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Aktualisiert: 16. Juni 2025
Homais wandte sich von ihm ab und meinte, so ein Dickkopf sei ihm noch nicht vorgekommen. Er begreife nicht, wie man sich den Wohltaten der Wissenschaft derartig störrisch entziehen könne. Endlich gab der arme Schlucker nach. Das war ja die reine Verschwörung gegen ihn!
Von Zeit zu Zeit schneuzte sich Bournisien geräuschvoll, und Homais kritzelte Notizen auf das Papier. »Lieber Freund,« sagte er, »gehn Sie nun! Dieser Anblick zerreißt Ihnen das Herz!« Sobald Karl das Zimmer verlassen hatte, begannen die beiden ihre Erörterung von neuem. »Lesen Sie Voltaire!« sagte der eine. »Lesen Sie Holbach! Die Enzyklopädisten!«
Der aber hat wie ein Stockfisch dabeigesessen und keine Miene verzogen.« »Ja, ja,« sagte der Apotheker, »der Mensch hat keine Phantasie, keinen Witz, keinen geselligen Sinn!« »Er soll aber wohlhabend sein,« warf die Wirtin ein. »Wohlhabend?« echote Homais. »Der und wohlhabend!« Und gelassen fügte er hinzu: »Gott ja, so für seine Verhältnisse. Das ist schon möglich!«
Und die kleine Berta lief zum größten Entsetzen von Frau Homais in zerrissenen Strümpfen einher. Wenn sich Karl gelegentlich eine bescheidene Bemerkung erlaubte, antwortete ihm Emma barsch, es sei nicht ihre Schuld. »Warum ist sie so reizbar?« fragte er sich und suchte die Erklärung dafür in ihrem alten Nervenleiden.
Felicie lief im Zimmer hin und her, Homais stand unbeweglich da und seufzte tief auf, und Canivet begann sich, trotz seiner ihm zur Gewohnheit gewordnen selbstbewußten Haltung, unbehaglich zu fühlen. »Zum Teufel!« murmelte er. »Der Magen ist nun doch leer! Und wenn die Ursache beseitigt ist, so ...« »... muß die Wirkung aufhören!« ergänzte Homais. »Das ist klar!«
Justin wurde auf der Poststraße entgegengesandt, und selbst Homais verließ seine Apotheke. Als es elf Uhr schlug, hielt es Karl nicht mehr aus. Er spannte seinen Wagen an, sprang auf den Bock, hieb auf sein Pferd los und langte gegen zwei Uhr morgens im »Roten Kreuz« an. Emma war nicht da. Er dachte, vielleicht könne der Adjunkt sie gesehen haben, aber wo wohnte er?
Nee, nee ... Wo bleibt nur eigentlich der langweilige Kerl, der Hivert!« »Sollen denn Ihre Tischgäste mit dem Essen warten, bis die Post gekommen ist?« fragte Homais ungeduldig. »Warten? Herr Binet ist ja noch nicht da! Der kommt Schlag sechs, einen wie alle Tage! So ein Muster von Pünktlichkeit gibts auf der ganzen Welt nicht wieder.
Er faßte Homais am Rockknopf und hielt ihm in seiner Apotheke eine Standpauke: »Da habt Ihr so 'ne Pariser Erfindung! Solchen Unsinn hecken die Herren Gelehrten der Weltstadt nun aus! Genau so steht es mit ihren Schieloperationen, Chloroform-Betäubungen, Blaseneingriffen! Das ist alles Kapitalunfug gegen den sich der Staat ins Zeug legen sollte!
Homais spielte die Rolle des guten Nachbars. Er gab Frau Bovary die besten Adressen für ihre Einkäufe, ließ seinen Apfelweinlieferanten eigens für sie herkommen, beteiligte sich an der Weinprobe und gab persönlich acht, daß das bestellte Faß einen geeigneten Platz im Keller erhielt. Er verriet ihr die beste und billigste Butterquelle und bestellte ihr Lestiboudois, den Kirchendiener, als Gärtner; neben seinen
Er stieg die Höhe von Argueil ein Stück hinauf, nach dem »Futterplatz« am Waldrande. Dort legte er sich unter eine Tanne und starrte in das Himmelsblau, die Hände locker über den Augen. »Ach, ist das langweilig! Ist das langweilig!« seufzte er. Er fand das Dasein in diesem Neste jammervoll, mit Homais als Freund und Guillaumin als Chef.
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