschritte. Kallem war es, der öffnete. "Ist Josefine nicht hier?" "Nein."

Kallem und Ragni standen beide auf. Doktor Kent hatte eine angenehme, leise Stimme und ein ruhiges Lächeln bei allem, was er sagte. Er setzte sich etwas abseits, während sie weiter aßen, und machte einige kurze Angaben über die Kranken in der "Anstalt" und über den allgemeinen Gesundheitszustand in Stadt und Umgegend.

Das Schlafzimmer nannte sie "zwischen den Sternen", die Tauben, die sie zu Pfingsten bekommen hatte, "meine Pfingstlilien", Sigrid "die Siebenarmige". Wenn sie und Kallem im Arbeitszimmer saßen und lasen, hatte sie das Gefühl, als segelten sie beide fort, jedes in seinem Boot, jedes nach seinem Land. "Wollen wir jetzt hinein und segeln?" sagte sie.

Denn das ist das schlimmste bei dieser Angst sie macht uns schlecht; wer selber geschreckt worden ist, lernt andere schrecken!" Die Worte fielen schwer, wie seine Schritte schwer klangen; Kallem redete nicht; wenn er litt, war er stumm. Der Sohn des Laienpredigers aber hatte von kindauf alles Erleben in Lehren umsetzen hören. Er verblutete in seinem Innern; aber er sprach die ganze Zeit.

Eine feinere, edlere Natur als Rendalen kannte Kallem überhaupt nicht; der hatte sich auch nicht das Geringste erlaubt. Aber daß sie auch ihn so unruhig machte, daß er auszog! Sie mußte also etwas derartiges an sich haben? Das redete er sich zu seiner Entschuldigung ein. Ja, noch mehr, er empfand es als eine gesteigerte Versuchung.

Die Gegner waren ganz im "Stil der Höllenlehre", indem sie alles taten, ihn zu verketzern und zu verdammen. Unter den Zuhörern herrschte nur eine Meinung: in Klarheit und Überzeugungstreue war Tuft den andern allen über. Das letzte Mal war auch Doktor Kallem zugegen; er sah auch Josefine mit flammenden Augen dasitzen; und am nächsten Tag gegen Abend kam seine Antwort.

"Haben Sie in der letzten Zeit außergewöhnlich viel gehustet?" Sie schien unsicher, was sie antworten solle, und blickte flehend auf Kallem. Ihre Hände zitterten, und sie wollte es verbergen; Meek sah es. "Fühlen Sie sich sehr matt, wenn Sie spazieren gehen?" fragte er. Wieder blickte sie verzweifelt auf Kallem, als wolle sie ihn dafür um Verzeihung bitten.

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