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Aktualisiert: 25. Juni 2025
„Siehst du, Ilschen,“ warf Nellie ein, „Orla spricht so, wie ich dich schon sagte. Ich mag ihr auch nicht, das neugierige Direktorsfrau, aber sie darf mich das nicht anmerken.“ Ilse erwiderte nichts, nachdenklich ging sie neben den Freundinnen her.
„Die vielen reizenden Sachen, die du hast, Nellie!“ „Die schenkt mich alle mein Fred. Er ist so gut zu mir, unbeschreiblich lieb; o Ilschen, was bin ich für ein glückliches Frau. Ich denke nur immer daran, ob er mit mir auch so glücklich ist.“
Weißt du, Ilschen, bald gehen wir zu der Dichterin, das gibt ein famose Jux! Sie muß uns aus ihre neuesten Werke vorlesen.“ „Das wird sie gern tun,“ sagte er, „denn ihrem Mann darf sie gewiß mit solchem Unsinn nicht kommen. Er ist viel zu vernünftig, und ich hoffe ja immer noch, daß er Flora ändern wird.“
„Kommt, Ilschen und Fred, wir wollen essen,“ rief sie freundlich und setzte ihnen die dampfenden Teller hin. Doktor Althoff war, wie Ilse richtig vermutet hatte, in übler Laune. Er aß schweigend, und für Nellies Fragen hatte er nur einsilbige Antworten. Erstaunt sah Ilse, daß Nellie sich durch sein Benehmen nicht stören ließ und gleichmäßig freundlich blieb. Sie verstand die Freundin nicht.
Nellie hörte mit heimlicher Genugtuung und Freude die Freundin an und sagte zu ihrem Manne: „Du Fred, Ilschen ist auf die Besserung, sie nennt den Streit mit ihre Schatz schon ‚lumpig‘ und meint eine solche ‚Kleinigkeit‘ könne Orla nicht begreifen.“ Die drei Freundinnen hatten sich viel zu erzählen, und manche Stunde wurde mit alten Erinnerungen verplaudert.
„O Ilschen,“ lachte die junge Frau, „du nicht allein, ich auch. Aber wir wollen ja doch keine Studentens werden und für die tägliche Gebrauch sind wir klug genug.“ „Weißt du, Nellie, wenn Orla mich mit ihren großen Augen so prüfend und scharf ansieht, dann denke ich immer, daß sie mich in ihrem Innern gewiß recht verspottet und verhöhnt, weil ich davongelaufen bin.
»O sicher! Aber du mußt sehr fleißig sein, mein klein’ Ilschen, sonst wird die liebe Christfest kommen und du bist noch lang nicht fertig. Und was willst du deine Mutter geben?« fragte Nellie. »Meiner Mama?« Sie dehnte ihre Frage etwas in die Länge. »Ich werde ihr etwas kaufen,« sagte sie dann so obenhin.
Mit stockendem Atem überflog sie die Zeilen, und als sie zu Ende war, eilte sie mit dem Briefe hinunter in der Mutter Gemach. Sie hätte es nicht ausgehalten, die wichtige Neuigkeit, die sie eben erhalten, länger für sich zu behalten. »Mama!« rief sie ganz atemlos, »ein Brief von Nellie! Ich muß ihn dir vorlesen!« – Und sie begann: »Mein süß Ilschen! »Ich bin eine Braut!
Die eine erzählte gerade eine schaurige Geschichte und die andern hörten ihr mit grausigem Wohlbehagen zu. Auch sie waren über das Fortbleiben von Fräulein Ilschen in nicht geringe Aufregung versetzt worden und malten sich nach Art ungebildeter Leute in der schrecklichsten Weise aus, wie und auf welche Weise das arme, liebe Fräulein wohl umgekommen sein könnte.
O, zagen Sie nicht, Ilschen liebt ihren Bräutigam noch, und wenn man sie in Ruhe läßt, wird sie eines Tages eine Einsicht haben und seine Verzeihung erbitten. Von der Reise nach Paris sage ich ihr nix, denn ich glaube auch nicht, daß sie dieser Reise gern sieht!“ – – Bei Flora war große Gesellschaft! Die Gäste waren schon zum Teil versammelt, als Althoffs mit Ilse eintraten.
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