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Aktualisiert: 25. Juni 2025
Das arme Mann liegt krank im Bette und hat der ganze Nacht phantasiert. Als unsre Botschaft kam, war gerade Herr Doktor Andres bei ihm und kam gleich hierher, arm Ilschen zu kurieren.“ „Er ist doch nicht gefährlich erkrankt?“ fragte Orla, als sie bemerkte, daß sein Gesicht bei Nellies Bericht merkwürdig ernst geworden war.
Sie hatte gestern abend allerdings versprochen, Fred nichts davon zu sagen, aber nur um Ilse nicht weiter aufzuregen; doch jetzt wollte sie die Wahrheit nicht verschweigen – so leid es ihr tat! „Lieb Ilschen,“ sagte sie innig, „ich konnte nicht anders, ich wollte mein Fred nichts vorlügen. Bist du mir böse?“ „Nein, nein,“ versicherte Ilse, „aber ach, Nellie, was wird dein Mann von mir denken?“
Die Stimmung war keine rosige, in der ich Eltern und Schwester empfing, und auch sie schienen erregt und niedergeschlagen: Mama hatte die Lippen fest zusammengekniffen, so daß sie nur noch wie ein schmaler, blasser Strich erschienen, der Vater war feuerrot im Gesicht und räusperte sich ununterbrochen, Ilschen hatte verweinte Augen. »Alles ging so gut,« flüsterte sie mir hastig zu, als die Eltern ins Zimmer getreten waren, und hielt mich im Flur zurück, »da kam es gestern abend wegen der dummen Hammerstein-Geschichte zu einer Auseinandersetzung zwischen Onkel Walter und Papa.
Die schönen, großen Augen blickten heute nicht so fröhlich wie sonst, sie hatten einen ängstlich erwartungsvollen Ausdruck, und um den Mund zuckte es in nervöser Aufregung. »Dir fehlt doch nichts, Ilschen?« fragte Herr Macket und sah sein Kind besorgt an. »Du bist so blaß, hast du schlecht geschlafen?« Die herzliche Frage des Vaters löste mit einemmal die unnatürliche Spannung in Ilses Wesen.
Mit einem kühlen Blick streifte sie den Vater und mich, reichte uns flüchtig die Hand und hatte nur für Ilschen einen zärtlichen Kuß. Zu Hause übergab sie mir ein großes Packet. »Ihren schriftlichen Nachlaß hat Mamachen dir hinterlassen,« sagte sie, »du kannst damit machen, was du willst.« Mir traten die Tränen in die Augen. Die liebe, gute Großmama!
„O, Ilschen, er denkt nur Gutes von dich – aber nun komm –“ Und um Ilse über die peinliche Lage hinwegzuhelfen, öffnete sie schnell die Türe und schob die sich Sträubende hinein. Doktor Althoff kam ihr entgegen. „Guten Morgen, Fräulein Ilse, wie freue ich mich, Sie zu sehen,“ rief er freundlich und reichte ihr die Hand zum Gruße.
Alfred kommt ja auch bald zurück, nur acht Tage ist er fort. »Nun leb’ wohl, dear Ilschen. Ich habe Dir ein langer, langer Brief geschrieben, nun antworte mich gleich, bitte, bitte! Ich freu’ mir furchtbar auf Dein Brief, Du kommst doch zu mein Hochzeit? Neujahr werden wir getraut. Tausend Küsse, mein Herzkind, und grüße Deine lieber Eltern und das klein Babi von Dein seligste Nellie.«
Sprich doch,“ bat Nellie, „vertraue mich, ich bin doch deine geliebte Freundin und verrate dich nicht. Sprich dir aus, Ilschen, mach dein kleine Herz leichter! Oder darf ich dir sagen, warum du so weinst? Ist es, weil dein Bräutigam nicht schrieb oder nicht kam, seine Schatz wieder zu holen? Ist es nicht dies Kummer, was deine Seele drückt? Gestehe es mich doch.“
Ja ja, Fräulein Ilschen, unsre schöne Zeit ist dahin! Ach und die Hunde, wie werden sie das Fräulein vermissen! Die sind gescheit! Menschlichen Verstand hat das dumme Vieh! Wie sie schmeicheln, die kleinen Krobaten, als ob sie wüßten, daß unser kleines Fräulein morgen abreist – –« hier wurde seine Stimme so unsicher, daß er nicht weiter sprechen konnte.
„Hier schafft unser große Dichterin, Ilschen. An was für ein herrliches Mordgeschicht’ mag sie wieder dichten,“ fuhr sie in demselben feierlichen Tone fort. Ilse hielt sich die Hand vor den Mund, um nicht laut aufzulachen, denn Nellie war zu komisch. „Eben hat Florchen dieses Platz verlassen, wir haben ihr gewiß aus ihre schönste Gedanken gescheucht,“ fing Nellie wieder an.
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