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Aktualisiert: 7. Juli 2025


Ob Kallem sie denn nicht aufs Schiff begleite? Er umfaßte sie, barg seinen Kopf an ihrer Brust und sagte, es sei besser, nicht. Das war das Schwerste. Einen Augenblick lang war sie ganz außer sich; sie setzten sich aufs neue und nun kam ein langes, aufreibendes Abschiednehmen. Marie stand wie auf Kohlen. Bis an den Wagen wollte er sie wenigstens begleiten.

Und dabei hörten sie den Köter bellen, bellen, als ob er eine wilde Bestie vor sich habe, die er im nächsten Augenblick zerreißen wollte. Jetzt liefen sie beide, so schnell sie konnten; Kallem war Sissel bald weit voraus. Aune konnte es kaum sein, der da in Gefahr war, aus solcher Nähe hatte der letzte Schrei nicht geklungen. Das rasende Tier war über den ersten besten hergefallen.

Sein mannhaftes Kämpfen hielt nicht immer stand, und Karl gingen endlich doch auch die Augen dafür auf, daß es noch andere Menschen gab, die litten, und daß man sich auch um andere kümmern konnte. Und nun schlug er vollständig um, lebte nur noch für Kallem, war voller Aufmerksamkeit, voller Sorgfalt.

Tags darauf kam Kallem von Sissel Aune, der Waschfrau. Er hatte sich über den Mann geärgert, der in übermäßiger Freude seine Geige hatte herrichten lassen und jetzt bei allen möglichen Gelagen aufspielte und sich volltrank. Er wollte mit ihm denselben Versuch machen wie mit Sören Pedersen und Aase, und ging deshalb zu ihnen, um mit ihrer Hilfe dem lyrischen Aune beizukommen.

Durch dergleichen verlierst Du alles, was Du Dir hier erarbeitet hast; das kann ich Dir nur sagen." Kallem kannte sie so ganz wieder in diesen Worten. "Ja, natürlich ist es dumm, so etwas auszusprechen. Aber ist es nicht ebenso verrückt, einen Mann wie Kristen Larssen so zu plagen! Solang er noch bei Verstand ist, bestimmt niemand ihn, an eine Hölle zu glauben.

Als Kallem nach zwölf Uhr heraufkam, um zu Bett zu gehen, war sie über all ihren traurigen Erwägungen eingeschlafen. Er steckte hinter ihr das Licht an, sah ihr ins Gesicht, horchte auf ihren Atem. Sie schlief unschuldig mit offenem Mund. Am nächsten Vormittag wanderte sie auf der Südseite des Hauses umher, auf und ab, auf und ab, noch immer gleich verstört, gleich ratlos.

Als sein leichter Einspänner vorfuhr er hatte einen Krankenbesuch auf dem Lande zu machen bat Kallem, er möge ihn mitnehmen; sofort war auch Ragni dabei, und so bestellten sie denn einen größeren Wagen und saßen bald alle drei darin.

Sein langes Haar war ungepflegt, sein ovales Gesicht, schon an sich groß, schien noch größer geworden zu sein. Die Augen darin brannten schmachtend, mit einer Leidenschaft, wie sie Kallem nicht an ihm kannte. Und diese Augen ließen die seinen nicht los. Ein Flehen um Nachsicht war in ihnen, die Geschichte eines großen Schmerzes, der ihn verfolgte, wo er ging und stand. Dort blieb er lange allein.

Und mit Fingern viel weniger steif, als man es ihm zugetraut hätte und einer Stimme, so leise, als ob man mit dem Finger an eine Kirchenglocke rühre vor allem mit einer ganz eigentümlichen Anwendung der Fistel, summte er: Melodie wie Begleitung waren ganz eigenartig. "Wie das sich Hals über Kopf hinauswirft!" sagte Ragni. Kallem fragte, was das für ein Frauenzimmertext sei.

Am andern Vormittag, als sie zurecht gemacht war, teilte Kallem ihr mit, daß Doktor Meek in der Stadt und gestern Abend dagewesen sei, um sich nach ihr zu erkundigen. "Und Karl?" fragte sie. Ja, Karl sei auch mitgekommen. Eine Weile lag sie da, ohne etwas zu sagen. "Wenn unten gespielt wird, muß ich es hier hören!"

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