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Aktualisiert: 7. Juli 2025


Der Schurke! ... In Kallem kochte es; aber Tuft ging nach einer andern Richtung und sah den Schwager nicht. Kallem kannte Tuft, so wie er jetzt war, nicht. Hätte er ihn gekannt, so hätte er begriffen, daß es ihm nur galt, zwei Seelen vom Untergang zu retten. Um dieser beiden teuren Seelen willen lebte er in einem schlaflosen Fieberzustand; ihretwillen rief er andere zu Hilfe.

Nachmittags konnte man ihnen auf langen Spaziergängen begegnen. Sobald der erste Schnee gefallen war, er kam schon Anfang November gingen sie Kallem entgegen und fuhren mit ihm heim jedes auf einer Schlittenkufe. Als die Bucht zufror, gehörten sie draußen auf dem Eis zu den Allereifrigsten. Nur einen Sport betrieben Kallem und Karl für sich allein: Karl sollte auf den Händen laufen lernen.

Niemand war am Fenster, als Kallem herauskam; aber auf der Straße in einiger Entfernung ging eine Dame, langsam, als warte sie auf jemand. Als sie ihn erblickte, kam sie sogleich auf ihn zu. Es war seine Schwester. "Hast Du vorhin bei Kristen Larssen zum Fenster hereingesehen?"

Natürlich hatte Kallem es gelesen, er, der so eifrig nach der Wesenseigentümlichkeit des zeitgenössischen Norwegens forschte, daß er sogar Johnsons Dogmatik las! Natürlich las er vor allem die Zeitungen. Er hatte es gelesen, und das erklärte alles! Sie stand da und wußte nicht wohin, klammerte sich bloß an ihn an. Und er?

Und sie legte es aufs Klavier, während er auf zwei Meter Abstand stehen blieb und herüberschielte, rot und immer röter wurde und sich mit den Händen durchs Haar fuhr. "Kennen Sie das?" Er antwortete nicht; das war ja eins von seinen Stücken! "Bergbach" hatte er es betitelt; er hatte es oben auf seinem Zimmer Kallem öfters vorgespielt.

Mitten in der Angst, die auch ihn jetzt befiel, fand Kallem diese beiden armen Wörtchen: "Nie wieder!" doch so beredt, daß sich seine Augen mit Tränen füllten; aber auch sein Herz mit Mut. Jetzt mußte etwas geschehen! Die Tante und Ole Tuft hatten sie ins Gebet genommen! Er hatte nichts gehört; es mußte sehr still zugegangen sein, oder sie waren nicht im anstoßenden Zimmer gewesen.

Erst später, eigentlich erst jetzt, nach Neujahr, als sie mit demselben Dampfer aus den Weihnachtsferien nach Kristiania zurückfuhren, kam es zu einer Art Annäherung. Aber das erstemal, als Kallem Tomas Rendalen in seiner Wohnung aufsuchte, blieb er auch gleich die Nacht über.

Aber Kallem dachte bloß daran, wie törichte Menschen doch die beste Absicht ins Schlechteste verkehren können: für sie war es ein Schreck gewesen. Sobald er konnte, suchte er Karl auf. Der hatte sich gerade zum Ausgehen angezogen. "Wo willst Du hin?" sagte Kallem. Karl antwortete nicht; er war im Innersten aufgewühlt; er wollte einfach hinaus!

Er hieß Arentz und zeichnete sich durch überaus breite, tadellos geplättete Vorhemden aus. Kallem erkannte in seinem korrekten Wissen Wort für Wort das Lehrbuch wieder er mußte sich anfangs Mühe geben, ihn nicht "Niemeyer" zu nennen; aber er mochte ihn seiner unbedingten Ehrenhaftigkeit wegen gern leiden.

Der Vater mit seinem mächtigen Haar und schwermütigen Gesicht stand daneben; er stellte Kallem seiner Frau vor, einem blassen, stillen Geschöpf; sie sprach den Dialekt der Gegend und hatte eine zarte Stimme das war so ziemlich alles, was Kallem bemerkte. Es blieb ihm zu nichts anderem Zeit; er mußte einfach mitfahren.

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